0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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Harowic aus Montbrison übrigens.«
    »Das stinkt doch nach einer Falle!« entfuhr es Nicole.
    Zamorra grinste nur bestätigend.
    »Und in diese Falle sind wir hineingetappt? Oder hast du noch einen Trumpf in der Hinterhand?«
    »Nein«, sagte Zamorra. »Im Moment habe ich keinen. Und unsere Ausrüstung liegt im Wagen - vom Amulett und den Strahlwaffen mal abgesehen. Woher sollte ich ahnen, daß Cordona durchdreht?«
    »Das hat keiner von uns geahnt. Wir hätten die beiden nicht mitnehmen dürfen. Aber das Argument, Grissom würde auf sie reagieren, war logisch -leider.«
    »Was machen wir jetzt mit Comez? Wir können ihn ja nicht einfach hier liegenlassen. Und da er paralysiert ist…«
    »Vielleicht können wir ihn aufwecken«, überlegte Zamorra. »Das Amulett ist dazu eigentlich in der Lage, und es kann uns auch verraten, ob der Keim in ihm schon aktiv ist.«
    Nicole nickte. Sie ging langsam zum Weg zurück. Es wurde allmählich Zeit, die Taschenlampen zu benutzen; es war schon fast dunkel geworden. Der Mond versteckte sich hinter langsam dahintreibenden Wolkenschleiern.
    »Ich konnte Bilder wahrnehmen«, sagte Nicole. »Bilder von dem, was in Exeter geschah. Er wollte sich nicht erinnern, aber ich konnte sein Unterbewußtsein anzapfen. Wenigstens teilweise. Es gibt dieses Rudel Werwölfe wohl wirklich. Und dann war da ein Streifenwagen der Polizei. Zwei Uniformierte griffen ihn an, entpuppten sich dabei als Werwölfe.«
    »Das entspricht dem, was er Cosima erzählt haben soll«, nickte Zamorra. »Aber du hast bestimmt einen Grund, es jetzt noch einmal zu erwähnen?«
    Sie nickte.
    »Ihm selbst ist das nicht klargeworden«, sagte sie. »Er hatte weder die Gelegenheit, sich auf diese Details zu konzentrieren, noch kennt er sich damit aus. Aber was ich in seinen Gedankenbildern gesehen habe, macht mich nachdenklich.«
    Ihre telepathischen Fähigkeiten waren wesentlich stärker ausgeprägt als seine. Zamorra wäre es wahrscheinlich nicht gelungen, so tief in die Gedanken des sterbenden Grissom einzudringen. Aber Nicole hatte es versucht - und war dabei auch noch das Risiko eingegangen, in den Jenseitssog des Sterbenden gerissen zu werden. Nun, sie wußte, was sie tat. Zamorra hätte dieses Risiko auf jeden Fall gescheut.
    Ganz gleich, was dabei an Informationen zu holen war!
    »Sprich dich ruhig aus«, sagte er. »Was macht dich nachdenklich?«
    »Die englische Polizei fährt Rover und BMW«, sagte Nicole. »Gut, hin und wieder auch noch andere Fabrikate, aber das ist dann eher selten. Das Fahrzeug, das Grissom sah, hatte aber eine sehr eigenartige Scheinwerferform und eine sehr eigenartige Frontpartie. Es handelte sich um einen Vauxhall Chevette.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Und?«
    »Den gab es in den 70er Jahren«, sagte Nicole. »War ein Parallelmodell des damaligen Opel Kadett. Sah aus wie ein Stufenheck-Kadett mit der geschrumpften Frontpartie vom Opel Manta… das Nachfolgemodell hieß dann Vauxhall Astra; den Namen Astra hat Opel dann auch für die übernächste Modellreihe übernommen.«
    Zamorra sah sie nachdenklich an. In diesen Dingen war Nicole die Expertin; was sie nicht über Autos wußte, brauchte auch niemand zu wissen. Vor allem alte Fahrzeuge waren ihre Spezialität. Wenn sie sagte, es habe sich um einen über 20 Jahre alten Vauxhall Chevette gehandelt, dann gab es daran keinen Zweifel.
    »Und dann war da noch etwas«, sagte Nicole. »Es dürfte Grissom selbst auch nicht aufgefallen sein, mir dabei schon, weil ich nicht seinen Streß hatte und mir das Bild besser einprägen konnte. Was die Lackierung des Wagens angeht, kann ich wenig sagen; es war ja dunkel, und die Straßenbeleuchtung nicht gerade gut. Aber das Blaulicht auf dem Dach sah mir aus wie eine Kojak-Leuchte. So ein Rundumlicht mit Magnetfuß.«
    »Wie es von der Kripo bei zivilen Dienstwagen benutzt wird«, folgerte Zamorra.
    »Oder wie es das im Zubehörhandel mit dem Vermerk ›Darf nicht im öffentlichen Straßenverkehr benutzt werden‹ an jedermann verkauft wird, offiziell für Party-Beleuchtungseffekte, nur -bei welcher Party gibt's 12-Volt-Anschlüsse im häuslichen Netzstrom? So ein Rundumlicht kann sich praktisch jeder für ein paar Franc… ein paar Pfund… besorgen und illegal aufs Autodach setzen.«
    »Du meinst also, die Polizisten, die Grissom anhielten, waren keine Polizisten?«
    »Uniformen gibt's im Kostümverleih«, sagte Nicole.
    »Warum sollten sie sich als Polizisten ausgeben?«
    »Um ganz sicherzugehen,