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0633 - Die psionische Jagd

Titel: 0633 - Die psionische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte hier früher fünf verschiedene Appartements gegeben. Sie waren alle von Leggan-Leg gemietet und zu einer großen Wohnung zusammengeschlossen worden. Auf diese Weise war Leggan-Leg Herr über eine Wohnfläche von über einhundert Quadratmetern ein unerhörter Luxus auf dieser Welt der Enge und Gedrängtheit. Der Aufzug hielt nur dann in der 81. Etage, wenn er einen bestimmten Kodebefehl erhielt, den nur Leggan-Leg und Paovilak kannten, oder wenn er vom 81. Stockwerk aus gerufen wurde. Auf diese Weise hatte Leggan-Leg sich gegen unerwünschte Eindringlinge gesichert.
    In einem mit kleinen, aber kostbaren Möbeln ausgestatteten Gemach streckte der Zwerg sich behaglich auf einer Liege aus und trug Paovilak auf, ihm ein Getränk zu besorgen. Paovilak verschwand in einem Nebenraum. Wenige Sekunden später kam er wieder zum Vorschein, die Augen vor Schreck weit geöffnet und das Gesicht von leichenhafter Blässe überzogen. Leggan-Leg fuhr auf.
    „Was ist los?" kreischte er.
    Paovilak öffnete den Mund, aber vor Schreck brachte er kein Wort hervor. Er schien von hinten einen Stoß zu erhalten, denn plötzlich schoß er halbwegs in die Stube herein, und unter der Tür kam das Geschöpf zum Vorschein, das für seinen Schock verantwortlich war.
    Fassungslos starrte Leggan-Leg auf eine aufrechtgehende Echse, etwa von Mannesgröße, die sich nach der gängigen Mode kleidete und deren Haut von türkisfarbenen Schuppen gebildet wurde. Die Echse hatte einen breiten, abgeflachten Schädel und an jeder Seite des Kopfes zwei Augen, die so dicht beieinander standen, daß sie wie an den Rändern zusammengewachsen erschienen.
    „Regen Sie sich nicht auf!" sagte die Echse. „Sie brauchen sich nicht vor mir zu fürchten. Ich bin hierhergekommen, um Ihnen eine wichtige Botschaft zu überbringen."
    „Wie ... wie ... kommen Sie hier herein?" japste Leggan-Leg.
    „Einfach. Einem Experten fällt es nicht schwer zu enträtseln, welchen Kode der Aufzug braucht, um zum einundachtzigsten Stockwerk zu fahren. Und die Schlösser an Ihren Türen sind, vom Standpunkt der Sicherheit aus betrachtet, ziemlich armselig.
    Ich warte schon seit einigen Stunden auf Sie."
    Leggan-Leg beruhigte sich allmählich. Trotz seiner Winzigkeit fehlte es ihm nicht an Mut. Paovilak allerdings stand immer noch da, als wäre er angefroren.
    „Ihre Botschaft?" fragte der Zwerg.
    „Lösen Sie Ihre Geschäftsverbindung mit Torytrae, dem Tuuhrt", antwortete die Echse. „Mein Auftraggeber wünscht, daß der Jäger von Ihnen keine weiteren Informationen erhält. In Anerkennung der Tatsache, daß Sie dadurch eine finanzielle Einbuße erleiden, habe ich Ihnen dieses zu überreichen."
    Sie hatte plötzlich eine Geldmarke im Wert von 1000 Einheiten in der Hand und warf sie auf den Tisch. Ungläubig starrte Leggan-Leg darauf. Die Echse fuhr indessen fort: „Mein Auftraggeber erwartet, daß Sie seiner Weisung entsprechend handeln. Sollten Sie sich weigern, wird man Sie zur Zusammenarbeit zu zwingen wissen."
    „Wer ist Ihr Auftraggeber?" erkundigte sich Leggan-Leg.
    „Das tut nichts zur Sache", erwiderte die Echse. „Sie werden ihn nur dann kennenlernen, wenn Sie seiner Weisung zuwiderhandeln-und dann nicht von der freundlichsten Seite."
    Sie wandte sich zum Ausgang.
    „Ich verabschiede mich. Versuchen Sie nicht, mir zu folgen!"
    Mit einer geschmeidigen Bewegung schlüpfte sie durch die Türöffnung, die für die Breite des kräftigen Echsenkörpers fast zu schmal war. Man hörte, wie sich draußen der Aufzug in Bewegung setzte. Paovilak erwachte aus der Starre.
    „Das ... das ... war entsetzlich!" hauchte er.
    Mit einer wütenden Handbewegung fegte Leggan-Leg die Geldmarke vom Tisch.
    „Mein Auftraggeber", höhnte er. „Weisungen, Zusammenarbeit, gehorchen, befolgen! Was, glaubt der Kerl, kann er sich für einen lumpigen Tausender leisten ...?!"
     
    *
     
    Torytrae würde nie erfahren, wie Mimiltar und seine Leute es fertiggebracht hatten, die Wachen des Geheimen Organ-Kommandos zu umgehen. Daran lag ihm auch nichts. Er war zufrieden, daß man ihn ungesehen in die Klinik gebracht hatte, die bis vor wenigen Tagen Doynschtos Arbeitsbereich gewesen war.
    Mimiltar und seine Männer waren draußen geblieben, um über Torytraes Sicherheit zu wachen. Er befand sich in dem Raum, in dem sich der Scheinkampf abgespielt hatte, in dessen Verlauf Doynschto angeblich entführt worden war. Da es keine Fenster gab, wagte er es, die Beleuchtung einzuschalten. Dann sah er sich

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