Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0631 - Die fliegenden Städte

Titel: 0631 - Die fliegenden Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Störung dieser Art!" murmelte Rhodan.
    Dann hörten sie ein seltsames Geräusch.
    Es klang, als ob sich die Stadt auf ihr Ende vorbereitete.
    Die Kakophonie aus sich verbiegenden Stahlelementen, aus knirschenden Mauern und Bauteilen, aus Felsenschichten, die sich aneinander rieben, aus zusammenbrechenden Häusern und den gellenden Schreien von sterbenden oder flüchtenden PGT-Verfahrenskrüppeln bildete einen Ton, der nervenzerfetzend durch den Verstand fuhr.
    Dann lag die Stadt ruhig da.
    Rhodan faßte sich relativ schnell und sagte halblaut: „Niemand kann behaupten, daß uns die Suche einfach gemacht wird. Je länger ich darüber nachdenke, desto deutlicher wird es: Die Suche nach unseren Informationen, Zeno, gestaltet sich zu einem wirren Hindernislauf. Ich kann euch nicht sagen, wie sehr ich mich nach hellem Licht sehne oder nach einem Himmel, an dem ich Sterne oder Wolken sehe!"
    „Das gilt auch für mich", versuchte ihn Gayt-Coor zu trösten.
    „Aber wir sind vermutlich am Ende des Irrwegs angelangt.
    Ich bin sicher, daß wir hier finden, was wir gesucht haben.
    Vielleicht nicht gerade Auskünfte, die Sie direkt in die Heimat zurückführen..."
    „Diese Enttäuschung fürchte ich!" flüsterte Zeno.
    „Rechnen Sie auf alle Fälle mit einer Enttäuschung. Dann trifft die Wahrheit Sie nicht so hart!" warnte Rhodan..
    Sie warteten noch einige Minuten, aber nun lag die Stadt tatsächlich ruhig auf der Oberfläche des Planeten und sank langsam darin ein. Schließlich, als sich die zitternde Masse beruhigt zu haben schien, drangen sie zum zweitenmal in das Gebäude ein und entdeckten, daß die vier Ausgänge in Liftschächte führten.
    Es schienen kugelförmige Liftkabinen zu sein, wie eine flüchtige Inspektion ergab.
    „Hier sind Schalter!" sagte Gayt-Coor und legte seine Finger in die Vertiefungen. Drei Dinge geschahen schnell hintereinander.
    Die Halle wurde strahlend hell, aber die Beleuchtung brannte flackernd und unregelmäßig.
    Die vier Kabinen erhellten sich und zeigten ein verblichenes und verrottetes Inneres, das aber formschön und funktionell gestaltet war.
    Und zur maßlosen Verblüffung der drei Partner erklang Musik.
    Es war eine ruhige Melodie von großer Eintönigkeit. Sie wirkte einschläfernd. Vermutlich war sie einst Grundlage oder Erleichterung zur Meditation der Yulocs gewesen.
    „Abwärts!" sagte Gayt-Coor.
     
    9.
     
    Langsam zwängten sie sich in eine der Kabinen. Sie waren bereit, augenblicklich die Flugaggregate der Anzüge einzuschalten, falls die Kabine mit ihnen abwärts schießen sollte.
    Rhodan betrachtete die unregelmäßige beleuchtete Folge von Ziffern, Wörtern und Symbolen und sagte schließlich: „Nicht abwärts, Gayt-Coor, sondern aufwärts. Dort oben ist auch noch etwas."
    Der Verbindungsoffizier nickte und brummte: „Meinetwegen!"
    Ächzend und ratternd setzte sich die Kugel in Bewegung.
    Sie lief augenscheinlich nicht in Führungsschienen, aber welcher Mechanismus auch immer sie anhob - er arbeitete so geräuschvoll, daß sie denken mußten, er würde sie keinen Millimeter hochheben können. Aber langsam gewann die Kugel Fahrt und hielt zwanzig Meter weiter oben wieder an. Abermals lag ein dunkler Raum vor ihnen, auf dessen Boden ein rechteckiger Lichtstreifen fiel und sich in der staubigen Finsternis verlor.
    Mit deutlichem Sarkasmus erkundigte sich Gayt-Coor: „Wollen Sie hier Fernrohre oder ähnliche Gerätschaften finden, Partner?"
    Rhodan antwortete ruhig, aber innerlich gespannt: „Warum nicht? Die Chancen sind überall gleich gut oder gleich schlecht."
    Sie fanden die Schalter, die Beleuchtung schaltete sich ein.
    Der Raum war rund, annähernd kuppelförmig und völlig leer.
    In der Decke befand sich eine riesige runde Öffnung, die aussah, als sei sie das Unterteil einer optischen Linse, kreisförmig, wie in einem Hörsaal, waren Ränge angeordnet.
    Nicht einmal einzelne Sitze waren zu erkennen.
    „Nichts. Also doch abwärts!" meinte Zeno. „Versuchen wir es.
    Langsam werde ich mutlos. Ich suche schon länger als Sie beide."
    Die Kugel ratterte, knarrte und fauchte, aber sie glitt langsam hinunter, an dem erleuchteten Saal vorbei, und hielt mit infernalischen Geräuschen eine Ebene tiefer wieder an.
    „Hoffentlich nicht wieder ein solch steriler, verlassener Raum!"
    sagte Gayt-Coor laut. Auch seine Nerven wurden auf eine harte Probe gestellt. Sie verließen nacheinander den Lift, während das Licht den Raum aus seinem jahrhundertelangen Schlaf

Weitere Kostenlose Bücher