Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
keine Nachrichten mehr gehört; aber seit er in Frankreich war, war er schon dreimal genaustens kontrolliert und überprüft worden. Dabei begannen die Spiele gerade erst.
    Und jetzt dieser Aufenthalt…
    Als er stoppte, um die hübsche Rothaarige mitzunehmen, hatte er sich die Sache ganz anders vorgestellt. Sie nur bis zum nächsten Dorf zu bringen, war auch nicht weiter schlimm, wenn auch nicht ganz das, was er sich erträumte. Aber nun dieser Drache -oder was auch immer er wirklich war…
    Das paßte ihm überhaupt nicht.
    Aber seltsamerweise war er nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun. Er wollte das Gaspedal durchtreten, verschwinden - wenn Sylvia unbedingt meinte, sich mit dieser eigenartigen Kreatur abzugeben, mochte sie das ruhig tun und hier bleiben. Damit wollte er sich allerdings nicht weiter belasten.
    Aber irgendwie schaffte er es nicht.
    Er mußte sich um diesen sogenannten Drachen kümmern. Das war ihm ein Bedürfnis. Also verdrängte er die Fußball-WM ein kleines Stück, stieg aus und gesellte sich zu Sylvia und dem Drachen.
    Wenn der verletzt war, mußte ihm selbstverständlich geholfen werden!
    »Glaubst du, daß es im nächsten Dorf einen Tierarzt gibt?« fragte er. »Und wie kriegen wir dieses fette Monstrum da hin?«
    Der Drache öffnete sein Krokodilmaul.
    »Fettes Monstrum?« krächzte er. »Sieh zu, daß ich dich Hungerhaken nicht in meine linke Zahnlücke stopfe! Ich bin ein Drache, kein fettes Monstrum!«
    Unwillkürlich sprang Andreas ein paar Meter zurück.
    »Der kann ja sprechen!« entfuhr es ihm.
    »Natürlich kann ich sprechen«, fauchte der Drache. »Du kannst das doch auch!«
    »Aber ich bin ein Mensch!«
    »Um so erstaunlicher«, seufzte der Drache. »Bring mich bitte ins Dorf, ja? Und halte diese Bestie von mir fern.«
    »Welche Bestie?« fragte Andreas.
    Der Drache streckte eine vierfingrige Hand aus und deutete auf Sylvia.
    Die sah Andreas an und hob die Augenbrauen.
    »Wir schaffen dich ins Dorf, wenn’s dich glücklich macht«, versprach er dem Drachen. »Wenn's dich glücklich macht.«
    Sylvia lächelte ihn zufrieden an.
    »Kannst du ein bißchen klettern, Drache?« fragte Andreas.
    ***
    »Ihr habt ja 'nen Knall!« sagte Mostache energisch. »Ich bin Wirt, kein Gefängnisdirektor! Die Sache könnt ihr euch abschminken.«
    »Wer redet denn von Direktor?« Zamorra schüttelte den Kopf. »Erstens wissen wir sehr gut, daß das hier eine Dorf kneipe ist und kein Gefängnis, und zweitens käme für dich allenfalls die Rolle des Gefängniskochs in Frage.«
    Mostache tippte sich gegen die Stirn.
    »Vergiß es, Zamorra!« protestierte er. »Außerdem handelt es sich bei diesem altehrwürdigen Gebäude nicht um eine einfache Dorfkneipe, wie du sie herablassend schimpfst, sondern um ein erstklassiges Gasthaus - sogar das beste in der ganzen Umgebung!«
    »Das weiß ich doch, lieber Freund«, säuselte Zamorra. »Zumal es das einzige Gasthaus weit und breit ist…«
    »Suchst du Ärger, Professor?« erkundigte sich Mostache.
    »Nö. Der steht nicht auf meiner Fahndungsliste.«
    Der Wirt stemmte die Fäuste gegen die Hüften. »Wenn du mich vergackeiern willst…«
    »Nicht die Spur!« wehrte Zamorra ab.
    Unterdessen hatte Nicole etwas anderes entdeckt. Ein Fahrzeug, das sie bisher hier noch nicht gesehen hatte. Ein chromverzierter, riesiger Kombi, seitlich mit Holzbeplankung und runden Rückleuchten, die an einen Ferrari erinnerten. Sie legte Mostache die Hand auf die Schulter.
    »Wem gehört denn der Straßenkreuzer?« wollte sie wissen.
    »Mir«, brummte Mostache. »Der Chevrolet wird ausgemustert.«
    »Weshalb?«
    »Säuft zuviel. Deshalb hab' ich mir den hier besorgt.«
    Nicole ging einmal um den Wagen herum. Öffnete die Fahrertür, warf einen Blick ins Innere. »Nicht schlecht«, sagte sie anerkennend. Vor etwa drei Jahren hatte sie Mostache mit dem Oldtimer-Virus infiziert -speziell in Sachen amerikanischer Straßenkreuzer. Sie selbst fuhr ja auch einen. Und Mostache hatte sich einen schon etwas älteren Chevrolet Caprice-Kombi zugelegt.
    Der Vorteil für ihn war natürlich der unglaublich große Stauraum, den der Wagen bot. Die Neuerwerbung stand ihm allerdings in nichts nach.
    »Meinst du nicht, daß der hier ein noch größerer Schluckspecht ist? Immerhin dürfte er wenigstens zehn Jahre älter sein.«
    »Zwanzig«, sagte Mostache. »Aber er hat nicht ganz so viel überflüssige Ausstattung und ist deshalb leichter. Deshalb fährt er sparsamer.«
    »Wieviel?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher