0637 - Der Fremde von Catron
sein Gegenüber.
Er wußte, daß jeder Versuch, diesen Mann zu schildern, fast zwecklos sein würde, denn es gab nichts Auffallendes an dieser Erscheinung. Lediglich eine ruhige Entschlossenheit, die Rhodan an vielen Menschen seiner Umgebung kannte. Aber dies war vor einiger Zeit gewesen, in einer undenkbar weiten Entfernung.
Rhodan lächelte. Er ahnte die Antwort, die der Jäger geben würde.
So war es auch.
„Ich habe mich also nicht getäuscht!" sagte der Tuuhrt, der einmal den Auftrag erhalten hatte, dieses CeynachGehirn zu eliminieren. „Sie sind also doch sehr gefährlich."
„Ich bin ein armer Fremder, der versucht, einen Vorteil für sich zu erarbeiten, ohne andere zu schädigen!" verteidigte sich Rhodan. „Oder ist mein Plan etwa negativ zu bewerten?"
„Maytschetan würde diese Frage bejahen!" sagte der Tuuhrt.
„Ich bin noch nicht ganz klar darüber, ob ich Sie töten oder weiterleben lasse. Der Befehl gilt noch immer. Ich werde auch nicht zögern, ihn zu vollstrecken, denn dieser Befehl kann auch nicht von Ihnen, Mato, widerrufen werden!"
„Es ist mir klar!" gab Heltamosch zu. „Hören Sie weiter, Torytrae!"
Sie entwickelten den Plan, den sie gesponnen hatten.
Schweigen und eine gewisse Unruhe herrschten in der riesenhaften Schleuse. Von fern drangen die Geräusche an ihre Ohren, die von den Männern und Maschinen verursacht wurden.
Die Beiboote wurden bemannt, und sämtliche Verteidigungsanlagen und Geschütze wurden getestet.
Schließlich lag - der Wahrheit entsprechend - die gesamte Planung klar vor dem Jäger.
Er nickte langsam, aber keineswegs begeistert.
„Ich glaube, es wird zu Ihrem Erfolg führen, Heltamosch", sagte er. „Also kann ich die Hinrichtung dieses Fremden noch ein wenig aufschieben. Was verlangen Sie, Rhodan?"
Rhodan hob die Schultern und breitete die Arme aus.
„Nicht viel. Sie könnten weniger mir als unserem Freund hier helfen, indem Sie öffentlich vor den Kameras der galaktischen Sender eine Bestätigung abgeben."
Eine harte, schnelle Frage: „Welche Bestätigung?"
Die Drohung war noch immer vorhanden. Der Jäger war plötzlich hier aufgetaucht, weil Rhodan ihm dieses Ziel genannt hatte. Jedermann erkannte, daß der Fremde ein maßlos gewagtes Spiel trieb, in dem er sein eigenes Leben schonungslos einsetzte.
„Die Bestätigung, daß die Gehirnreste des verstorbenen Raytschas tatsächlich in das Bordin-Hirn eingepflanzt wurden."
„Für mich bestehen daran nicht die geringsten Zweifel!"
bestätigte Torytrae etwas verwirrt.
„Aber für alle Bewohner dieses Planeten und dieser Galaxis!"
sagte Rhodan laut. „Wir brechen eben auf, um über das Netz der Sender Naupaums zu erklären, was wirklich geschehen ist.
Sie sind ein unbestechlicher Zeuge der Wahrheit, und wir brauchen Sie."
Torytrae zögerte noch immer, und je länger er zögerte, Rhodan-Toraschtyn zu trösten, desto größer wurden seine Zweifel.
Noch besaß er nicht die letzten, notwendigen Informationen, aber seine Gefühle und auch die philosophischen Überlegungen, die er angestellt hatte, sagten ihm ziemlich deutlich: Dieser Fremde war arm und gehetzt, dabei alles andere als ein Verbrecher oder ein Wahnsinniger. Er half sich selbst (oder glaubte, sich dadurch helfen zu können), indem er Heltamosch half. Und er war so ehrlich, dies selbst zuzugeben, denn sonst hätte er nicht deutlich gebeten, daß er, Torytrae, hier auf Rayt auf ihn wartete. Dies kam fast einer kompletten Unschuldsbeweiskette gleich.
„Sie brauchen mich? Wann und wo?"
Heltamosch und Rhodan sagten laut: „In mehr als einer Stunde vor den Fernsehlinsen der Hauptstadt. Sie werden den Platz nicht verfehlen können dort, wo am heftigsten gekämpft wird, sind wir. Wir müssen uns gegen die Extremisten wehren!"
Jetzt lächelte Torytrae, der Tuuhrt und Jäger des Ceynach-Gehirns. Er sagte unüberhörbar deutlich: „Das ist ein anderes Problem auf diesem Planeten. Gehen Sie voraus - ich werde Ihnen folgen. Wir treffen uns dort, wo wir gebraucht werden!"
Er drehte sich grußlos um und ging schnell aus der Schleuse.
Auf dem Gelände des Raumhafens bestieg er einen unauffälligen Gleiter und schwebte davon.
4.
„Verdammt, Rhodan!" meinte Heltamosch knapp und sah die Kontrollen seines Kampfanzugs durch. „Es wird immer gefährlicher. Torytrae ist noch immer auf Ihren Fersen."
„Sie sagen es, Mato Pravt. Aber er wird uns auch helfen."
Rhodan blickte aus der offenen Schleuse und sah, wie sich das Schiff in den
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