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0635 - Der achtarmige Tod

0635 - Der achtarmige Tod

Titel: 0635 - Der achtarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hünen, der aufschrie und die Waffe fallen ließ. Das Amulett folgte bereits dem nächsten Ruf und kehrte in Zamorras Hand zurück.
    Hercule hielt sich die getroffene Hand. Die Finger bluteten ein wenig. Auf jeden Fall schmerzten sie teuflisch.
    Hinter dem Gnom und den Maultieren tauchte ein wutschnaubender Don Cristofero auf, der sich sofort auf den Namenlosen werfen wollte. Zamorra trat ihm entgegen und stoppte ihn.
    »Ihr?« ächzte der Spanier. »Wie kommt denn Ihr hierher, Professor?«
    »Was?« entfuhr es auch dem Gnom, der jetzt erst erkannte, wen er da eben beinahe umgerannt hätte. »Monsieur Professor! Ihr seid wieder da? Welche Freude!«
    »Ob es eine Freude ist, läßt sich jetzt noch nicht so genau sagen«, brummte Zamorra. »Es gibt da nämlich ein Problem.«
    »Ich weiß auch schon, welches!« grollte Don Cristofero und zeigte auf den Gnom. »Der da ist das Problem!«
    »Die Sachlage ist doch etwas anders, als Ihr denkt, geschätzter Freund«, sagte Zamorra.
    Es war unglaublich, aber wahr: sie mußten nicht länger suchen. Cristofero und der Gnom befanden sich hier! Wenn jetzt noch Nicole vor Ort gewesen wäre, hätten sie sofort in ihre Zeit zurückkehren können, mit Eva als magischem ›Katalysator‹…
    Aber nun war Nicole verschwunden und mußte erst wieder zurückgeholt werden!
    Eva kümmerte sich indessen um die beiden Maultiere. Sie hatte mit Pferden und pferdeähnlichen Tieren keine Probleme. Immerhin war sie, als sie damals vor Château Montagne erschien, auf einem Einhorn geritten, und als sie später, einige Zeit nach ihrer Ermordung in Lyon, wundersamerweise in Italien wieder auftauchte, ritt sie ebenfalls auf einem Einhorn. Irgendwie schien das Tier zu ihr zu gehören, wie auch jene seltsame Lederkleidung, die ihr das Aussehen einer Amazone aus einem Fantasy-Film gab. Sie mochte diese Kleidung nicht, hatte sie schon mehrfach weggeworfen - und trotzdem tauchten diese Sachen immer wieder bei ihr auf!
    Ein weiteres Rätsel dieses Mädchens, das allem Anschein nach eine Tochter des Zauberers Merlin war!
    Eva beruhigte die Maultiere, die auf der Lichtung nervös hin und her trampelten, und leinte sie schließlich an einem tiefhängenden Ast eines größeren Baumes an. Hercule starrte mit regelrechtem Entsetzen den Don und den Gnom an, und Zamorra nutzte einen Augenblick der persönlichen Ruhe, das zu verarbeiten und in seiner Erinnerung zu speichern, was Hercule ihm mitgeteilt hatte - Zauberspruch und notwendige Zeichen…
    Unterdessen stapfte Cristofero auf Hercule zu. »Da ist Er ja!« stieß er hervor. »Wir haben uns schon die größten Sorgen um Ihn gemacht. Wir glaubten, Er sei den Wilden in die Hände gefallen und bereits in irgendeinem Kochtopf gelandet!«
    »Die Natchez sind doch keine Kannibalen!« protestierte Eva empört, »Wie dem auch sei«, trompetete Don Cristofero, »ich bin froh, daß Er unversehrt hier angelangt ist, Hercule. So kann Er sich auch wieder um unsere Tiere kümmern. Allerdings muß ich gestehen, daß unsere Ausrüstung und die anderen Tiere ebenso wie mein Pferd jetzt im Besitz der räuberischen Heiden sind, die…«
    Zamorra versuchte sich zu konzentrieren und die Sache zu durchdenken. Der Tiermensch, der Nicole entführt hatte, ließ ihm über Hercule ausrichten, die Zeit dränge. Natürlich war das eine Falle. Er wollte Zamorra keine Gelegenheit geben, einen Plan zu entwickeln. Er sollte schnell kommen und blindlings in die Falle des Dämons tappen!
    Allerdings ahnte Zamorra, daß ihm nicht sehr viel anderes übrigblieb. Der Dämon hatte ihm sicher nicht umsonst mit Nicoles Tod gedroht.
    Trotzdem machte er sich weniger Sorgen, als der Tiermensch vielleicht hoffte. Denn wenn sich Nicole wirklich in größter Gefahr befände, hätte sie bestimmt das Amulett zu sich gerufen. Da das bisher nicht geschehen war, ging es ihr noch relativ gut. Außerdem war sie eine Frau, die sich durchaus selbst zu helfen wußte - was natürlich keinesfalls ins Weltbild des 17. Jahrhunderts paßte.
    Plötzlich tauchte der nächste Überraschungsgast auf.
    Ein in Leder gekleideter Mann.
    Er stutzte, als er die größere Gruppe sah, schätzte sie mit einem raschen Rundblick ein und ging dann unmittelbar auf Don Cristofero und den Gnom los.
    »Ihr seid wohl vollständig närrisch geworden?« donnerte er. »Zuckerwasser! Was für ein aberwitziger Zauber ist denn das schon wieder? Ich denke, ich werde dem jetzt endgültig ein Ende bereiten! Wenn Ihr dem armen Burschen nicht immer wieder

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