0631 - Die fliegenden Städte
richtig. Es ist offensichtlich die Hauptsteuerzentrale dieser hüpfenden Stadt."
„Das ist erst der Eingang. Wir müssen uns auf eine lange Suche gefaßt machen."
Rhodan lachte kurz auf und fühlte den eiskalten Wind im Gesicht.
„Die Schwierigkeiten der Suche passen zu der Schwere der gemeinsamen Probleme!"
Während der nächsten Schritte spürten sie, wie die Stadt abermals erschüttert wurde und zu beben begann.
„Hinein! Die Stadt stürzt wieder ab!" schrie Zeno.
Gayt-Coor und Zeno feuerten auf die schweren Riegel, die offensichtlich in traditioneller Anordnung angebracht waren; Relikte einer fernen Vergangenheit der Yulocs. Wieder lief ein langwelliger Stoß durch die Stadt Die Männer schwankten und hielten sich aneinander fest.
„Verdammt! Diese Riegel sind stabil!"
In den Portalen erschienen hellglühende Flächen, als drei Hochenergiewaffen ihr Ziel erfaßt hatten. Langsam schmolzen die Riegel und Scharniere auf. Von oben kam ein schwerer Hagel aus Steinbrocken und Staub Ein Windstoß kreischte durch die kahlen Baumreste.
Dann, während die Stadt dem Boden entgegenschwebte und überall der Fels zu vibrieren begann, kippte das gesamte Tor langsam nach außen. In einigen weiten Sätzen sprangen Rhodan, Zeno und der Petraczer zurück. Mit einem donnernden Geräusch fiel die doppelte Metallplatte zu Boden.
„Los, hinein!"
Sie stürmten los. Ihre Lampen waren eingeschaltet und beleuchteten den Weg.
Sie rannten über die Torflügel und in den Schutz eines Raumes, der sich weit in alle Richtungen erstreckte. Sie waren in Sicherheit - falls das Gebäude nicht einstürzte.
„Halt! Vielleicht gibt es hier so etwas wie einen Plan!" rief der Petraczer in der Dunkelheit.
Drei Scheinwerfer bewegten sich langsam und versuchten, jeden Winkel der kleinen Halle, jede Wand und jede Einzelheit sichtbar zu machen. Drei Lichtkreise wanderten über die flächen.
Auch in diesem Raum hatten geschlossene Türen den Schmutz abgehalten. Nur eine dünne Schicht weißen Staubes lag über allem und wirbelte bei jedem Schritt auf. Das ganze Gebäude bebte wie im Fieber, als sich die aussetzenden Maschinen der Stadt gegen den Absturz stemmten. Unwillkürlich drängten sich die Suchenden zusammen.
„Vielleicht funktioniert auch hier die Beleuchtung!" schlug Rhodan vor.
„Versuchen wir es!"
Sie blieben in der Mitte des Saales stehen und suchten nach Schaltern oder Bauelementen. Nichts war zu sehen. Aber dann vereinigten sich die Kreise und ließen die harten Schatten hervortreten. Vier gleich aussehende Eingänge oder Ausgänge zeichneten sich am Hintergrund der Halle ab.
„Halt, Freunde!" sagte Gayt-Coor scharf, als Rhodan und Zeno auf die rechteckigen Öffnungen zurennen wollten.
„Was gibt es?"
„Wenn die Stadt abstürzt, sind wir hier, in der Nähe des Ausgangs, am sichersten. Warten wir noch etwas."
Der Accalaurie murmelte: „Guter Vorschlag. Er hat recht, Rhodan."
Sie blieben stehen und blickten hinaus zum Ausgang. Sie sahen nur einen geringfügigen Unterschied in der Dunkelheit, hier war es noch finsterer, noch trostloser als draußen. Die riesige Felsplatte zitterte noch immer und senkte sich dem Boden entgegen.
Bange Sekunden vergingen. Sie wagten nicht, zu sprechen oder laut zu atmen. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Jeden Augenblick konnte die Stadt einen Berg rammen oder ins Meer fallen.
Plötzlich ging ein harter Stoß durch den Boden.
Die Männer wurden von den Füßen gerissen und fielen in den Staub. Unterdrückt fluchte Gayt-Coor. Das alte Gebäude ächzte und stöhnte. Steinbrocken verschoben sich, und ein Regen von Staub und messerscharfen Steinsplittern fiel von der Decke.
Hustend und würgend versuchten die Männer, wieder auf die Füße zu kommen. Ein zweiter, weniger harter Schlag schleuderte sie wieder zurück. Durch das offene Portal kamen furchtbare Geräusche herein. Krachend barsten Mauern, brachen Brücken zusammen, stürzten Gebäude ein.
„Hinaus!" schrie Rhodan auf.
Sie torkelten über den Boden, der plötzlich ein deutliches Eigenleben entwickelt hatte, auf das dunkelgraue Viereck zu.
Staub wehte hinter ihnen her und schwebte als Wolke aus dem Gebäude hinaus. Vor ihnen prasselte ein Vorhang aus Steinbrocken auf die Plattform herunter, auf die Terrasse und die Treppen. Sie blieben an der Schnittlinie zwischen Innen und Außen stehen.
„Das war hart!" sagte Zeno kopfschüttelnd und schaltete seinen Scheinwerfer aus.
„Hoffentlich für uns die letzte
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