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0639 - Merlins Zauberwald

0639 - Merlins Zauberwald

Titel: 0639 - Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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rufe ich Teri oder Gryf oder Ted oder Robert Tendyke oder die Peters-Zwillinge…«
    »Bei den Zwillingen oder Teri wird es dir sicher mit deiner Vorstellungskraft am leichtesten fallen«, lästerte Nicole.
    »Warum versuchst du es nicht zur Abwechslung mal?« bot Zamorra an.
    Nicole winkte ab. »Ich gefalle mir momentan viel besser in der Zuschauer-Rolle«, gestand sie. »Dann kann ich wenigstens meckern, statt selbst bemeckert zu werden, wenn's nicht richtig läuft. Mach einfach mal.«
    »Na schön«, sagte Zamorra. »Ich probiere es mit Gryf.«
    Und er konzentrierte sich auf den Silbermond-Druiden, während er erneut die bewußten Amulett-Symbole in eine andere Position schob.
    ***
    Merlin schaute…
    Er sah ein Bild, das er im ersten -Moment nicht richtig einordnen konnte. Es war nicht die Realität -oder doch!
    Aber nicht die Realität der Gegenwart!
    Er sah ein Bild aus der Vergangenheit.
    In jener Zeitspanne hatte er sich hier befunden, in Broceliande. In seinem Zauberwald.
    Nicht draußen am Waldrand, wo er sich tatsächlich in der Gegenwart befand, sondern im Inneren des Waldes.
    Er war nicht allein.
    Sein Bruder war bei ihm.
    Asmodis.
    Gemeinsam wanderten sie durch den Wald, Seite an Seite.
    Es mußte wirklich sehr lange zurückliegen.
    Das Bild war eine Erinnerung an etwas, das vor sehr langer Zeit stattgefunden hatte. In der Zeit, bevor sie beide getrennte Wege gingen.
    Viel später einmal, Ewigkeiten danach, hatte Asmodis seinem Lichtbruder vorgeworfen: »Merlin, was hätten wir zwei alles erreichen können, wenn du damals nicht die Seiten gewechselt hättest?«
    Da war Asmodis längst der Fürst der Finsternis.
    Und Merlin der Diener des Wächters der Schicksalswaage.
    Sie hatten sich getrennt, damals, vor unendlich langer Zeit, weil Merlin sah, daß der Weg der Dunkelheit für ihn keine Herausforderung darstellte. Deshalb ging er den Weg des Lichtes, den, der schwieriger zu bewältigen war.
    Asmodis hatte das immer bestritten und behauptet, sein Weg sei der schwerere. »Böse zu sein ist eine Kunst, die kaum jemand wirklich perfekt beherrschte«, hatte er einmal gesagt. »Und so viele, die der Dunkelheit dienen, scheitern an ihrer Aufgabe. Sie versagen und werden ausgelöscht. Sie schwinden dahin, einer nach dem anderen. Aber mit Schwund muß man rechnen«, und er zuckte dazu mit den Schultern.
    Merlins Gedanken kehrten zu dem Bild zurück, das seine Erinnerung ihm zeigte.
    Er durchschritt Broceliande gemeinsam mit Asmodis. Zu einer Zeit, da sie noch auf der gleichen Seite standen.
    Sie diskutierten. Sie stritten, sie versöhnten sich, sie schmiedeten Pläne.
    Keiner von ihnen ahnte damals schon, daß sie sich eines Tages trennen würden, um sich als Gegner wiederzusehen. Oder hatten sie es doch geahnt?
    Merlin wollte nicht darüber nachdenken.
    Denn sie waren zwar Gegner geworden, aber keine Feinde, und ob es damals schon Ahnungen gegeben hatte, was spielte es heute noch für eine Rolle? Auch Asmodis hatte schließlich der Hölle den Rücken gekehrt.
    Sid Amos nannte er sich jetzt. Oder er trat unter dem Namen einer seiner zahlreichen Tarnexistenzen auf, die er überall auf der Welt eingerichtet hatte und immer noch unterhielt. Aber Merlin war nicht sicher, ob Sid Amos jetzt tatsächlich dem Licht diente. Er ging seine eigenen Wege, benutzte seine eigenen Methoden.
    Eigentlich hatte er sich nicht geändert. Er war immer noch derjenige, der er früher gewesen war, nur daß er jetzt nicht mehr LUZIFER diente, sondern sich selbst.
    Merlin fragte sich, warum er dieses Bild sah.
    Es konnte nicht nur eine Erinnerung sein; es war mehr. Es war etwas, das ihm der Zauberwald schickte.
    Wirklich?
    War es nicht eher Yaga?
    War die Baba der Auslöser für diese Bilderfolge, die so lebensecht vor Merlin ablief, als sei er selbst wieder dabei, als seien Gegenwart und Vergangenheit miteinander verschmolzen?
    Er versuchte, sich aus den Bildern zu befreien. Irgendwann gelang es ihm, aber er war nicht sicher, ob er sich freigekämpft hatte, oder ob die Bilder ihn freigegeben hatten.
    Warum sein Spaziergang mit Asmodis durch Broceliande?
    Warum Asmodis?
    Der war doch nicht sein Problem!
    Das Problem war Baba Yaga, die er nicht in seinem Wald dulden wollte und es doch mußte!
    Merlin schüttelte den Kopf.
    Längst war die Baba auf ihrem Ofen im Wald verschwunden. Es gab nur noch eine dünne Spur im Gras, die lediglich Merlin sehen konnte, die kein Mensch entdecken würde.
    Was kann ich tun, um Yaga zurückzuholen? Um zu

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