0638 - Der Konterplan
festen Bestandteil von ihm geworden: Und wie die starke Strömung in beiden Richtungen zeigte, schien Rhodan in ständigem regen Impulsaustausch mit dieser Para-Blase zu sein.
Gucky forderte die anderen Mutanten auf, ihre zum Geistesblock vereinten Fähigkeiten auf diese Para-Blase zu konzentrieren.
Sie nahmen noch einmal all ihre Kräfte zusammen und drangen in die Sphäre ein.
Sie fuhren entsetzt zurück, als ihnen eine Welle des Hasses entgegenschlug.
„Was ist denn passiert?" fragte Atlan, als Gucky wie unter unsichtbaren Schlägen zusammenzuckte.
„Wir haben eine Art Para-Emotionsblase entdeckt, die zu Perry gehört", sagte der Mausbiber, noch unter dem Eindruck des eben. Erlebten stehend. Da weder Atlan, noch einer der anderen Umstehenden sich etwas darunter vorstellen konnte, fügte Gucky hinzu: „Im Pararaum existiert eine Sphäre, aus der Impulse in Perrys Gehirn strömen und umgekehrt."
„Geht davon die Beeinflussung aus?" erkundigte sich Waringer.
Gucky schüttelte den Kopf.
„Ganz bestimmt nicht. Es handelt sich nicht um Befehlsimpulse, sondern um Emotionen. Als wir in diese Para-Empfindungsblase eindrangen, schlug uns eine Welle des Hasses entgegen."
„Seit wann existiert diese sogenannte Para-Empfindungsblase?" wollte Waringer wissen.
„Bestimmt schon eine ganze Weile", behauptete Gucky. .
„Warum habt ihr sie dann noch nicht früher entdeckt?" fragte Atlan.
„Dafür gibt es nur eine Erklärung", sagte Gucky. „Bisher war diese Emotio-Sphäre so gut getarnt, daß niemand von uns Mutanten sie entdecken konnte. Durch die zweistündige Beeinflussung Perrys geriet aber nicht nur die Gehirnschwingungsfrequenz durcheinander, sondern auch die Para-Empfindungsblase wurde ihrer Tarnung beraubt."
„Was mag denn das nun wieder zu bedeuten haben?" fragte Reginald Ball.
„Vielleicht kann ich einen Hinweis geben", meldete sich Galbraith Deighton zu Wort. „Als der Großadministrator seine Haßtirade gegen die abtrünnigen Kolonien losließ, gingen von ihm Haßgefühle aus, die stärker als alle Emotionen waren, die ich jemals von ihm empfangen habe. Ich habe das auch bereits erwähnt, konnte mir aber bislang keinen Reim darauf machen.
Vielleicht ist - die Para-Empfindungsblase die Antwort darauf."
„Das werden wir herausfinden", sagte Gucky und ergriff Fellmer Lloyds und Ras Tschubais Hände, um den körperlichen Kontakt herzustellen, der für die parapsychische Vereinigung notwendig war.
Gucky erkannte sofort, daß die anderen Mutanten während seines Ausschlusses aus dem Geistesblock Rhodans, Para-Empfindungsblase genauer untersucht hatten. Aus ihren Gedanken erfuhr er, daß die ganze Zeit über ein steter Strom von Haßgefühlen zu Rhodan übergeflossen war. Dagegen hatte er andere, gegensätzliche Emotionen in die Sphäre abgeleitet.
Die Para-Empfindungsblase muß sein Speicher und sein Ventil gleichzeitig sein, dachte Gucky.
Er speichert in dieser Sphäre seine Gefühle, um sie später abzuberufen. Wenn ihn irgend etwas aufregt, wenn jemand seinen Haß schürt, dann entladen sich diese Gefühle nicht wie bei anderen Menschen, sondern für Perry dient diese Sphäre als Ventil.
So reagiert er sich ab, ohne daß jemand etwas von seinen wahren Gefühlen merkt. Denn mit dem Ablassen der Haßgefühle holt er sich aus der Para-Empfindungsblase gleichzeitig jene Emotionen, die er für die jeweilige Situation braucht.
So muß es sein, bestätigte Ribald Corello.
Die anderen Mutanten waren derselben Meinung.
Gucky zog sich wieder aus dem Geistesblock zurück und gab seine Erkenntnisse an Atlan und die anderen weiter.
„Unglaublich", sagte Waringer, nachdem Gucky geendet hatte.
„Es ist die perfekte Tarnung gegen Mutanten. Man kann sich weder durch unvorsichtige Handlungen noch durch Gedanken verraten, weil man sich sozusagen an der Para-Empfindungsblase abreagiert.
Und man kann die Tarnung perfekt machen, indem man aus dem Emotio-Speicher Gefühle abruft, die der jeweiligen Lage angemessen sind. Eine solche Einrichtung kann nur ein Wesen von der Größenordnung eines Anti-ES erschaffen."
Jetzt wird mir klar, warum ich bei Rhodan schon seit Monaten keine größere Gefühlsentladung feststellte", sagte Galbraith Deighton.
Atlan sah ihn ernst an.
„Das wiederum würde bedeuten, daß Perry Rhodan schon seit längerer Zeit beeinflußt wird, ohne daß wir etwas ahnten. Es klingt wie ein Wunder, daß Anti-ES ihn bisher nicht zu größeren Aktionen gegen die Menschheit
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