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0633 - Die psionische Jagd

Titel: 0633 - Die psionische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bildeten.
    Die Einmischung der Solaren Flotte auf Sympheron, unter den gegebenen Umständen, hätte ohne Zweifel den Widerstand des Carsualschen Bundes hervor- und dessen Flotte auf den Plan gerufen. Die militärische Konstellation im Grenzsektor war jedoch so, daß die Solare Flotte sich über kurz oder lang hätte zurückziehen müssen. Der Prestigeverlust hätte den Ruf der Unbesiegbarkeit, den die Solare Flotte noch immer genoß, schwer erschüttert.
    So hatte Andro-Rhodan es gewollt, aber so war es nicht gekommen. Über ungeahnte Entfernungen hinweg hatte sein Widersacher eingegriffen und ihn gezwungen, seinen Beschluß zu widerrufen. Die Chance war verloren. Er durfte mit der Vertrauensseligkeit seiner engsten Mitarbeiter nur bis zu einer gewissen Grenze rechnen. Jetzt von neuem den Einsatz der Flotte auf Sympheron zu fordern, war gleichbedeutend mit der Aufgabe des Inkognitos. Er mußte auf eine andere Gelegenheit warten, Trotz des Beruhigungsmittels beseelte ihn immer noch eine gewisse Angst. Er hatte nun dreimal am eigenen Leibe erlebt, daß sein Gegenspieler ihn über die unendlichen Weiten, die die beiden Körper voneinander trennten, kraft seines Bewußtseins zu treffen und ihn vorübergehend unter seinen Willen zu zwingen verstand.
    Er war sich bewußt, daß er seine Rolle als Großadministrator des Solaren Imperiums nicht in eigener Verantwortung und nicht aus eigenen Stücken spielte. Er war der Agent einer übergeordneten Macht, die man vage mit dem Namen Anti-ES beschrieb.
    Andro-Rhodan war sicher, daß die Übergriffe seines Widersachers verhindert worden wären, wenn es in der Macht des Anti-ES gelegen hätte.
    Daß es Dinge gab, die sein scheinbar allmächtiger Auftraggeber nicht zu bewerkstelligen vermochte - eben das war es, was ihm Angst einflößte..
     
    2.
     
    Mit widerlichem Heulen fuhr die grelle Strahlsalve durch den Gang und riß ihn für den Bruchteil einer Sekunde aus der Finsternis.
    Der Jäger hatte sich in eine Nische gerettet.
    „Noch eine solche Dummheit, mein Junge, und man wird dir den Hals umdrehen!" sagte er gelassen.
    Aus der Tiefe des Ganges kam eine aufgeregte, helle Stimme: „Hier kommt niemand durch, der die Losung nicht kennt!"
    „Ich sagte schon, ich bin bereit, auf deine Ablösung zu warten", erklärte der, Jäger. „Dann kannst du zu Leggan-Leg gehen und ihm sagen, Torytrae sei hier. Ich kenne eure Losung nicht, aber Leggan-Leg kennt mich."
    Er gebrauchte mit Absicht die vertrauliche Anrede.
    Dem Wächter gegenüber, den er nicht kannte und der ihn nicht kannte, war das eine halbe Beleidigung. Leggan-Leg war einer seiner wichtigsten Zuträger. Jedesmal, wenn er ihn in den Tiefen unter der Altstadt von Nopaloor aufsuchen mußte, ging es ihm fast an den Kragen, weil er nie die Losung wußte und die Wächter angewiesen waren, auf alles rücksichtslos zu schießen, was sich nicht identifizieren konnte. Ein anderer als Torytrae, der Tuuhrt, hätte seinen Wagemut längst mit dem Leben bezahlt.
    Aber Torytrae besaß Fähigkeiten, die ihn die Absichten seiner Mitmenschen so klar durchschauen ließen, als ständen sie mit großen Buchstaben in einem aufgeschlagenen Buch geschrieben.
    Er wartete etwa eine Stunde in dem finsteren Gang, dann wurden aus dem Hintergrund Schritte laut. Jemand rief: „Ablösung!"
    „Da ist ein Fremder im Gang!" rief der Junge seinem Ablöser zu.
    „Warum hast du ihn nicht durchgelassen?"
    „Er kennt die Losung nicht!"
    „Dann schieß ihn über den Haufen!"
    „Er behauptet, er sei ein Freund von Leggan-Leg. Ich soll ihn melden, nachdem du mich abgelöst hast."
    „Wie heißt er?"
    „Torytrae ... oder so ähnlich."
    „Torytrae, der Tuuhrt?"
    „Ja, Torytrae, der Tuuhrt", grollte der Jäger und trat aus seinem Versteck hervor. „Und wenn ihr zwei Narren noch weiter nutzlos hier herumschwatzt, anstatt mich Leggan-Leg zu melden, wird es euch schlecht ergehen."
    Nach einer Pause bestürzten Schweigens hörte er den Ablöser sagen: „Da hat er recht! Lauf, Junge, und sag Leggan-Leg Bescheid!
    Eilige Schritte entfernten sich. Torytrae hatte darauf verzichtet, sich wieder in die Nische zurückzuziehen. Der neue Wächter, der in der Dunkelheit vor ihm stand, kannte seinen Namen und wußte, in welcher Beziehung er zu Leggan-Leg stand. Nach einigen Minuten kam schwankend der Lichtpunkt einer Laterne den Gang entlang, dazu klappernde Schritte und eine schrille Stimme: „Der Tuuhrt soll kommen!
    „' Sie haben es gehört", sagte der Wächter

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