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0633 - Die psionische Jagd

Titel: 0633 - Die psionische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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respektvoll.
    „Bitte gehen Sie!"
    Torytrae schritt an ihm vorbei auf die Lampe zu. Den Mann, der sie trug, hatte er an der Stimme erkannt: Paovilak, Leggan-Legs Vertrauter.
    Der Gang mündete in eine große Halle, die hell erleuchtet war.
    Früher, als diese unterirdischen Anlagen noch reinen Wohnzwecken und nicht der Unterwelt als Versteck dienten, mochte es hier Läden und Restaurants gegeben haben.
    Jetzt jedoch hatte man alle hindernden Strukturen kurzerhand herausgerissen. Die Halle war mit Tischen und Bänken erfüllt, und auf den Bänken saß ein lärmendes Volk, das aus großen Bechern Metschik trank und dicke Rollen von Sangnu paffte. Die Luft in der Halle war zum Schneiden dick. Die Gänge und Räume der alten unterirdischen Wohnstadt waren noch vorhanden, aber das Belüftungssystem funktionierte nur noch sporadisch.
    Paovilak führte den Jäger an der Wand der Halle entlang bis zu einer Tür, die er mit einem elektronischen Schlüssel öffnete.
    Die beiden Männer gelangten in einen weiteren Gang, der vor einem breiten Portal endete. Jemand schien sie mit Hilfe einer verborgenen Kamera zu beobachten. Denn aus der Wand über dem Portal kam plötzlich eine Stimme: „Wenn das Torytrae, der Tuuhrt, ist, dann mag er sich durch irgend etwas identifizieren."
    Der Jäger lächelte. Leggan-Leg hatte ihn keine zwei Male in demselben Körper gesehen. An seiner äußeren Erscheinung konnte er ihn daher nicht erkennen. Aber Leggan-Leg und der Jäger hatten oft zusammengearbeitet. Es gab Vorfälle, Ereignisse, Überraschungen, die nur ihnen bekannt waren.
    „Denken Sie an Nuranap, den Ceynach mit den zwei Köpfen", sagte Torytrae. „Sein Fall war besonders schwer..."
    „Genug, genug!" unterbrach ihn die Stimme aus dem Lautsprecher.
    Das Portal öffnete sich. Paovilak trat zurück. Torytrae blickte in ein luxuriös eingerichtetes Gemach. Auf einem mächtigen Tisch saß Leggan-Leg, der Pygmäe. Selbst wenn er sich auf der Tischplatte aufrichtete, erreichte er nicht die Größe des Jägers in dessen jetzigem Körper. Er sprang auf. Die großen Augen leuchteten aus dem faltigen Gesicht.
    „Das ist ein freudiges Wiedersehen mit dem Tuuhrt!" rief er und klatschte dabei in die Hände. Dann wandte er den Kopf zur Seite und blickte schräg über die Schulter. „Meinst du nicht auch, Gniggar, du Riesenroß?"
    Da war niemand. Er sprach in die Luft hinein und bekam auch keine Antwort. Trotzdem nickte er befriedigt und wandte den Blick wieder in Richtung des Jägers.
    „Das meine ich aber auch, Gniggar", sagte er. „Wir können uns für die Geschäftsverbindung mit dem Tuuhrt nicht glücklich genug preisen."
    Torytrae zeigte keine Spur von Überraschung. Er wußte seit langem, daß Leggan-Leg glaubte, einen unsichtbaren Begleiter zu haben, der ihn vor Gefahren schützte.
     
    *
     
    „Ich komme soeben vom Regierungszentrum, dem Yaanzardoscht", eröffnete der Jäger die Unterhaltung. „Merkwürdige Dinge sind während meiner Abwesenheit geschehen, und eines davon interessiert mich im Zusammenhang mit einer Aufgabe, die ich zu erfüllen habe."
    „Nennen Sie es mir, forderte Leggan-Leg ihn auf, „und ich werde versuchen, mehr darüber zu erfahren." Wieder drehte er den Kopf zur Schulter. „Nicht wahr, Gniggar?"
    Torytrae wartete Gniggars Antwort nicht ab.
    „Doynschto, der Transplantationsexperte, ist entführt worden", erklärte er. „Ich muß wissen, von wem und wohin.
    „Ah, ja!" erinnerte sich der Zwerg. „Eine merkwürdige Angelegenheit. Spielte sich erst vor wenigen Tagen ab. Wir...
    wunderten uns darüber."
    „Warum?"
    „Doynschto, den man gerne den Sanften nannte, war in unseren Kreisen ein nicht oft, aber ein gern gesehener Kunde.
    Als der Rote Anatom noch hier verkehrte, war besonders er es, der sich einer äußerst lebhaften Geschäftsverbindung mit dem Sanften rühmen konnte. Wir wußten, daß es dem Sanften gutging. Er hatte nicht den geringsten Grund, Nopaloor zu verlassen. Und dennoch ging er. Deswegen wunderten wir uns."
    „Moment mal", brummte Torytrae. „Er ging nicht, sondern er wurde entführt. Das macht einen Unterschied, nicht wahr?"
    „Macht es das, Gniggar?" fragte Leggan-Leg lächelnd und wandte sich nach seinem imaginären Gesprächspartner um.
    „Gniggar meint, es sei gleichgültig. Ich dachte, Sie kämen geradewegs vom Yaanzardoscht. Hat man Sie dort nicht aufgeklärt?"
    Torytrae war nicht verwirrt. Er begann zu verstehen, daß an Doynschtos Entführung nicht alles so war, wie er, es

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