0638 - Der Konterplan
untätig zusehen konnte, wie sein Freund litt. Er blickte sich hilfesuchend um. „Bisher haben diese Anfälle nie länger als ein paar Minuten gedauert. Jetzt befindet sich Perry schon fast eine Viertelstunde in diesem Zustand. Was mag das zu bedeuten haben?"
„Jedenfalls zeigt es, daß sein Widerstand noch nicht gebrochen ist" sagte Roi Danton. „Er kämpft gegen die Beeinflussung an.
Aber wie lange er das kann, ist eine andere Frage."
Galbraith Deighton, der von einer unnatürlichen Blässe befallen war, schüttelte verständnislos den Kopf.
„Ich kann überhaupt, keine Gefühle an ihm feststellen. Es scheint fast, als hätte sich seine gesamte Gefühlswelt in eine andere Dimension verlagert."
„Gucky, was ist?" drängte Reginald Bull den Mausbiber, der in äußerster Konzentration vor Rhodan stand.
„Es ist schwer, sich im Chaos seiner Gedanken zurechtzufinden", murmelte Gucky mit entrückter Stimme. „Auf mich strömen unzählige Begriffe ein, aber sie ergeben in ihrer Gesamtheit keinen Sinn. Und es ist so als würde ich in die Gedankenwelt eines Schizophrenen eindringen... als wäre Perrys Persönlichkeit gespalten, habe ich zwei Gedankenbilder vor mir, die aber immer wieder miteinander verschmelzen..."
„Ja", bestätigte auch Fellmer Lloyd, den der, telepathische Kontakt mit Rhodan zweifellos viel Substanz kostete, denn er war schweißgebadet. „Es hat den Anschein, als befinde sich Rhodan mit sich selbst in einem Zwiegespräch..."
„Das muß Anti-ES sein", behauptete Roi Danton. „Er hat keine gespaltene Persönlichkeit und führt kein Zwiegespräch" sondern einen Dialog mit Anti-ES!"
Er wandte sich den Mutanten zu.
„So versucht doch wenigstens, ihm zu helfen!" herrschte er sie an, „Wir werden es versuchen", sagte Gucky schwach. „Wir werden uns zu einem Gedankenblock zusammenschließen und mit vereinten Kräften in Perrys Para-Sphäre vordringen."
Schweigend bildeten die acht Mutanten einen Kreis um Rhodans Bett und reichten sich die Hände. Auf Ribald Corellos riesigem Kopf begannen die feinen Aderchen zu pulsieren, als er die Augen in seinem Kindergesicht schloß und sich auf die bevorstehende Aufgabe konzentrierte. Zu seiner Linken stand der Pferdekopfmutant Takvorian, der die Hand der Metabio-Gruppiererin Irmina Kotschistowa hielt. Neben ihr hatte sich Dalaimoc Rorvic wie zur Meditation niedergesetzt, zu dessen Linken Merkosh, der Gläserne, stand, dann kamen Fellmer Lloyd, Gucky und Ras Tschubai, in dieser Reihenfolge.
Im Krankensaal herrschte Stille, nur Rhodans Keuchen und Stöhnen war zu hören. Er hatte sich wieder etwas beruhigt, was vielleicht auf den Einfluß der Mutanten zurückzuführen war.
Rhodan bewegte die Lippen, aber kein Ton kam über sie. Auf einmal erstarrte er und lag für Sekunden wie eine Mumie da - so sah auch sein Gesicht aus, wie das von einer Mumie: es wurde pergamentartig und bekam eine sandfarbene Tönung.
Die Umstehenden hielten den Atem an. Roi Danton wollte einen Schritt auf seinen Vater zu machen, aber Galbraith Deighton hielt ihn zurück.
Mitten in die gespenstische Stille hinein platzte ein vielkehliger Laut. Rhodan lag immer noch in totenähnlicher Starre da. Dafür kam Bewegung in die Mutanten. Sie waren es auch gewesen, von denen der überraschte Ausruf gekommen war.
Gucky löste sich aus dem Mentalblock und rief mit sich überschlagender Stimme: - „Irgend etwas ist mit Perry geschehen. Jedenfalls konnten wir eine leichte Veränderung seiner Gehirnwellenfrequenz feststellen!"
„Was?" rief Atlan ungläubig.
Wenn sich Rhodans Gehirnwellenfrequenz tatsächlich gewandelt hatte, dann konnte das alles mögliche bedeuten aber bestimmt nichts Gutes.
7.
Geoffry Waringer machte einen Schritt auf Gucky zu.
Der Hyperphysiker hatte sich bis jetzt auf die Armaturen der Diagnosegeräte konzentriert. Doch als er vernahm, wie der Mausbiber behauptete, Perry Rhodans Gehirnwellenfrequenz habe sich verändert, war er herumgewirbelt.
„Bist du da ganz sicher, Gucky?" fragte er aufgeregt.
„Steht es außer Zweifel, daß sich Perrys Gehirnschwingungsfrequenz verändert hat? Könnte es nicht auch sein, daß es sich um ein fremdes Gehirnwellenmuster handelt, das ihr empfangen habt?"
„Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst, Geoffry", sagte Gucky irritiert. „Aber es kann kein Irrtum bestehen, daß wir die Gehirnimpulse Perrys empfangen haben."
Warmger machte fahrige Handbewegungen, während er mit atemloser Stimme sprach.
„Worauf ich
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