0638 - Der Konterplan
Atlan und Roi Danton.
Andro-Rhodan triumphierte innerlich, ließ aber diese Emotionen sofort von seiner Para-Empfindungsblase aufnehmen, damit er sich den Mutanten gegenüber nicht verriet.
Jetzt bot sich ihm Gelegenheit, das Mißtrauen von Rhodans Freunden abzubauen. Es überraschte Atlan und Roi Danton sicherlich, daß er trotz der Beeinflussung die Kraft hatte, zu ihnen zu sprechen.
Ohne ihnen Zeit zulassen, sich von ihrer Überraschung zu erholen, stammelte er: „Nicht fesseln Damit helft ihr... mir nicht! Ich brauche Unterstützung..."
„Es scheint fast, als hätte Perry inzwischen eine gewisse Immunität gegen die fremde Beeinflussung entwickelt", hörte er Reginald Bull sagen.
Nicht triumphieren! hämmerte er sich ein. Statt dessen mußte er aus seiner Para-Empfindungsblase psychische Kraft schöpfen, um den paramechanischen Impulsen Widerstand leisten und gleichzeitig Rhodans Freunde in die von ihm gewünschte Richtung manipulieren zu können.
„Helft mir!" stöhnte Andro-Rhodan.
Er sah, wie sich ih mdie acht Mutanten in geschlossener Formation näherten. Der Etappenspürer und Psi-Reflektor Dalaimoc Rorvic war hellwach, die Lethargie von ihm gewichen, sein Gesicht angespannt.
„Wir helfen dir, Perry!" versprach Gucky mit ungewohnt feierlichem Ernst und sandte ihm beruhigende TelepathieImpulse.
Andro-Rhodan lächelte ihm dankbar zu. Er hoffte, daß ihm das gelang. Aber selbst wenn sein Lächeln nur eine Grimasse war, dann würde Gucky die Dankbarkeit aus seinen Gedanken herauslesen können.
„Er kämpft erfolgreich gegen die Beeinflussung an", meldete Fellmet Lloyd. „Aber wir müssen uns zu einem Geistesblock zusammenschließen und ihm mit vereinten Para-Kräften helfen."
Der Pferdekopfmutant Takvorian kam herangetrabt. Er trug keine Pferdemaske, und in seinem menschlichen Gesicht war Mitgefühl zu lesen. An seiner Seite befand sich Irmina Kotschistowa jetzt schob sich Merkosh, der Gläserne, vor sie, so daß ihre Gestalt wie durch ehren Zerrspiegel zu sehen war.
Die Mutanten bildeten um Andro-Rhodan einen Kreis. Sie reichten einander die Hände und gingen in völliger geistiger Konzentration auf.
„Helft mir, gegen die fremde Macht zu kämpfen!" flehte er.
Er spürte, wie die paramechanischen Impulse gegen seinen Geist brandeten, konnte sie jedoch größtenteils abwehren.
Aber er wußte, daß er irgendwann endgültig zusammenbrechen würde. Noch konnte er Kraft aus seiner Para-Empfindungsblase schöpfen. Aber irgendwann würde dieser Quell versiegen „Die fremde Macht kommt erneut über mich", sprudelte es über Andro-Rhodans Lippen. „Sie will mich beeinflussen, aber ich..."
Er verstummte, als die Para-Impulse verstärkt gegen seinen Geist brandeten und er all seine psychischen Reserven aufbieten mußte, um ihnen zu trotzen.
Er hockte schwer atmend im Kreis der Mutanten. Manchmal sah er sie ganz deutlich vor sich, dann wieder verschwammen sie vor seinen Augen. Im Hintergrund tauchten gelegentlich Atlan, Deighton, Tifflor oder Bull schemenhaft auf. Ihre Stimmen schwirrten unverständlich durch den Raum.
„Macht schnell", sagte Rhodan mit kaum hörbarer Stimme.
Und als hätte sein Appell die Mutanten zu noch größerer Anstrengung angespornt und sie beflügelt, löste sich Gucky aus dem Geistesblock und verkündete: „Es ist uns endlich gelungen, die Para-Impulse zu lokalisieren!"
Jemand gab einen überraschten Ausruf von sich.
Auch Andro-Rhodan war verblüfft und erfreut zugleich.
Er hatte nicht mit diesem Erfolg der Mutarten gerechnet, war darüber aber überaus glücklich. Denn ihm lag ebensoviel wie den anderen daran, den Urheber der Suggestivimpulse ausfindig zu machen, was ja während der vorangegangenen zweistündigen Beeinflussung nicht der Fall gewesen war.
„Wir haben auch herausgefunden, daß die Beeinflussung nicht durch ein Lebewesen geschieht", fuhr Guckyfort, „sondern daß es sich um eine paramechanische Suggestivstrahlung handelt."
*
„Jemand versucht also, Perry mittels eines Impulssenders zu beeinflussen", stellte Atlan fest. Diese Erkenntnis brachte sie einen großen Schritt voran.
Waringer schaltete sich ein. Der Hyperphysiker sagte eindringlich zu Gucky: „Ihr müßt versuchen, die ungefähre Richtung herauszufinden, in der der Sender steht. Wenn das geschehen ist, gelingt es uns vielleicht, seinen genauen Standort zu errechnen. Denn eines dürfte gewiß sein - wer immer auch den Sender gebaut hat, welcher Technik er sich auch bediente,
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