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0637 - Der Fremde von Catron

Titel: 0637 - Der Fremde von Catron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Übervölkerung jedes Jahr einmal verlegt worden, und zwar von der ehemaligen Ebene, die auf der Planetenoberfläche gewesen war, in das hundertste Stockwerk unter dem Erdboden. Dort befanden sich die Aufnahmestudios.
    Um eine galaxisweit ausgestrahlte Sendung zu fahren, brauchte es hundert verschiedene Verbindungen.
    Zunächst die Zufuhr der Energie, sowohl für die Scheinwerfer als auch für sämtliche Maschinen.
    Dann zahllose Schaltungen. Sämtliche Relaisstationen mußten funktionieren, und alle Fernleitungen mußten „stehen".
    Die Robottechnik und die Techniker mußten arbeiten. Räume mußten freigemacht und das laufende Programm unterbrochen werden.
    Der Einsatzplan war von Aktole-Tun und seinen Männern ausgearbeitet worden, und jeder VASGA-Mann besaß einen Schlüsselpunkt, den er zu erreichen hatte. Fand er dort einen - ihm bekannten, denn die Listen und Dienstpläne waren ebenso im Besitz des Geheimdienstes wie die Pläne der Leitungen und die Schaltpläne Reformpartei-Anhänger, dann konnte sich der Geheimdienstler darauf beschränken, die Anlage zu bewachen.
    Gab es einen der Neutralen, war das Problem ebenfalls gelöst.
    Und wenn dort ein Extremist stand dann gab es Kampf.
    Alle drei Möglichkeiten kamen vor.
     
    *
     
    Vier Männer liefen mit schweren Schritten geradeaus. In ihrer Umgebung wurde nicht gekämpft. Noch nicht.
    „Hoffentlich klappt alles so, wie Akolte-Tun und wir es uns vorstellen!" keuchte Heltamosch. Er hielt eine schwere Waffe entsichert in der rechten Armbeuge und sah weit vor sich die Zeichen, die ihn in die Nähe der Aufnahmestudios bringen sollten.
    „Im Augenblick bin ich durchaus optimistisch!" gab Rhodan zurück.
    Er war alles andere als voller Optimismus. Er befand sich hier im Innern eines heftig umkämpften Gebäudes, das sich wie ein Termitenbau tief in die Kruste dieser Planeten erstreckte.
    Vermutlich verirrten sie sich.
    „Es sind zuwenig Männer hier!" rief Zeno, der neben Heltamosch dahinrannte und seine Waffe in alle Richtungen drehte. Rhodan hatte gegen diesen Mann gekämpft und wußte, daß es Zeno mit zweien oder dreien aufnehmen konnte.
    „Mich interessiert nur die Menge der Extremisten!" meinte Gayt-Coor und rückte um einige Handbreit auf. „Dort vorn scheint ein Lift zu sein."
    Weit vor ihnen, vielleicht hundertfünfzig Schritte, blinkte eine Lampe dreimal auf. Gleichzeitig meldete sich jemand auf der eingestellten Geheimwelle. Nur die Reformer und die VASGA-Leute konnten diese Welle benutzen.
    „Hierher, bitte. Es ist alles bewacht!"
    „Danke!"
    Sie rannten weiter. Der Posten hob grüßend die Hand und deutete auf den Eingang des Liftschachts. Die Männer stürzten sich hinein, und als sie absanken, sich langsam drehend, sahen sie noch, wie ihnen eine Gruppe von Schiffsangehörigen folgte.
    Der Schacht lag in einem ruhigen, dunkelgelb leuchtenden Lichtschein. Langsam sanken sie abwärts. Die Außenmikrophone übertrugen den Lärm ferner Auseinandersetzungen. Rhodan hatte das bange Gefühl, als ob sie dreihundert oder vierhundert Meter tiefer von einer wütenden Menge Extremisten erwartet werden würden. Über ihnen erschienen jetzt die Schiffsbesatzungen und schwebten ebenfalls langsam abwärts.
    „Verdammt zu ruhig hier!" murmelte Gayt-Coor verdrossen.
    Zeno wandte den Kopf und warf ihm einen Blick zu.
    „Ich glaube fast, du sehnst dich nach Kampf und Tod!" meinte er sarkastisch.
    „Das nicht. Aber Ruhe im Zentrum eines Schlachtfeldes hat mich schon immer nervös gemacht!" schloß der Echsenabkömmling.
    Rhodans Gedanken waren bereits weit voraus. Er dachte an den hartnäckigen Jäger, der ebenfalls ein Teil seines persönlichen Schicksals war. Würde der Tuuhrt sein Wort halten und ebenfalls vor die Fernsehkameras treten? Sicher würde er sein Versprechen einlösen wollen. Aber konnte er es auch?
    Schließlich unterstützte ihn niemand, weil ihn niemand kannte, abgesehen von ein paar wenigen Wesen dieses Planeten.
    „Wir sind gleich da!" sagte Heltamosch. „Ich sehe dort unten einen Posten winken."
    „Viel zu viel Aufregung um einen einzigen Auftritt!" meinte Zeno.
    Sie glitten die letzten zwanzig oder vierzig Meter schweigend abwärts. Ihre Hände krampften sich um die Kolben der Waffen.
    Die Schutzfelder um ihre Körper leuchteten fahl. Sie wußten nicht, welche Schwierigkeiten noch vor ihnen lagen, und diese Überlegungen ließen die Spannung in ihnen ansteigen. Ein Schuß oder jede andere Art von Aktion würde diese Spannung brechen

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