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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein.
    Er konnte nur da sein, wo er wußte, daß etwas geschah.
    Wie in Exeter…
    »Verdammt«, murmelte er und versuchte das ungute Gefühl wieder abzuschütteln, das ihn gepackt hielt.
    »Was ist, wenn sie einen Unfall hat, weil sie den Wagen nicht beherrscht?« fragte Nicole. »Der Mercedes hat ein paar unbedeutende PS mehr als ein Ro 80, und sie ist das Auto ebensowenig gewohnt wie den Linksverkehr auf Englands Straßen.«
    »Irgendwer in Longdown wird mir dann ein Auto leihen müssen«, sagte Zamorra.
    Er atmete tief durch.
    Dann setzte er sich in Bewegung.
    Er fiel in einen leichten Trab, den Hang hinauf, und hoffte, daß er die Entfernung nicht unterschätzt hatte.
    ***
    Cosima Cordona war über die Schnellstraße zurückgefahren, konnte sich dabei fast schon an den Linksverkehr gewöhnen, weil ihr auf ihrer Fahrbahnseite natürlich niemand entgegenkommen konnte, und kämpfte sich danach auf schmaler Landstraße weiter vor Auf der Schnellstrecke hatte sie ihrer Aggression freien Lauf gelassen und war so schnell gefahren, wie die Straße es zuließ - um dabei festzustellen, daß der Mercedes so schnell schneller wurde, daß sie erst nach einem Blick auf den Tacho bemerkte, welches Tempo sie drauf hatte - und herzhaft auf die Bremse treten mußte, um nicht aus einer Kurve zu fliegen.
    Obgleich der 115-PS-Motor ihren Ro 80 alles andere als behäbig und schwerfällig erscheinen ließ, war der Mercedes trotz seines geringfügig höheren Gewichts erstaunlich behende. Der gewaltige Hubraum schaufelte ein Drehmoment auf die Kurbelwelle, das den Wagen raketenhaft beschleunigte.
    Schließlich erreichte sie Longdown wieder.
    Sie fuhr nicht bis zum Gasthaus, sondern stoppte den Wagen hinter ihrem ramponierten Oldie. Der Anblick, selbst jetzt im Scheinwerferlicht, versetzte ihr wieder einmal einen heftigen Stich.
    Sie schaltete den Motor aus, lehnte sich zurück und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.
    Der Wirt war der Arzt. Und der Arzt hatte auf Antony geschossen.
    Und ihn damit ermordet.
    Etwas anderes hatte in Cosimas Gedanken keinen Platz mehr.
    Sie checkte die Türablagen, die Armlehne zwischen den Vordersitzen, entdeckte eine Art Funkgerät, das sie aber nicht interessierte, und fand dann im Handschuhfach eine Waffe.
    Es war eine wie die, die Nicole Duval benutzt hatte, um erst Antony und dann auch noch Julio niederzustrecken.
    Eine seltsame Waffe. Leicht der Lauf, schwer das Griffstück. Was war das für eine Mündung? Und die winzigen leuchtenden Dioden - so etwas hatte sie noch bei keiner Pistole gesehen.
    Woher sollte sie ahnen, daß im Griff kein Magazin voller Kugeln steckte, sondern eine kleine Superbatterie, und daß die Dioden Ladezustand dieses Akkus anzeigten?
    Sie fand einen kleinen Knopf, den sie für die Sicherung hielt, und arretierte ihn.
    Daß sie damit von Betäubung auf Lasermodus geschaltet hatte, ahnte sie nicht.
    Aber die Waffe verlieh ihr ein Gefühl der Macht.
    Sie stieg aus dem Mercedes und ging auf den Pub zu. Eine Rachegöttin, die kam, ein Opfer einzufordern…
    ***
    Zamorra war außer Atem, als er die ersten Häuser von Longdown vor sich sah. Er gönnte sich eine kurze Erholungspause, dann ging er Spaziergängertempo die letzten zweihundert Meter.
    Schon von weitem sah er den Mercedes. Er parkte unmittelbar hinter dem Ro 80. Cosima Cordona war also bereits eingetroffen.
    Das Auto war leer. Wo steckte sie?
    Er sah zum Pub. Schwang da die Tür nicht gerade langsam ins Schloß zurück?
    Zamorra setzte sich wieder in Trab. Am Mercedes vorbeikommend, bemerkte er die offene Handschuhfachklappe.
    Der Blaster, der dort deponiert war, fehlte!
    Cordona mußte ihn gefunden haben.
    Eine Verwünschung murmelnd, spurtete Zamorra im Sprinter-Tempo zum Pub hinüber. Wenn Cordona sich bewaffnet hatte, mußte er mit dem Schlimmsten rechnen!
    ***
    Rötlich glimmende Augen verfolgten jede seiner Bewegungen.
    Der Beobachter stand im Schatten verborgen. Jetzt wurden die Augen schmaler, die buschigen, durchgezogenen Augenbrauen senkten sich. Der Beobachter griff in die Tasche und benutzte ein Handy.
    Als sein Gesprächspartner sich meldete, flüsterte er: »Ihr könnt losschlagen. Sie sind scheinbar nur noch zu zweit. Es scheint Streit zwischen ihnen gegeben zu haben. Die beiden anderen, darunter Zamorra, sind hier. Ich werde mich selbst darum kümmern.«
    »Sollen einige von uns ins Dorf kommen?«
    Der Beobachter überlegte kurz.
    »Nein«, sagte er dann. »Ich will kein Aufsehen - wenigstens nicht hier. Die

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