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0637 - Die Corr und der Träumer

0637 - Die Corr und der Träumer

Titel: 0637 - Die Corr und der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einem Zeitfeld und auf der jeweils anderen Seite der Erde, bekam er auch die gleiche Menge an Licht mit wie Erde und Luna. Mit einem Unterschied: Der Silbermond war kein ›Einseitendreher‹ wie Luna, sondern drehte sich mit einer der Erde sehr ähnlichen Geschwindigkeit um sich selbst, so daß ein Tag und eine Nacht nicht je etwa zwei Wochen dauerten wie auf dem Erdmond.
    Was Julian immer wieder verblüffte, war allerdings, daß die Sterne nicht sichtbar waren.
    Ob das am Zeitfeld lag? An dieser Versetzung um 15 Minuten in die Zukunft? Aber aus welchem Grund durchdrang das Sonnenlicht dann dieses Feld?
    Bisher hatte Julian es noch nicht herausgefunden.
    Es gingen Gerüchte, früher wären auch die Sterne sichtbar gewesen, ganz zu Anfang der Zeitverschiebung. Julian hatte damals nie darauf geachtet. Jetzt konnte er es nicht mehr nachprüfen.
    Der Träumer ging die breite Straße entlang. Hier und da bewegten sich Sauroiden im Freien, ein paar Fahrzeuge schwebten dicht über dem Boden dahin. Niemand schenkte Julian sonderliche Beachtung.
    Die wünschte er sich auch nicht. Er war kein Gott, vor dem alle auf die Knie zu fallen hatten. Er war nur ein Mensch, der Unmögliches geschaffen hatte und der mit seinen Träumen über eine unwahrscheinliche Machtfülle verfügte.
    Aber er war auch nicht unbedingt bescheiden. Er wußte, was er zu leisten imstande war, und er erwartete entsprechende Anerkennung.
    Du kannst ja versuchen, schneller und besser zu sein als Zamorra und wir, hatte Merlin vorhin gesagt.
    Julian sah es als eine Herausforderung.
    Also mußte er diese Corr so bald wie möglich finden, herausfinden, ob sie wirklich eine Gefahr darstellte, und diese Gefahr dann beseitigen. Wenn die Corr aber harmlos war - dann mußte er den anderen den Beweis dafür liefern.
    Wo mochte sie sich befinden?
    Julian Peters blieb auf der Straßenmitte einfach stehen.
    Er glitt auf eine andere Weise in seine Traumwelt hinein, versuchte die Struktur zu analysieren.
    Aber das war in diesem Fall nicht so ganz einfach.
    Denn er hatte zwar die Traumsphäre geformt, nicht aber den Silbermond selbst. Deshalb entzog sich dessen Struktur weitgehend seinen formenden Gedanken.
    Er kehrte in die Wirklichkeit zurück.
    Er mußte es anders anfangen.
    Noch während er überlegte, registrierte er eine leichte Unruhe bei einigen Sauroiden. Plötzlich waren mehr Schwebefahrzeuge unterwegs als zuvor.
    Etwas hatte sich geändert…
    ***
    Als der Träumer das Organhaus verlassen hatte, aktivierte Takkon die Kommunikationseinrichtung. Er gab Alarm.
    Er war nicht sicher, ob die anderen das Risiko richtig einschätzten, das durch die Kooperation der Druidin und der Corr entstand. Wenn dann auch noch die Kälte-Priester ihre Krallen im Spiel hatten, wurde es erst recht gefährlich.
    Norr kümmerte sich um Merlin und dessen zuckende Hand, und der Träumer - nun, der war in Takkons Augen kaum mehr als ein Großmaul. Er hatte zwar die Traumsphäre geschaffen, und er hatte auch dazu beigetragen, die variablen Paradox-Überlappungen aus der Vergangenheit, den Tempel der Kälte ebenso wie die Meeghs betreffend, zu beseitigen. Aber das hatte er immer gemeinsam mit anderen gemacht. Hier jedoch wollte er allein agieren?
    Das traute Takkon ihm nicht zu.
    Woher sollte er ahnen, daß er Julian damit gewaltig unterschätzte - und darüber hinaus eine Gefahr dort sah, wo es überhaupt keine gab?
    Solange Norr nichts unternahm, mußte eben Takkon etwas tun.
    Die Hierarchie unter den Sauroiden war nicht besonders intensiv ausgeprägt. Es gab zwar Befehlende und Befehlsempfänger, aber man sah das alles doch recht locker. So konnte Takkon durchaus einen Alarm auslösen, wenn Norr oder einer seiner direkten Stellvertreter das nicht taten.
    Takkon setzte einige Schwebefahrzeuge in Marsch, besetzt mit Leuten aus Norrs Sicherheitsorganisation. Sie sollten versuchen, mit maximalem Technik-Einsatz herauszufinden, wo sich Vali und die Corr jetzt befanden.
    Vielleicht ließ sich da ja noch einiges machen.
    Takkon selbst machte diesen Einsatz mit. Er bestieg seinen Gleiter und flog ebenfalls wieder dorthin zurück, wo er die beiden Wesen beobachtet hatte.
    Die Jagd begann!
    ***
    »Es ist dir tatsächlich niemand gefolgt«, sagte T’Carra. »Ich möchte dir wirklich vertrauen, aber ich weiß immer noch nicht, ob ich es auch kann. Vielleicht ist es nicht gut. Zu viele haben schon mein Vertrauen verlangt, und dann wurde ich betrogen und enttäuscht.«
    »Zu viele? Dann mußt du ja

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