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0634 - Duell der Schamanen

0634 - Duell der Schamanen

Titel: 0634 - Duell der Schamanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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begegnen. Auch wenn ich mich vielleicht jetzt nicht daran erinnere. Vielleicht werde ich mich später einmal daran erinnern.«
    »Was soll das heißen?« fragte Nicole. »Du sagst das mit einem so seltsamen Unterton…«
    Er beugte sich erneut vor. »Hast du versucht, mich telepathisch zu sondieren?«
    »Natürlich nicht!« protestierte sie. »Aber der Klang deiner Stimme, der Tonfall…«
    »Auf was man doch alles achten muß«, brummte der Abenteurer. »Okay, wann gehen wir die Sache an? Vielleicht jetzt gleich, ehe ich das Glas leer habe. Außerdem kann ich um so früher wieder fort, je eher wir es hinter uns haben. Die Leute brauchen mich da draußen. Ist schon irgendwie verrückt, nicht?« fuhr er fort. »Bei uns brennen die Wälder, in Südeuropa fackeln sie ebenfalls ab, und in Nordeuropa regnet es pausenlos, in unserem mittleren Westen gibt es Überschwemmungen noch und nöcher… warum, zum Teufel, ist das Wasser eigentlich nie da, wo's gebraucht wird?«
    »Gute Frage«, sagte Zamorra, »nächste Frage.«
    Tendyke winkte ab. »Hoffentlich frißt sich das Feuer nicht noch bis in die Städte hinein. Die Dörfer reichen mir schon… notfalls werden wir wieder mal 'ne Zeltstadt hier auf unserem Land aufbauen, um Obdachlose aufzunehmen, wie vor ein paar Jahren schon mal bei dem Tornado, der das halbe County zerbröselt hat. Wäre schade, dann müßten unsere Ladies anstandshalber wenigstens Bikinis anziehen, weil wir dann ja nicht mehr so schön abgeschottet unter uns wären…«
    Er erhob sich und drückte das Glas Uschi in die Hand. »Komm, Zamorra, bringen wir's hinter uns.«
    Der Parapsychologe winkte ab.
    »Bleib ruhig sitzen und nimm noch ’nen Schluck. Hypnose funktioniert überall, auch in deinem Sessel…«
    ***
    Es fiel Tendyke sichtlich schwer, sich zu entspannen. Zeitweise hatte Zamorra den Eindruck, der Abenteurer sperre sich unterbewußt gegen das Experiment. Aber das war nicht so. Er versuchte, von sich aus mitzuarbeiten.
    Bis Zamorra feststellte, daß er dadurch eine innerliche Verkrampfung hervorrief, eine Anspannung, die genau das Gegenteil von dem bewirkte, was Tendyke erreichen wollte.
    »Versuch einfach, an überhaupt nichts zu denken!« empfahl Zamorra.
    »Und wie soll ich das anstellen?« seufzte Tendyke.
    Nicole grinste. »Stell dir einfach vor, du wärst ein Beamter. Dann klappt es garantiert!«
    Zamorra verdrehte die Augen. »Ich bin nicht sicher, ob diese Bemerkung sonderlich hilfreich ist…«
    Aber danach funktionierte es.
    Es war ähnlich wie eine ›Rückführung‹ in ein früheres Leben. Aber die Ähnlichkeit erschöpfte sich darin, Erinnerungsbilder aus der Vergangenheit abzurufen. In Wirklichkeit war es ja stets ein und dieselbe Existenz, nur daß sie zwischenzeitlich immer wieder einmal unterbrochen worden war. Tendyke war unzählige Male in seinem bisher mehr als fünf Jahrhunderte währenden Leben ›getötet‹ worden, aber er hatte es jedesmal geschafft, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Ein Zauberspruch und der ›Schlüssel‹ für den Weg nach Avalon halfen ihm, tödliche Verletzungen rasch auszukurieren und danach wieder quicklebendig auf der Erde zu erscheinen. Auch eine Art Unsterblichkeit…
    Allerdings mußte er die Möglichkeit haben, den ›Schlüssel‹ zu benutzen und den Zauberspruch anzuwenden. Er mußte also entweder darauf vorbereitet sein, daß der Tod nach ihm griff, oder selbst tödlich verletzt noch lange genug bei Bewußtsein zu bleiben, um nach Avalon gehen zu können.
    Bisher hatte das immer funktioniert.
    Einmal hatte er sogar Zamorra und Nicole auf diesem Weg mitgenommen, aber beide konnten sich nicht daran erinnern, auf welche Weise das geschehen war. Sie wußten nur, daß sie in einer Art atomarer Explosion gestorben waren… um später wieder zu erwachen. Tendyke hatte rechtzeitig die entsprechenden Vorbereitungen durchführen können… [8]
    Jetzt war natürlich die Versuchung groß, herauszufinden, auf welchem Weg der Abenteurer seit einem halben Jahrtausend immer wieder dem Tod ein Schnippchen schlug. War es das, was Tendyke gemeint hatte, als er von Vertrauen sprach und davon, daß ein anderer als Zamorra ihm schaden könnte?
    Aber Zamorra respektierte die Geheimniskrämerei seines Freundes.
    Sie gefiel ihm zwar nicht, wie es ihm auch noch nie gefallen hatte, daß auch Merlin und Asmodis zu vielen Dingen allenfalls Andeutungen von sich gaben, die erst recht neugierig machten.
    Aber wenn Tendyke nicht freiwillig darüber reden wollte, dann

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