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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch einen Tritt verabreichte bei seinem heftigen Wegdrehen.
    Die Maschinenpistole hatten wir wohl beide bei ihm gesehen, seine anderen Waffen bekamen wir jetzt zu Gesicht.
    Er zog beidhändig und sah dabei aus wie ein Schießer aus dem Wilden Westen.
    Da er uns beide erledigen wollte, schnellten seine Arme zur Seite. Dann zielte er auf Suko und mich.
    Das kostete ihn etwas Zeit.
    Wir reagierten zugleich.
    Suko feuerte vom Boden her. Ich kniete auf der Fahrbahn und schoss ebenfalls.
    Beide trafen wir.
    In das Krachen der Schüsse mischte sich der trompetenhafte Klang einer Hupe. Mich überflutete der helle Lichtschein der Scheinwerfer, wie ich auf der Fahrbahn kniete, und trotz der wallenden Dunstschleier sahen wir genau, was mit dem Killer geschah.
    Er ging, aber er taumelte dabei, und die Mündungen seiner Waffen zeigten zu Boden. Mehr als drei Schritte schaffte er nicht, dann verließ ihn die Kraft.
    Schwer fiel er hin.
    Hinter mir heulte der Motor auf. Der Fahrer hatte es mit der Angst zu tun bekommen.
    Ich hörte Sukos Warnung und warf mich zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, sonst hätten mich die verdammte Karre erwischt und platt gefahren.
    Das Auto schrammte mit dem Außenspiegel am linken Geländer entlang. Er wurde abgerissen und landete scheppernd am Boden, dann hatte es der Fahrer hinter sich.
    Leise fluchend kam ich wieder auf die Beine. Meine Kleidung sah aus, als hätte ich damit im Dreck gebadet.
    Als ich den leblosen Körper erreicht hatte, stand Suko bereits halb gebückt neben ihm. Er schaute zu mir hoch. »Das hätte ins Auge gehen können.«
    »Und wie!«
    »Kennst du ihn?«
    »Dreh ihn mal um.«
    Suko rollte den leblosen Körper auf den Rücken. Ob unsere Kugeln den Killer getötet hatten, konnten wir nicht sagen. Sekunden später wussten wir Bescheid. Der Mann lebte nicht mehr. Die Einschläge saßen zu ungünstig.
    Dunstwolken trieben über das Gesicht des Toten hinweg. Ich holte meine Lampe hervor, um es mir genau ansehen zu können. Möglicherweise war er ein alter Bekannter.
    Der Strahl glitt durch sein Gesicht, erfasste die Augen - und zitterte plötzlich.
    Das lag an meiner eigenen Hand, die ich nicht ruhig halten konnte, denn der Tote hatte keine Augen mehr. An deren Stelle schauten wir in zwei dunkle Tunnelöffnungen, die in die Unendlichkeit führten…
    ***
    Ich schwieg, auch Suko gab keinen Kommentar ab. Beide hatten wir mit so etwas nicht gerechnet.
    »Du hast es gesehen?«, fragte ich nach einer Weile leise.
    »Und ob. Er hat keine Augen und konnte trotzdem sehen, wusste genau Bescheid. Kannst du mir das erklären, John?«
    »Nein.«
    Ich betastete seine Haut. Sie war nicht einmal kalt, hatte die normale Temperatur, demnach lag kein Zombie vor uns, sondern ein Mensch ohne Augen, der trotzdem sehen konnte. Für uns war dies ein Rätsel.
    Suko hatte die Stirn gefurcht. Ich wusste, dass er ebenso konzentriert nachdachte wie ich.
    »Fällt dir jetzt so etwas wie eine Lösung ein?«
    »Nein. Ich habe den Mann noch nie gesehen. Ich wüsste auch nicht, weshalb er uns hätte umbringen sollen.«
    »Der ist geschickt worden.«
    »Richtig. Fragt sich nur, von wem.«
    Meinem Freund darauf eine Antwort zu geben war sehr schwer. Noch einmal sah ich mir das Gesicht an, das bis auf die verschwundenen Augen so normal aussah.
    Ob die Haare des Mannes hell oder dunkel waren, konnten wir nicht erkennen. Das Wasser des Kanals hatte sie eng an den Kopf geklatscht, hinzu kam die Dunkelheit. Ich tippte eher auf schwarzes oder braunes Haar.
    »Wer?«, fragte Suko nur.
    Ich probierte es mit dem Kreuz. Die Silberkugeln hatten ihn getötet, aber nicht für eine Auflösung seines Körpers gesorgt, wie es bei dämonischen Wesen der Fall hätte sein müssen.
    Das Kreuz bestand aus geweihtem Silber. Es diente mir als Indikator, denn es zeigte mir oft genug an, wann ich es mit Geschöpfen der Finsternis zu tun hatte.
    Sehr dicht hielt ich es an das Gesicht des Mannes und strich dann mit dem geweihten Edelmetall leicht über die Haut.
    Was ich nicht für möglich gehalten hätte, trat ein. In seinem Gesicht veränderte ich etwas. Es geschah unter der Haut. Wir bemerkten das Zucken. Mitten auf der Stirn, genau zwischen den beiden leeren Augenschächten, entstand etwas Neues.
    Ein Kreis, nein, mehr ein Oval.
    »Begreifst du das, John?«
    Ich hob die Schultern. »Fast, Suko, fast. Allmählich habe ich einen Verdacht.«
    »Und welchen?«
    Ich streckte den Zeigefinger der linken Hand vor und deutete auf die

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