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0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte? Gehörte das alles zum großen Plan der Dämonin?
    Es mußte so sein.
    Denn es wäre ihr jetzt ein Leichtes gewesen, ihm den Garaus zu machen. Er war verletzt und hilflos, konnte nicht einmal Feuer speien. Er war nicht einmal in der Lage, Drachenmagie zu benutzen. Wieso, war ihm unklar. Magie war doch eine Sache des Geistes, nicht des Körpers - nahm er zumindest an. Vielleicht sollte er Zamorra einmal danach fragen.
    Zumindest war er aber sicher, daß Stygia ihn töten würde, wenn er sich jetzt widerspenstig zeigte. Also blieb ihm erst einmal gar nichts anderes übrig, als zu tun, was von ihm verlangt wurde.
    Ein kleiner Vorteil dabei war, daß er Zeit gewann. Zeit zum Nachdenken, und vielleicht ein wenig Zeit, die Verletzungen in Ruhe heilen zu lassen. Es ging in Richtung Dorf, wohin Fooly ja ohnehin gewollt hatte, und er brauchte den Weg jetzt nicht mehr aus eigener Kraft zurückzulegen.
    Allerdings würde es mit dem Auto nicht lange dauern. Es war ja nicht einmal mehr ein Kilometer. Es blieb also viel weniger Zeit, als er gedacht hatte.
    Immerhin; es war bequem hier hinten. Der Mensch, dem das Auto gehörte, schien es als seine Wohnung zu betrachten. Immerhin hatte er es ähnlich wie ein Zimmer eingerichtet - ein sehr kleines Zimmer, wie Fooly bemerkte. Für einen Jungdrachen war es auf jeden Fall zu eng, um darin wohnen zu können. Es reichte gerade mal aus, sich hinzuhocken und zu hoffen, daß die Schmerzen nachließen.
    Ein Mensch konnte sich halbwegs ausstrecken, wenn er den Beifahrersitz wegnahm. Und genau das schien der Besitzer des Autos bisweilen zu tun; es gab Decken, aus denen man eine Art Nachtlager schaffen konnte. Es gab einen kleinen Gasherd, einen Mini-Kühlschrank und ein paar andere Dinge, deren Sinn Fooly nicht auf Anhieb durchschaute. Es sah jedenfalls alles danach aus, als würde der Mensch in diesem Auto wohnen.
    Nun ja. Wenn er kein vernünftiges Château besaß, mußte es eben so gehen. Fooly konnte nur darüber staunen, mit welchen Einschränkungen sich viele Menschen abfanden. Warum hatten die Lafittes mit ihren beiden Kindern nicht auch so ein großes Château wie Professor Zamorra? Und warum fuhr Madame Claire, die Köchin, nicht auch einen schönen offenen Cadillac wie Mademoiselle Nicole, sondern zwängte ihren vom Umfang her annähernd jungdrachenhaften Korpus in eine winzige Blechschachtel auf Rädern, die sie Auto nannte, obgleich das Ding nach Foolys Überzeugung bequem in den Kofferraum von Mademoiselle Nicoles Cadillac gepaßt hätte?
    Ein Drache hätte sich niemals solchen Beschränkungen unterworfen.
    Die Menschen waren schon ein eigenartiges, oft unverständliches Völkchen.
    Und die Dämonen waren noch unbegreiflicher. Warum versuchten sie, Menschen umzubringen oder sie zum Bösen zu verleiten? Das schafften die doch schon von ganz allein! - Auch etwas, was niemals einem Drachen eingefallen wäre: anderen Drachen Schaden zuzufügen, sie zu bestehlen oder zu töten, zum Beispiel durch Politik oder Kriegführung.
    Kaum daß Fooly sich in dem kleinen Auto einigermaßen eingerichtet hatte, stoppte es auch schon wieder. Sie befanden sich bereits mitten im Dorf.
    Fooly seufzte.
    Da sah er durchs Fenster etwas sehr Erfreuliches.
    Mademoiselle Nicoles Cadillac!
    ***
    Die Besitzerin desselben versuchte derweil, Mostache zu beschwichtigen. In der momentan ansonsten leeren Schankstube redeten sie und Zamorra auf den Wirt ein, um ihn von der Harmlosigkeit ihrer Aktion zu überzeugen. Schließlich beruhigte er sich, zeigte sich jedoch nicht sehr überzeugt. »Ihr solltet trotzdem die Polizei informieren«, drängte er. »Immerhin handelt es sich um einen gesuchten Mörder!«
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte Nicole. »Erst einmal müssen wir herausfinden, woran wir mit ihm sind. Mir kommt da gerade ein sehr ketzerischer Gedanke.«
    »Laß hören«, bat Zamorra.
    »Sag's lieber nichts«, wehrte Mostache ab. »Ideen dieser Art ziehen gewöhnlich einen sehr langen Rattenschwanz von Unannehmlichkeiten hinter sich her. Meine Frau bringt mich um, wenn es dieser Caldedingsbums…«
    »Calderone«, half Nicole aus.
    »…Calderone nicht vorher tut. Wißt ihr, was ich tun werde? Wenn ich mal einen Gast habe, den ich keinesfalls bei mir dulden möchte, schicke ich ihn zu euch, und ihr beherbergt ihn. Als Gegenleistung, ja?«
    »Wie ich dich kenne, denkst du dabei an eine ganz spezielle Person«, vermutete Nicole.
    »Richtig. Euren Freund Asmodis -oder Sid Amos, wie er sich nennt.«
    »Wir

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