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063 - Die linke Hand des Satans

063 - Die linke Hand des Satans

Titel: 063 - Die linke Hand des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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versuchen, mit den Hinweisen zurecht zukommen, die ich Euch gegeben habe."
    „Darunter kann ich mir nichts vorstellen."
    Ich zermarterte mir das Gehirn und sah das Naheliegendste nicht. Was fürchteten die Dämonen? Hatte sich der arme geistesgestörte Faust in irgendeine nebulose Wahnvorstellung verstiegen? Armer, geistesgestörter Faust.
    Wahnsinn! Das war es.
    Als ich die Lösung gefunden hatte, konnte ich mir nicht vorstellen, warum ich nicht sofort drauf gekommen war. So einfach war alles. Dämonen fürchteten nichts so sehr, wie die Ausstrahlung eines kranken Geistes. Faust wußte das. Aber war es überhaupt möglich, sich selbst bewußt in den Wahnsinn zu treiben? Vielleicht war Faust nicht wirklich geistesgestört, sondern simulierte nur? Aber nein, er mußte wissen, daß Mephisto sich nicht so leicht täuschen ließ. Also war Faust wirklich geistesgestört. Andererseits - Wahnsinn war ein zu hoher Preis, um einen Dämon zu überlisten. Unter Umständen wäre ein rascher Tod gnädiger gewesen. Trotzdem - dies konnte Fausts Rettung sein. „Christoph, macht Euch nicht zu große Hoffnungen", sagte ich aufgeregt zu Fausts Famulus, „aber vielleicht... "
    Auf der Straße verkündete ein Nachtwächter die zwölfte Stunde.
    Plötzlich polterte es wie bei einem Erdbeben oben im Haus. Ich starrte zur Decke hinauf, die wie von den Schlägen eines Riesen erschüttert wurde. Bei jedem Schlag senkte sich die Decke um eine gute Handspanne, und Risse begannen sich zu zeigen.
    Mir wurde voller Schrecken bewußt, daß sich der Wohnraum genau unter Fausts Schlafzimmer befand. Und dort oben in seinem Zimmer wurde ein schwerer Körper immer wieder mit unheimlicher Wucht gegen den Boden geschleudert.
    Ich konnte mich nicht länger zurückhalten und rannte die Treppe hoch. Fausts Zimmer war von innen versperrt. Während ich die Tür anrannte, kamen über 'die Treppe weitere Füße getrampelt.
    Die Tür gab nach. Ich stürzte mit ihr ins Zimmer. Das geblendete Mädchen hob Fausts Körper gerade wieder über den Kopf und warf ihn ein letztes Mal zu Boden. Dann setzte sie sich aufs Bett und rührte sich nicht mehr.
    Mir wurde übel. Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen an die Wand.

    Gegenwart
    Dorians Gedanken sprangen zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Er wußte jetzt, daß Hekate ihn zwang, sich seine Erlebnisse als Georg Rudolf Speyer in Erinnerung zu rufen. Was bezweckte sie damit? Wollte sie ihn glauben machen, daß sie für ihre Handlungsweise nicht verantwortlich war? Daß sie heute noch so unschuldig war wie damals als Alraune?
    Aber für so naiv konnte sie ihn nicht halten. Dorian wußte, welch durchtriebene, mit allen Wassern gewaschene Hexe sie war.
    „Dorian, was verbirgt sich unter deinem Sakko?" fragte Coco.
    Er antwortete nicht, und sie bohrte nicht weiter.
    Sie saßen in einem Wagen, den ein Freak steuerte. Patrick Haymes saß auf dem Beifahrersitz. Sie fuhren gerade durch den Brooklyn-Battery-Tunnel nach Brooklyn hinüber.
    Dorian holte verstohlen das Ding unter seinem Sakko hervor, daß er in seiner verkrampften Faust hielt. Staunend blickte er darauf. Es war ein scharfes Schnitzmesser in einem Lederfutteral. Wie war es in seine Hand gekommen? Dunkel erinnerte er sich daran, es aus Tims Kollektion von Schnitzmessern entwendet zu haben. Warum? Er würde es noch brauchen. Ja, dieses Messer in seiner Hand war eine Waffe.
    „Sind Sie sicher, Miß Zamis?" Der Zwerg auf dem Beifahrersitz drehte sich halb um.
    „Fahren Sie weiter!" herrschte Coco ihn ungeduldig an. „Die Bilder trügen mich nicht. Tim Morton muß in Coney Island sein."
    Sie erreichten den Ocean Highway. Der Freak holte alles aus dem Wagen heraus. Irgendwann wurden sie von einem Streifenwagen gestoppt. Dorian nahm es nur unterbewußt wahr. Es beeindruckte ihn auch nicht, daß Coco die beiden Polizisten hypnotisierte, worauf sie ihnen freie Fahrt gewährten. Am Horizont ging die Sonne über dem Atlantik auf. In wenigen Minuten hatten sie den Vergnügungspark von Coney Island erreicht.
    Du bist schuldig, Hekate, sagte sich der Dämonenkiller.
    Damals - mit Faust - war das etwas anderes. Mephisto hatte erkannt, daß er an den kranken Geist von Dr. Faust nicht herankommen konnte. Deshalb benutzte er Alraune als sein Werkzeug. Mephisto gestattete ihr, dem Mädchen die abgeschlagene Hand zu ersetzen. Der Dämon ließ die naive Alraune in dem Glauben, daß es auch sein Wille war, wenn die Alraunenhand Faust Freude brachte und höchstes

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