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0641 - Geisterbahn

0641 - Geisterbahn

Titel: 0641 - Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit, dass Frankenstein vorher erschien.
    Vorerst ließ er sich nicht blicken. Das Wasser beruhigte sich wieder an der Stelle, wo er aufgetaucht war, so als wäre nichts geschehen.
    Suko lenkte das Boot geradewegs auf dieses Zentrum zu. Wir gingen nicht unbedingt davon aus, dass sich das Monstrum dort auch versteckt hielt. Unter Wasser war es leicht, den, Platz zu wechseln, ohne dass es beobachtet werden konnte.
    Allerdings wollten wir auf Wellenbewegungen achten, denn beim Gehen unter Wasser geriet ebenfalls etwas in Bewegung, das Wellen werfen konnte.
    Die Enten hatten sich wieder versammelt. Aufgeregt war die Mutter um ihre Schützlinge herumgeschwommen und hatte sie zusammengetrieben. So schnell wie möglich und stets im Kielwasser der Mutter schwammen die Tiere davon, um sich im rettenden Ufergebüsch zu verstecken.
    Hinter uns hörten wir die laute Stimme des Captain Wayne. Er saß ebenfalls in einem genauso langsamen Elektroboot.
    Suko wendete, denn er wollte einen Kreis fahren und diesen immer größer ziehen. Ich beobachtete das Wasser. Es lag nicht mehr so ruhig wie vor der Attacke, aber ich bekam auch nicht den Schatten eines Monstrums zu Gesicht.
    Frankenstein war schlau!
    Von seinem Gesicht hatten wir nichts gesehen. Aus Filmen und aus der Literatur wusste ich, wie das Monstrum aussah. Wenn es sich tatsächlich in seiner vollen Größe zeigte, richtete ich mich jetzt schon darauf ein, einen alten Bekannten zu sehen.
    Einen Kreis hatten wir bereits gedreht. Suko lenkte das Boot in den nächsten. Es drängte etwas zur Backbordseite hinüber, zudem hatte ich mein Gewicht verlagert, und auf einmal war er da!
    Und diesmal jagte Frankenstein in seiner vollen Größe aus dem See.
    Obwohl wir damit hatten rechnen müssen, waren wir von der plötzlichen Attacke überrascht worden. Das dunkle Wasser spritzte uns fontänengleich entgegen. Erst als es wie ein gewaltiger Vorhang zusammensackte, erkannten wir die Gestalt.
    Ja, zum Henker, es war wie im Film oder im Roman. Einen Unterschied zu den erfundenen Monstern konnten wir nicht feststellen. Wenn die Lage nicht so ernst gewesen wäre, ich hätte gelacht, so aber saugte ich den Anblick des Monstrums auf, bevor es wieder unter Wasser verschwand.
    Der kantige Kopf, das flache Gesicht, der eckig wirkende Mund, Haare, die wie schwarze Farbe auf dem Schädel klebten, Augen und übergroße Ohren. Hinzu kam der graue Körper, ebenfalls ohne weiche Konturen, mehr ein unbeweglicher Kasten, von dem rechts und links lange Arme herabbaumelten, mit Händen versehen, für die der Ausdruck Pranken noch geschmeichelt war.
    Eine scheußliche Erscheinung, aber auf eine schlimme Art und Weise echt. Frankenstein hatte seine Arme hochgerissen, die Hände so gedreht, dass die Flächen nach unten wiesen, mit denen er dann zuschlug.
    Wäre das Boot größer gewesen, hätten wir noch ausweichen können, so aber klemmten wir im vorderen Teil fest. Das Monstrum musste uns einfach erwischen.
    Zwar duckten wir uns, und Suko warf sich so weit wie möglich schräg nach hinten, aber den Schlägen entging er nicht. Eine Hand traf ihn an der Schulter. Mich streifte die andere am Kopf, sodass ich kippte und fast über Bord gegangen wäre.
    Unser Boot schaukelte wie eine Nussschale in der Badewanne. Es ging hin und her, rauf und runter, denn dieser Frankenstein hatte das Wasser aufgewühlt, als wäre ein Orkan losgebrochen.
    Dann war er wieder in der Tiefe verschwunden. Wir richteten uns auf, beide nass, und Suko schüttelte den Kopf.
    »Das ist verrückt!«, keuchte er. »Da erscheint vor uns ein Monstrum, und keiner wehrt sich.«
    Er hatte Recht, denn zu einem Schuss waren wir nicht gekommen. Unsere Berettas steckten noch.
    Ich wischte Wasser aus meinem Gesicht, dachte an Frankenstein und konnte mir gut vorstellen, dass er die Menschen durch seine Angriffe verletzt hatte.
    Bei einer einzigen Attacke würde er es nicht belassen, auch das stand für uns fest. Unter Wasser, von niemandem zu sehen, konnte er sich Zeit nehmen und die zweite vorbereiten.
    Captain Wayne hatte den Vorfall ebenfalls mitbekommen. Er war so nahe heran, dass wir sein vor Ärger hochrotes Gesicht sehen konnten. Wütend schüttelte er den Kopf. »Verdammt noch mal, warum haben Sie nicht geschossen?«
    Gute Frage. Ich gab ihm die Antwort. »Wir sind nicht dazu gekommen. Es ging alles zu schnell!«
    Wayne nickte. »Und wo kann er jetzt sein?«
    »Irgendwo hier im See.«
    Der Kollege lachte. »Die Antwort hätte ich mir selbst

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