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0630 - Das Tengu-Phantom

0630 - Das Tengu-Phantom

Titel: 0630 - Das Tengu-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich einer von uns auf die Lage einstellen konnte - Sanyo eingeschlossen - bekam dieser die geballte Kraft meines Freundes zu spüren. Einen Schrei stieß er nicht aus, denn er wurde innerhalb einer Sekunde gleich zweimal getroffen.
    Einmal an den beiden Handgelenken mit der Linken und am Hals mit der Rechten.
    Auf der Stelle sackte er zusammen. Suko bückte sich ebenso schnell, ergriff die Waffe des Mannes und warf sie Crawford zu, der sie auffing und dabei nachgreifen musste.
    »Können Sie damit umgehen?«
    »Ich - ich habe schon mal geschossen.«
    »Gut, behalten Sie das Ding. Aber passen Sie höllisch auf, dass sie nicht in die falsche Richtung schießen.«
    Dann kam Suko zu mir, denn ich stand bereits am Türspalt und schaute in die Schwimmhalle.
    In diesem Augenblick erhob sich zwischen den Beinen des Tengu das grüne Monstrum.
    Gelegen hatte es platt wie eine Flunder. Da hatte ich von seiner Größe kaum etwas ahnen können.
    Nun allerdings stand es auf, und es wuchs, wobei der Tengu seine Haltung nicht veränderte.
    Nun wusste ich Bescheid!
    Der bösartige und grausame Tengu benutzte das Monstrum tatsächlich als Reittier.
    Es war nicht so groß wie ein Pferd, aber etwas höher als ein Pony, und der schlanke Monsterschädel stand so weit vor, als hätte jemand die Schnauze eines Schweins in die Länge gezogen.
    Mich irritierte seine Haltung, denn sie kam mir nicht so vor, als wollte er uns entgegenreiten. Für irgendwelche direkten Angriffe konnte er andere einsetzen, die Schüler zum Beispiel.
    Die jungen Männer mit ihrer uniformierten Kleidung starrten auf das Rechteck der Tür. Ich hatte sie weit aufgezogen. Wenn es zu einer Auseinandersetzung kam, sollten sie auch den nötigen Platz bekommen.
    Was tat der Tengu?
    Er verschwand!
    Zunächst wollte ich es nicht glauben, denn das passte nicht zu diesem gewalttätigen Monstrum.
    Doch er zog sein Reittier um die Hand, sodass die Schnauze gegen das Mosaik der Wand zeigte.
    Dann ritt er an - und hindurch!
    Wir trauten unseren Augen kaum, als wir es so drastisch mitbekamen. Es war ein Irrsinn, der Tengu wollte uns nicht, für ihn war es wichtiger zu verschwinden.
    Und die Wand schluckte ihn.
    Sie öffnete sich nicht, es gab kein Loch, durch das er verschwinden konnte, er ritt einfach hinein.
    Ein tatsächlich existierendes transzendentales Tor hatte ihn aufgenommen, ein Tor in eine andere Welt.
    Das machte ihn so überlegen, denn er konnte zu jedem Zeitpunkt durch das Tor wieder zurückkehren.
    Ich stieß Suko an. »Da müssen wir hin.«
    »Und die Schüler?«
    »Wir kämpfen uns durch.«
    Mein Freund verzog das Gesicht. »Wird nicht einfach sein. Vielleicht wäre ich besser dran.«
    »Inwiefern?«
    »Ich kann sie stoppen, wenn ich das Wort rufe. Fünf Sekunden müssten mir ausreichen, um sie umgehen zu rönnen. Alles andere ist einfach, schätze ich.«
    »Lass es lieber.«
    »Weshalb?«
    »Vielleicht brauchst du den Stab noch.«
    Die Schüler reagierten. Wieder taten sie alles gemeinsam. Sie griffen nach hinten und zerrten Waffen hervor, die bisher in ihren Gürteln am Rücken gesteckt hatten.
    Es waren Stöcke - Kendostöcke. Nicht so lang wie sie selbst, ungefähr zwei Drittel ihrer Körpergröße. In der Hand von Könnern konnten sie zu tödlichen Waffen werden.
    »Das sind zu viele«, sagte Suko, der die Lage ebenfalls realistisch einschätzte.
    Auch Crawford kam näher. »Verdammt, Kendo. Die schlagen uns tot, wenn sie wollen.«
    Sein letztes Wort hörten wir schon nicht mehr, denn ein gewaltiger Kampfschrei brandete uns entgegen. Obwohl jeder Schüler ihn ausgestoßen hatte, hörte er sich an, als würde er uns aus einer gewaltigen Kehle entgegenströmen.
    Die Wände und die Decken schienen zu erzittern.
    Suko knallte die Tür zu, als sich die erste Welle in Bewegung setzte. Uns war klar, dass wir die Meute nicht lange aufhalten konnten, zudem würde das Schloss zu einer wahren Mausefalle für uns werden. Da gab es nur eins.
    Weg von hier!
    Ich zerrte Crawford mit, der auf den bewusstlosen Sanyo starrte und anscheinend nur die Hälfte begriffen hatte. »Kommen Sie, Ihre Lehrtätigkeit ist beendet.«
    »Wohin wollen Sie?«
    Ich gab ihm keine Antwort. Nebeneinander hetzten wir durch den Gang der breiten Treppe entgegen, die nach oben führte. Wir hatten es jetzt mehr als eilig und konnten nur hoffen, dass in der Halle keine Gegner lauerten.
    Unbehelligt erreichten wir sie. Suko stürmte als erster hinein und sah sich mit einem weiblichen Wesen konfrontiert,

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