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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mir entkommen. Aber beim nächsten Mal habe ich euch in der Falle! Dann seid ihr tot, tot, tot! Ihr Mörder des Lykandomus…«
    Dann war die Verbindung tot.
    Nicole drehte sich auf den Rücken.
    Und sah in die Mündungen von Polizeiwaffen. Zwei Einsatzwagen standen quer auf der Straße, dahinter ein Krankenwagen. Insgesamt vier Uniformierte waren eingetroffen.
    »Ganz langsam aufstehen!« befahl einer. »Und wagen Sie es nur nicht, nach der Waffe zu greifen…«
    Nicole seufzte, blieb entgegen der Anweisung auf dem Boden liegen und reckte nur die Hände empor.
    »Schon gut, Constable«, sagte sie leise. »Wir sind doch die Guten, nicht wahr…«
    ***
    Zamorra durchsuchte die untere Etage. Die Zimmer waren leer. Von Cosima und Comez keine Spur. Auch keine Gäste oder Personal. Die Etage war wie ausgestorben. Scheinbar machte Brendon, der ja nicht in diesem Haus wohnte, im Pub alles allein.
    Oder alle waren jetzt draußen auf der Straße…
    Eine Kellerbesichtigung verschob Zamorra auf später. Seltsamerweise verstecken sich nur Kinder im Keller; Erwachsene - und zu denen zählte er auch die Werwölfe - fliehen meist nach oben, als würden sie nicht begreifen, daß sie da erst recht in der Falle sitzen und höchstens einen knochenbrechenden Absturz vor sich haben.
    Vorsichtig schlich Zamorra die Treppe hinauf.
    Wenn es stimmte, was Nicole ihm vorhin zugerufen hatte, hatte er es jetzt nur noch mit zwei Werwölfen zu tun.
    Das war gefährlich genug.
    Er hörte böses Knurren, zuckte zurück und entging einem Prankenhieb, der eine dünne Türplatte durchstieß und ihm beinahe spitze Klauen in den Leib getrieben hätte. Blitzschnell ließ er eine Hand niedersausen und traf mit dem Blasterlauf den Unterarm des Werwolfs, ehe der zurückgezogen werden konnte. Dann trat er schwungvoll zu. Die Tür gab unter dem Tritt nach, splitterte und flog dem Werwolf regelrecht um die Ohren.
    Durch die Türreste hindurch schoß Zamorra.
    Der Werwolf heulte schrill auf.
    Zamorra schnellte sich über ihn und die Tür hinweg in das Zimmer, sorgte dafür, daß er sofort mit dem Rücken zur Wand stand und sah ein offenes Fenster. Aber er sah auch Comez am Boden liegen und den zweiten Werwolf, der die immer noch paralysierte Cosima Cordona festhielt. Er benutzte sie als Körperdeckung und hatte eine Klaue mit spitzen Krallen direkt an ihrer Kehle liegen.
    »Hab' ich nicht vorhin noch behauptet, Werwölfe wären keine Geiselnehmer?« murmelte Zamorra.
    Der Werwolf an der zerschmetterten Tür stellte keine Bedrohung mehr dar. Der Laserschuß hatte ihn getötet.
    Der andere fauchte bösartig.
    »Entwaffne dich«, krächzte er. »Sofort, oder die Frau stirbt.«
    »Du wirst sie auf jeden Fall töten«, sagte Zamorra. »Also kann ich auch durch sie hindurch auf dich schießen.«
    Er bluffte. Und der Werwolf durchschaute den Bluff.
    »Wir kennen dich, Zamorra«, sagte er abgehackt, bellend. »Du bist kein Mörder. Du mußt versuchen, ihr Leben zu retten. Vielleicht verschone ich sie, wenn du mich gehen läßt.«
    »Ein Handel?« Zamorra lachte bitter auf. »Darauf lasse ich mich bei Schwarzblütigen nicht ein.«
    »Dann stirbt sie auf jeden Fall. Du hast keine Wahl, Zamorra. Ich gebe sie frei, wenn du mich gehen läßt.«
    Seine Krallen drückten zu. Winzige Blutstropfen erschienen.
    Zamorra atmete tief durch.
    Er konnte es nicht riskieren. Selbst wenn er den Werwolf paralysierte, konnte der im Reflex noch zudrücken und Cordonas Kehle zerfetzen.
    Er senkte die Waffen.
    »Wirf sie fort«, verlangte der Werwolf. »Auf den Flur oder aus dem Fenster.«
    Zamorra wählte den Korridor. Da waren sie ihm näher.
    »Dein Amulett«, sagte der Werwolf. »Wo ist es?«
    »Ich habe es nicht bei mir«, sagte Zamorra. Er warf die Jacke ab, öffnete das Hemd. »Sieh her. Ich habe es nicht.«
    Der Werwolf knurrte leise. Er bewegte sich in Richtung Fenster. Seine Geisel zog er mit sich.
    »Was hast du jetzt vor?« fragte Zamorra.
    »Ich werde gehen.«
    »Ohne mich umzubringen? Du versuchst es nicht einmal?«
    »Ich bin kein Narr«, fauchte der Werwolf. »Du bist zu gefährlich. Die anderen sind tot. Ich will leben. Die Falle war nicht gut genug. Aber wir werden dich noch erwischen. Beim nächsten Mal.«
    Im gleichen Moment ließ er sich nach hinten aus dem Fenster fallen - zusammen mit Cosima, die er mit sich zog.
    Es war der Augenblick, in dem Zamorra einen Sprung nach vorn machte und gleichzeitig das Amulett zu sich rief. Dabei reckte er den Arm empor.
    Er hoffte,

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