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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Betrachten war bei der schwachen Beleuchtung zu
erkennen, daß dieser kleine faustgroße Fleischbrocken noch zuckte, daß er
lebte. Er sah aus wie eine abgezogene Maus, aber es war das Herz, das der
Marotsch aus der Brust des Vampirs genommen hatte.
    Die Schlange glitt lautlos darauf zu.
    Der Marotsch, der wie eine Statue in der dunklen Kammer stand,
blickte mit glitzernden Augen auf das Tier, das sich der Beute näherte.
    Kein Mensch wurde in jener Nacht Zeuge von dem was in dem siebzehn
Stockwerke hohen Hochhaus in der Wiener Innenstadt vorging. Das Geschehen im
zwölften Stock, das sich in der Wohnung eines gewissen Dr. Leopold Starsky
abspielte, gehörte zum Ritus.
    Das Herz schlug noch schwach.
    Der Atem des Marotsch stand fast still.
    Dann biß die Schlange zu.
    Ehe das Vampirherz versagte, hatte die Schlange es angenommen.
    Sie schlang es herunter. Es war jener Augenblick, in dem Iwan
Kunaritschew Zeuge davon wurde, wie das achte Herz der makabren Sammlung zu
schlagen begann.
     
    ●
     
    Der Ansturm der Gefühle war so heftig, daß X-RAY-7 die Nähe der
unheimlichen Wand nicht länger ertragen konnte.
    Er wollte noch mal ein Streichholz anreißen, doch dazu war er
nicht mehr in der Lage.
    Iwan wurde das Gefühl nicht los, daß sein Leben verwirkt war, wenn
er in diesem makabren Gewölbe noch länger blieb. Böse Vorstellungen und
Ahnungen erfüllten ihn, und er glaubte, die Beklemmungen und furchtbaren
Bilder, die auf ihn einstürmten, müßten ihn töten.
    Der Moment, wo das achte Herz zu schlagen begonnen hatte, schien
ein neuer entscheidender Wendepunkt in einem Ereignis zu sein, wovon er noch
sehr lückenhafte Vorstellungen hatte.
    X-RAY-7 begann zu laufen. Hier unten im Raum der pochenden Herzen
schien ihm die Luft knapp zu werden.
    Das Klopfen und Pochen im Ohr, jagte er durch den Gang, durch den
er gekommen war.
    In seinem Schädel dröhnte es.
    Wie Stakkato hämmerte es in seinen Ohren, in seinem Gehirn. Sein
eigenes Herz nahm den Rhythmus an. Die Schläge wurden immer hektischer,
schneller, und Iwan hatte das Gefühl, als wolle ihm sein Herz die Brust sprengen.
    Er taumelte die Treppen hoch. Seine Schritte hallten durch das
kühle, feuchte Gewölbe.
    Hier vorn aber, wo der Gang zu Ende war, wurde es schon besser. Er
konnte freier atmen.
    Wie von Furien gehetzt, jagte er die Stufen hoch. Das war nicht
einfach. In der absoluten Finsternis, die ihn umgab, mußte er damit rechnen, zu
straucheln und zu fallen.
    Plötzlich passierte es tatsächlich.
    X-RAY-7 rutschte ab.
    Instinktiv streckte Kunaritschew noch die Hände nach vorn, um den
Fall abzufangen. Vor der drittletzten Stufe trat er aber ins Leere. Wie ein
Geschoß stürzte er nach vorn.
    Er konnte den Schwung nicht mehr abfangen.
    Im Bruchteil einer Sekunde erfüllte sich sein Schicksal. Es gab
einen Schlag, als würde das ganze Haus einstürzen. Iwan Kunaritschew knallte mit
dem Kopf voll gegen die schwarze, massive Tür. Er flog förmlich zurück und
wurde noch mal zur Seite gerissen.
    Unsichtbare Kräfte tobten sich in diesem kurzen, entscheidenden
Sturm aus.
    Kunaritschew krachte mit dem Hinterkopf gegen die Kellerwand.
    Die Augen des Russen verdrehten sich, und ein Stöhnen kam über
seine Lippen.
    Schlaff fiel er zusammen, blieb auf der Treppe liegen und rührte
sich nicht mehr.
     
    ●
     
    Es war wenige Minuten vor zwei Uhr morgens, als Larry Brent und
Dr. Kersky sich entschlossen, ihre Wache aufzugeben.
    Nichts hatte sich ereignet. Die Stunden waren mit Warten
verstrichen.
    Auch die Fledermaus, auf die sie beide gewartet hatten, war nicht
mehr aufgetaucht.
    Larry Brent begab sich hinaus auf den großen Balkon und aktivierte
die Sendeanlage in seinem PSA-Ring.
    In New York war es jetzt acht Uhr abends. Nicht zu spät, um kurz
mit X-RAY-1 zu sprechen und sich zu informieren, ob es vielleicht neue Hinweise
und Fakten gab. Schließlich arbeitete auch Iwan Kunaritschew am gleichen Fall,
und so konnte es gut möglich sein daß der PSA neue Fakten vorlagen Es war nicht
ausgeschlossen, daß die Leitung bereits schon versucht hatte, Kontakt zu ihm
aufzunehmen, daß dies aber nicht funktioniert hatte, da er sich seit Stunden in
einem verschlossenen Raum aufhielt.
    Unter diesen Umständen war es stets unmöglich, daß ihn eine
Funkbotschaft über den PSA-eigenen Satelliten erreichen konnte. Es war auch
ausgeschlossen daß er selbst einen Bericht funkte. Die eingebauten Antennen in
der Miniatursendeanlage waren nicht dazu in der Lage, dickeres

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