0633 - Die psionische Jagd
Ihre Hilfe verweigern."
Die Blicke der Anwesenden richteten sich erwartungsvoll auf Heltamosch. Gayt-Coor hatte sich. schräg zur Seite gewandt, um den Mato Pravt voll im Blickfeld seines einen Doppelauges zu haben. Im Hintergrund des Raumes stand Zeno, der Mann mit denn Bewußtsein' eines Accalauries, und wartete mit Spannung auf Heltamoschs Entschluß. Dem Mato Pravt gegenüber saß Poyferto, der Chef des Geheimdienstes VASGA, der auf Yaanzar operierte und von hier aus das Naupaumsche Raytschat mit Informationen versorgte.
„Ich darf Ihnen meine Hilfe nicht verweigern", antwortete Heltamosch schließlich. „Es wäre widersinnig, Ihnen bis hierher geholfen zu haben und jetzt auf einmal aufzugeben. Ich halte Ihren Plan für gefährlich, aber nicht für unausführbar." Ein spöttisches Lächeln erschien plötzlich auf seinem Gesicht. „Ich finde die Vorstellung ausgesprochen faszinierend, wie überrascht der Tuuhrt sein wird, wenn er plötzlich feststellt, daß sich Unbekannte auf seine Spur geheftet haben." Er reichte dem Mann in der Gestalt Toraschtyns spontan die Hand. „Auf weitere Zusammenarbeit. Ich kann es Poyferto am Gesicht ablesen, daß er den Mann schon bereit hat, dem er die Verfolgung des Jägers auftragen wird."
Poyferto erhob sich grinsend.
„Das ist wirklich der Fall", antwortete er. Und zu Rhodan gewandt, fuhr er fort: „Ich gebe Ihnen Dreiauge, meinen besten Spezialisten!"
*
Die Unterwelt hat ihre Spezialisten ebenso wie die Welt der bürgerlichen Berufe. Der Tuuhrt, dessen Lebensaufgabe sich darin erschöpfte, nach geheimen Dingen zu forschen und die übelsten aller Verbrecher zu jagen und vom Gesicht dieser Welt zu tilgen, kannte die Unterwelt-besonders die der Hauptstadt Nopaloor. Er hatte ihre Dienste oft in Anspruch genommen. Er wußte, daß er sich an Leggan-Leg wenden mußte, wenn er Informationen brauchte, die auf der Oberwelt nicht zu erhalten waren. Und an das „Östliche Quartier", wenn er eines Einbruchsspezialisten bedurfte.
Das Östliche Quartier war zunächst, wie der Name besagte, eine geographische Kennzeichnung. Es gab dort keine Clique, die unter der Führung eines Mannes stand wie etwa Leggan-Legs Bande von Informanten. Es gab statt dessen mehrere kleine Gruppen, von denen sich auf dem weiten Gebiet des Einbruchs jede für ein bestimmtes Untergebiet spezialisiert hatte.
Auch hier, in einem Gewirr von Gängen, Hallen, Schächten und Rampen, entging Torytrae nur durch Vorausberechnung der Handlungen seiner Mitmenschen, mit Mühe einer Gegenüberstellung mit drei bulligen Wächtern, deren Aufgabe es war, Unbefugte dem Östlichen Quartier fernzuhalten. Um ein Haar wäre er verprügelt worden, da entsann er sich noch im letzten Augenblick, wie es schien, einer Episode, die allen drei Wächtern bekannt war und die bewies, daß er schon früher Verbindungen zum Östlichen Quartier unterhalten hatte.
Daraufhin ließ man ihn durch. Er setzte zielstrebig seinen Weg fort und kam nach kurzer Zeit in eine kleine Rundhalle, die von einer altmodischen Sonnenlampe fast unerträglich grell ausgeleuchtet wurde. Das war das Vorzimmer des Mannes, den er suchte.
Er stellte sich in die Mitte der Halle und rief: „Mimiltar! Ein Kunde wünscht dich zu sprechen!"
Zunächst erfolgte keine Reaktion. Aber Torytrae wußte, daß er nun von allen Seiten studiert wurde. Mimiltar würde ihn nicht wiedererkennen. Als er das letztemal mit ihm zu tun hatte, stak er in einem anderen Körper. Ein paar Minuten vergingen. Dann drang aus der Decke eine dröhnende Stimme: „Wer sind Sie?"
„Ich bin Torytrae, der Tuuhrt!" rief er.
Es war ihm, als hörte er einen überraschten Laut aus dem unsichtbaren Lautsprecher. Das Amt des Tuuhrt war ein hoch angesehenes, nahezu mit dem Geruch der Heiligkeit behaftetes.
Niemand würde jemals wagen, sich für einen Tuuhrt auszugeben, ohne es wirklich zu sein. Der Tod war ihm gewiß, sobald der Betrug entdeckt wurde.
Seitwärts gab es ein scharrendes Geräusch. Torytrae wandte sich um und sah, daß sich in der Wand der Halle eine Pforte geöffnet hatte.
In der Nähe des Eingangs stand ein kleiner Mann von seltsamem Wuchs. Er besaß nicht mehr als zwei Drittel normaler Mannesgröße, worauf nur ein kleiner Bruchteil auf 'die kurzen, stummelförmigen Beine entfiel. Die Stummelbeine trugen einen aufgeblähten Rumpf, aus dessen Schultern zwei Arme ragten, die so lang waren, daß die Hände beinahe den Boden berührten.
Das auffallendste an Mimiltar aber war
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