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0634 - Duell der Schamanen

0634 - Duell der Schamanen

Titel: 0634 - Duell der Schamanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war es unfair, ihm in seinem hypnotisierten Zustand gegen seinen Willen und ohne sein Wissen diese Informationen zu entringen.
    Abgesehen davon, daß er das vielleicht sogar registrieren und verhindern würde…
    Immerhin war er nicht das, was man einen normalen Menschen nennen konnte. Er war der Sohn des Asmodis, des einstigen Fürsten der Finsternis. Und er besaß neben der Möglichkeit, den Tod auszutricksen, auch die Fähigkeit, Gespenster zu sehen. Vielleicht steckte auch noch mehr in ihm, über das er noch nie gesprochen hatte, oder das er vielleicht selbst nicht einmal kannte.
    Aber selbst, wenn es das nicht gewesen wäre, hätte Zamorra den Versuch nicht unternommen. Tendyke vertraute ihm, und welchen Grund sollte es für Zamorra geben, dieses Vertrauen zu brechen und seinen Freund zu hintergehen?
    Das war noch nie seine Art gewesen.
    Also führte er ihn nur noch immer weiter in die Vergangenheit, bis zu dem Zeitpunkt, den er hatte erreichen wollen.
    Er fand heraus, wo sich Tendyke zum gewünschten Zeitpunkt befand. Und er fand heraus, daß sich Don Cristofero in der Nähe befand. Wo aber der Don war, war auch der Gnom nicht weit - von ganz wenigen Ausnahmen einmal abgesehen.
    Aber dann wollte Zamorra noch ein Stück weitergehen und herausfinden, ob sie sich in der Vergangenheit, zu jenem Zeitpunkt, begegnet waren -Robert Tendyke und er.
    Aber im gleichen Moment riß es Tendyke aus seinem hypnotischen Zustand.
    Er war von einem Augenblick zum anderen wieder voll da und hellwach, ohne daß Zamorra die Hypnose hatte beenden können. Und Zamorra selbst wurde von etwas getroffen, das ähnlich wie ein elektrischer Schlag auf ihn wirkte. Unwillkürlich sprang er zurück. Sein ganzer Körper kribbelte und brannte. Es ging zwar sehr schnell vorüber, aber es war doch sehr unangenehm.
    Entgeistert starrte er den Freund an.
    »Was, um Himmels willen, war denn das?« stieß er hervor.
    Tendyke erhob sich aus dem Sessel. Er schüttelte sich heftig.
    »Was war?« murmelte er verwirrt.
    Zamorra erklärte es ihm. »War es etwas, das ich nicht hätte tun sollen?« schloß er. »Tut mir leid, wenn es so wäre, aber ich wußte es nicht, und es war auch keine böse Absicht.«
    Tendyke schüttelte den Kopf.
    »Es ging nicht von mir aus«, vermutete er. »Zumindest war es keine gesteuerte Abwehr. Es war vielleicht… ein Zeitphänomen?«
    »Was meinst du damit?« fragte Zamorra.
    Auch Nicole hatte sich erhoben. »Du hast vorhin schon einmal so eine seltsame Andeutung gemacht«, sagte sie. »Was passiert hier?«
    Tendyke breitete die Arme aus.
    »Ich kann es nicht erklären«, sagte er. »Ich sehe nur eine Möglichkeit. Zamorra, du bist fertig mit deiner… hm… Anfrage? Mit der bist du in einen Bereich vorgestoßen, der noch nicht eindeutig definiert ist.«
    »Und was soll das heißen?«
    »Daß es möglicherweise noch gar nicht feststeht, ob wir uns in der Vergangenheit begegnet sind oder nicht. Wir werden's erst wissen, wenn es passiert. Erst dann werde ich mich auch daran erinnern können.«
    »Moment mal!« protestierte Nicole. »Da stimmt doch etwas nicht. Die Vergangenheit ist eine feste Größe. Was passiert ist, ist passiert. Wenn wir nachträglich etwas verändern, kommt es zu gewaltigen Veränderungen. So, wie wir es erlebt haben, als Merlin den Silbermond aus der Vergangenheit in unsere Zeit holte, um ihn nachträglich vor der bereits erfolgten Zerstörung zu retten. Dabei kommt es zu strukturellen Veränderungen und Schwächungen des Raum-Zeitgefüges. Und davon hat es in den letzten Jahren schon genug gegeben. Ein Wunder, daß noch nicht alles zusammengebrochen und im Chaos versunken ist.«
    »Du glaubst, die Aktion könnte zu einem weiteren Zeitparadoxon führen?« fragte Uschi, die sich jetzt auch endlich von ihrem Sessel löste. Etwas unsicher sah sie zwischen den Freunden hin und her.
    »Sieht doch so aus, oder?« meinte Nicole. »Wenn die Erinnerung an eine Begegnung noch nicht definiert ist, sondern beim hypnotischen Abfrageversuch zu einer solchen, sagen wir mal: Abstoßreaktion führt, dann ist doch etwas faul an der Sache!«
    »Das bedeutet, wir müßten auf die Aktion verzichten«, sagte Zamorra.
    »Was weiter bedeutet, daß die beiden Zeitkreise geöffnet bleiben und sich nicht ineinander überführen und damit neutralisieren beziehungsweise schließen lassen«, seufzte Nicole. »Na klasse. Dann können wir ja gleich wieder nach Hause. Oder hier bei den Löscharbeiten mithelfen.«
    Zamorra zuckte mit den

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