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0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole.
    »Spritverbrauch? Etwa 26 Liter auf 100 km«, erklärte Mostache. »Der Chevy schluckt 28. Das war mir doch entschieden zu viel.«
    Nicole schmunzelte. »Ford Galaxie Country Squire«, ließ sie die Typenbezeichnung des Wagens regelrecht auf der Zunge zergehen. »Ein Name mit Tradition.«
    »Und kein Vergleich zu dem Ford Galaxy von heute«, grinste Mostache. »Vans sind ja sehr praktisch, aber nichts im Vergleich zu dem hier.« Er schlug mit der flachen Hand aufs Autodach.
    »Ist deine Frau der gleichen Ansicht?«
    »Ich hab' sie nicht gefragt«, gestand Mostache.
    »Sie hätte dir sicher wahrheitsgemäß gesagt, daß der Galaxy weniger als die Hälfte von dem Benzin verbraucht, den der Galaxie will.«
    »Mir egal. Das Auto muß mir gefallen. Du hast deinen Cadillac doch auch nicht wegen des günstigen Verbrauchs gekauft, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Läßt du mich ihn mal fahren?« bat sie.
    Mostache griff in die Hosentasche, holte den Schlüsselbund heraus und warf ihn Nicole zu. »Kommst du mit den technischen Feinheiten klar?«
    Nicole nickte, stieg ein und startete den Wagen. Sie drehte eine kurze Runde durchs Dorf und parkte wieder ein. »Gut«, lobte sie und gab den Schlüssel zurück.
    Mostache wandte sich um.
    »Wo ist eigentlich Zamorra?« wunderte er sich plötzlich.
    Nicole lächelte zufrieden. Ihr Ablenkungsmanöver war gelungen!
    ***
    Im ersten Moment hatte Zamorra sich ernsthaft gefragt, was das sollte - sie hatten schließlich anderes zu tun, als sich über alte Ami-Schlachtschiffe zu unterhalten. Aber dann wurde ihm klar, was Nicole bezweckte, indem sie Mostaches ›neuen‹ Kombi so offen bewunderte. Und während der Wirt, den sie sich im Laufe der Zeit zum Oldie-Fan erzogen hatte, ihr bei der kleinen Probefahrt nachschaute, lud er sich Calderone über die Schulter und trug ihn zum Hintereingang. Er brachte ihn sofort die Treppe hinauf in eines der Gästezimmer und fand anschließend noch die Zeit, Calderones Kleidung und den ›Einsatzkoffer‹ nach oben zu bringen.
    Sicher war es nicht gerade die feine Art, einen alten Freund auszutricksen. Entsprechend unbehaglich war es Zamorra bei der Sache. Aber wenn er Calderone nicht doch im Château Montagne einquartieren wollte, blieb kaum eine andere Möglichkeit.
    Zamorra begann sofort damit, das Gästezimmer abzusichern. Er blockierte es mit Weißer Magie so, daß ein Dämon es weder betreten noch verlassen konnte. Es war die gleiche Magie, die bei der Schutzglocke um Château Montagne Verwendung fand.
    Weiter war nichts erforderlich. Das Dämonische in Calderone würde verhindern, daß er das Zimmer durch Tür oder Fenster verließ.
    Aber was dann?
    Mostache würde - völlig zu recht -weiter protestieren. Sie konnten den Killer und Dämonendiener nicht endlos gefangenhalten. Es mußte etwas geschehen.
    Gab es eine Möglichkeit, ihn von seiner Besessenheit zu befreien? Aber dann würde Stygia ihn wirklich bedrohen und verfolgen. Irgendwie hatte Zamorra das Gefühl, daß für sie alle nichts Übleres hätte passieren können als diese Gefangennahme.
    Wenn er genau wüßte, daß Calderone tatsächlich zum Dämon geworden war… ein schnelles Ende machen…
    Aber selbst in diesem Fall, wußte er, würde es ihm Schwerfallen, Calderone zu töten. Er war kein Mörder, selbst nicht, wenn es sich um die Schwarzblütigen handelte. Er konnte es einfach nicht. Etwas anderes war es, wenn es während eines Kampfes geschah, wenn es sich um Notwehr handelte oder darum, Gefahr für Leib und Leben anderer abzuwenden. Doch davon konnte hier und jetzt absolut keine Rede sein.
    Calderone war ein Gefangener, war hilflos und wehrlos.
    Hoffentlich - oder hoffentlich nicht…?
    Zamorra wandte sich ab, verließ das Zimmer und schloß es ab. Dann ging er nach unten, um den Gast ordentlich im Gästebuch einzutragen…
    ***
    Es war Fooly nicht viel anderes übriggeblieben, als in das Auto zu klettern. Es war schmerzhaft und anstrengend gewesen. Aber die Alternative sah nicht allzu rosig aus.
    Stygia würde ihn kaum einfach so am Straßenrand zurücklassen.
    Die Fürstin der Finsternis!
    Sie war es, auch wenn sie sich ein sehr menschliches, sympathisches Aussehen gegeben hatte. Fooly sah durch das Äußere und erkannte die Dämonin.
    Was wollte sie hier? Ausgerechnet jetzt? Und warum brachte sie ihn nicht sofort um?
    Das irritierte ihn. Sie mußte etwas mit ihm Vorhaben. War das auch der Grund für Calderones Auftauchen und dafür, daß er auf Fooly geschossen

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