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0645 - Das Teufels-Denkmal

0645 - Das Teufels-Denkmal

Titel: 0645 - Das Teufels-Denkmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stabil. Nach mehrmaligen Versuchen zersplitterte es schließlich.
    Branco schaute mir zu. Unruhe hielt ihn erfasst. Er trat von einem Bein auf das andere.
    Dann fiel die Klappe.
    Vor meinen Füßen tickte sie auf, der Blick war frei. Wir schauten gemeinsam in den kleinen Wandschrank, in dem etwas Längliches lag, das in blauem Samt eingewickelt war.
    »Das muss der Fetisch sein!«, flüsterte Branco. »Ja, es gibt keine andere Möglichkeit!« Er war sehr aufgeregt und wischte seine schweißnassen Handflächen an den Hosenbeinen ab.
    »Werden wir gleich sehen.« Ich blieb cool, als ich den Gegenstand hervorholte, die winzige Dusche verließ und ihn auf einen Tisch im Wohnwagen legte.
    Branco schüttelte den Kopf und deutete mir damit an, dass ich den Gegenstand auspacken sollte.
    Ich rollte das Tuch auseinander. Es roch nach Gewürzen oder Mottenpulver. Meiner Ansicht nach war es sehr alt, wie auch der Fetisch, auf den wir schauten.
    Branco räusperte sich. Er bewegte heftig seine Augenlider, nickte und war von dem Anblick des schmalen Silbergefäßes gebannt, das aussah wie eine übergroße Eiswaffel, die nach oben hin durch einen halbrunden Deckel abgedeckt war.
    Ich nahm den Fetisch hoch und schüttelte ihn. In seinem Innern gluckerte es.
    Auch Branco hatte das Geräusch vernommen. Mit kaum verständlicher Stimme flüsterte er: »Das geweihte Wasser aus Rom befindet sich noch darin. Es ist nicht verdunstet.«
    »Wie auch?«, lächelte ich und zeigte auf den Verschluss.
    »Und jetzt?«
    »Keine Sorge, Branco.« Ich hielt den Verschluss mit der Hand umfasst und zerrte an ihm. Es klappte nicht, ich musste ihn drehen. Im Gewinde knirschte es ein wenig, doch schließlich hatte ich es geschafft, der Deckel war runter.
    Vor mir sah ich eine andere Abdeckung. Sie war durchlöchert. Wenn ich den Fetisch heftig bewegte und entsprechend hielt, konnte ich das geweihte Wasser verspritzen.
    »Nun?«
    Branco nickte. »Das Erbe meines Vaters«, hauchte er mit Ehrfurcht in der Stimme. »Ja, das ist das Erbe meines Vaters. Das hat er stets gehütet wie seinen Augapfel.«
    »Darf ich es haben?«
    Branco ging zurück, gleichzeitig streckte er den Arm vor. »Ja, natürlich. Du bist der Mann, der sich dem Teufel entgegenstellen kann. So besitzt du wenigstens eine Waffe.«
    »Keine Sorge, ich habe noch mehr.«
    »Reichen denn die geweihten Kugeln?«
    »Keine Ahnung, ich hoffe es. Aber zur Not nehme ich das hier.« Zum ersten Mal sah Branco mein Kreuz, diesen uralten Talisman, den der Prophet Hesekiel in der babylonischen Gefangenschaft hergestellt hatte. Der junge Mann war davon fasziniert. Er konnte nur mehr staunen und starren.
    »Mein Gott, wie das funkelt…«
    »Es ist Silber, aber um ein Mehrfaches stärker als eine Kugel.«
    »Es ist so kostbar«, flüsterte Branco. »Man wagt kaum, es anzufassen.«
    »Keine Hemmungen - bitte.«
    Er berührte es vorsichtig. Strich mit seinen Fingerkuppen darüber, als hielte er einen kostbaren Schatz in der Hand. Dann zuckte seine Hand wieder zurück.
    »Was hast du?«
    »Kann es leben?«
    »Nein und ja. In ihm steckt eine bestimmte Energie. Die Kraft des Lichts, so will ich es einmal sagen, und es ist sehr, sehr alt. Es wurde noch vor der modernen Zeitrechnung hergestellt und hat seine Irrwege durch die Jahrhunderte bereits hinter sich gelassen. Diese Erklärungen würden zu weit führen.«
    »Aber dir gehört es?«
    »Ich bin wohl einer der letzten Träger.« Ich drückte ihm eine flache Hand in den Rücken. »Was nutzt all das Überlegen? Hier sind wir überflüssig. Wir müssen uns um andere Dinge kümmern.«
    Neben mir verließ Branco den Wagen. Ich hielt den Fetisch sichtbar fest. Als wir uns dem Feuer näherten, löste sich der alte Mann mit dem grauen Haar.
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    »Der Weise. So nennen wir ihn.«
    »Okay.«
    Der Weise blieb vor uns stehen. Er schaute auf den Fetisch und fragte leise: »Ihr habt ihn gefunden?«
    Da er deutsch redete, verstand auch ich ihn. »Es ist wohl die einzige Hoffnung, die ihr hattet.«
    »Ja, das stimmt. Die einzige Hoffnung, die wir hatten.« Er schüttelte sich. »Jetzt ist es an uns, das Grauen zu stoppen und den Teufel wieder in seine Schranken zu verweisen.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    Der Alte verengte seine Augen noch stärker. Ein Muster aus Falten legte sich um die Winkel. »Ich habe ihn nicht gesehen, denn der Teufel ist schlau. Wir aber haben ihn gespürt. Wir wissen, dass er in der Nähe lauert.«
    »Ist etwas passiert?«
    »Nach

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