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0635 - Der achtarmige Tod

0635 - Der achtarmige Tod

Titel: 0635 - Der achtarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erstklassig bearbeitet, der Rest fürchterlich rauh.
    Sie selbst lag auf einer Art Sims.
    Und sie war gefesselt!
    Mit einem Ruck wollte sie hochfahren - und wäre dabei beinahe über den schmalen Rand des Mauervorsprungs gestürzt und im Wasser gelandet.
    Sie konnte sich gerade noch abfangen.
    Wenn sie gefesselt ins Wasser stürzte, hatte sie keine Überlebenschance.
    Aber sie mußte schon einmal darin gewesen sein; ihre Kleidung klebte ihr naß am Körper.
    »Was, zum Teufel, ist passiert?« fragte sie sich.
    Sie konnte sich daran erinnern, ein Wesen gesehen zu haben, das wie eine Mischung aus Mensch und aufrecht gehender Katze ausgesehen hatte, aber eine Katze ohne Fell, mit nackter Haut…
    Das war das Wesen, von dem sie niedergerannt worden war. War das das Wesen, das für ihren Wechsel an diesen düsteren Ort verantwortlich war?
    Wohin hatte es sie verschlagen? Wo befand sich dieser gemauerte Kanal? Und vor allem: wann befand er sich?
    Immerhin gab es etwas Licht. Es fiel durch einen Luftschacht herein, der unmittelbar über Nicole senkrecht nach oben führte. Aber er war zu hoch, als daß sie ihn hätte erreichen können, und vermutlich fand sie darin auch nicht genug Halt, um emporzuklettern - sobald sie es erst einmal schaffte, sich von ihren Fesseln zu befreien.
    Sie lauschte. Außer dem Plätschern der Wellen war nichts zu hören.
    Kein Rascheln von Insekten an den Wänden. Kein schrilles Fiepen von Ratten.
    Das beunruhigte sie.
    Eine Gegend, in der es keine Ratten gab, mußte extrem lebensfeindlich sein!
    Auch für den nackten Katzenmann?
    Oder war er es, den die Ratten fürchteten? War das hier sein Reich?
    Nicole beschloß, sich erst einmal von den Fesseln zu befreien. Die rauhen Steine der Wand boten ihr dazu eine Möglichkeit. Sie rutschte und ruckte herum, bis sie mit den Handfesseln die Wand erreichen konnte. Dann begann sie die Fesseln über den rauhen Stein zu ziehen, immer wieder.
    Die Fasern mußten schon bald nachgeben…
    Sie hoffte, daß die ihr zur Verfügung stehende Zeit ausreichte. Denn sicher würde ihr Gegner bald zurückkehren.
    ***
    »Was ist das für ein Feind?« fragte Zamorra.
    »Das Wer-Wesen«, flüsterte Eva. »Es ist jetzt geschwächt. Seine Kraft ist -in mir.«
    Zamorra schluckte. Er dachte daran, daß ebensogut er es hätte sein können, dem Eva Kraft entzog. Wenn er Magie angewendet hätte…
    Sie war, was diese Sache anging, völlig unberechenbar.. Und es war nicht einmal ihre Schuld.
    Zamorra überlegte, wohin das Wesen geflohen sein konnte. Hatte es Sinn, ihm zu folgen? Er entschied sich dagegen. Zuerst einmal wollte er Nicole folgen.
    Aber nur wenig später, nach einer Biegung, die der Wildpfad vollzog, trafen sie auf Spuren einer kurzen Auseinandersetzung. Was genau hier geschehen war, ließ sich nicht sagen. Zumal sie die kleine Lichtung bereits beinahe erreicht hatten und Eva plötzlich ausrief: »Da liegt der Mann, der auf dich geschossen hat!«
    Zamorra sah hinter ihr her. Gerade wollte er ihr folgen, als er etwas auf dem Boden liegen sah. Halb von Laub und überhängenden Zweigen verdeckt. Eine Muskete!
    War das die Waffe, aus der auf ihn geschossen worden war? Hatte der Schütze sie bei seiner Flucht verloren? Aber warum hatte dann Nicole sie nicht aufgenommen? Daß die Muskete Eva entgangen war, schien erklärlich; sie achtete auf ganz andere Dinge. Aber Nicole hätte sie sehen müssen!
    Und sie war bestimmt nicht so leichtsinnig, die Waffe einfach achtlos hier liegenzulassen!
    Zudem deutete die Lage der Muskete an, daß jene Person, welche sie verloren hatte, sich in entgegengesetzter Richtung bewegt haben mußte. Also nicht von Zamorra fort, sondern auf ihn zu.
    Nicole auf dem Rückweg von der Lichtung? Wo laut Evas Zuruf jemand lag?
    In diesem Fall mußte Nicole hier überfallen und verschleppt worden sein. Wohin? Den Spuren nach war jemand oder etwas aus dem Unterholz hervorgestürmt. Zamorra sah in die Richtung. Wenn er die Biegung des Weges in Betracht zog, mochte es sich um das Wesen gehandelt haben, dem Eva vorhin die Magie entzogen hatte.
    In Panik versetzt und blindlings davongestürmt, mochte es durchaus hier herausgekommen sein.
    War auf Nicole getroffen… und dann?
    Die Spur führte nicht weiter!
    »Das werden wir wohl mit der Zeitschau herausfinden müssen«, murmelte er. Aber dazu war es besser, Eva nicht in unmittelbarer Nähe zu haben.
    Natürlich war es nicht sicher, ob ihr Para-Können auch jetzt wieder aktiv wurde. Vielleicht geschah

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