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0646 - Der Templer-Jäger

0646 - Der Templer-Jäger

Titel: 0646 - Der Templer-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beziehungslos gegenüber. Ich habe dreimal auf den lebenden Toten geschossen, er ging trotzdem weiter. So etwas ist nicht gut. Das geht unter die Haut. Da war ich von den Socken.«
    Balmain klopfte eine neue Zigarette aus der Packung und verschlechterte die Luft noch mehr. »Ich bin es gewohnt, gegen normale Menschen zu ermitteln und nicht gegen lebende Tote, die ich bisher nicht einmal aus dem Kino kannte. Wäre der Zombie nicht vor den einfahrenden Zug gefallen, ich weiß nicht, was dann noch alles passiert wäre. Der hätte ja durchgedreht.«
    »Er ist schwer zu stoppen«, gab Suko zu.
    »Können Sie das denn?«
    »Ja, wir besitzen die entsprechenden Waffen. Geweihte Silberkugeln.«
    Balmain staunte. Er vergaß sogar, an seinem Glimmstängel zu ziehen. »Sonst muss man die laufen lassen?«
    »Man kann auch versuchen, zwischen die Augen zu schießen. Bei gewissen Zombies reicht das«, sagte Suko.
    »Oder Sie schlagen ihnen den Schädel ab!«, fügte ich noch hinzu.
    Der Kollege geriet ins Schwitzen. Er fuhr mit der Hand an seinem Hals entlang. »Das ist nicht gerade eine Unterhaltung für den Kaffeeklatsch«, murmelte er.
    »Stimmt.«
    Balmain rauchte wieder. »Ach ja«, sagte er. »Eine Spur hätte ich da noch.«
    »Welche?«
    »Ein junges Mädchen. Es heißt Kiki. So ein Metro-Gruftie. Sie und ihre Freunde treiben sich in den Stationen herum und überlegen den ganzen Tag, wo sie das Geld für einen neuen Schuss hernehmen sollen. Die Kleine hat zuvor mit Audrin gesprochen.«
    »Kannte sie ihn?«
    »Nein, sie lernten sich zufällig auf dem Bahnsteig kennen und haben geredet.«
    »Könnte diese Kiki denn mehr wissen?«
    Balmains Blick verlor sich. »Was soll ich dazu sagen? Auch ich habe mit ihr gesprochen. Ich weiß es auch nicht, aber irgendwie tat sie mir Leid. Ich habe instinktiv gespürt, dass sie doch sehr unsicher ist. Klar, mit siebzehn ist man noch nicht erwachsen. Vielleicht hört sie damit auf, Drogen zu nehmen. Ich würde ihr helfen.« Er winkte ab. »Aber das ist eine andere Geschichte.«
    Wir waren von unserem Kollegen positiv überrascht. Wir hätten nicht gedacht, dass unter der rauen Schale ein derartig weicher Kern steckte.
    »Hat es Sinn, mit ihr zu reden?«, fragte ich.
    Er hob die Schultern. »Das müssen Sie entscheiden. Für uns alle ist doch wichtig, dass wir diesen Hoffmann finden, von dem Sie mir berichtet haben. Einen Mann, der es tatsächlich schafft, seinen Schatten vom Körper zu lösen. Auch dann, wenn er nicht vorhanden sein kann und die Sonne nicht scheint.«
    »Stimmt.«
    Balmain war ehrlich. »Hätten Sie mir das in der vorigen Woche erzählt, ich hätte Sie für verrückt erklären lassen. Heute denke ich anders darüber.«
    Suko kam noch einmal auf die Templer zu sprechen. »Da Sie sich mit dem Orden beschäftigt haben, können Sie uns ungefähr sagen, wie viele Templer es in Paris wohl gibt?«
    »Nein.«
    »Auch nicht ungefähr?«
    »Ich lasse mich nicht festlegen, Freunde. Auf keinen Fall tue ich das.«
    »All right, schon verstanden.«
    »Ihrem Chef wurde zugesagt, dass Sie von uns jegliche Unterstützung bekommen. Brauchen Sie die?«
    »Im Moment wohl nicht.«
    »Dann werden Sie zu zweit auf Pirsch gehen?«
    »Das hatten wir vor.«
    »Wo fangen Sie an?« Der Kommissar blickte sehr gespannt.
    Ich lächelte schmal. »Haben Sie uns nicht den Tipp mit dem Carreau du Temple gegeben?«
    »Ja, das war ich.«
    »Dann werden wir uns dort umsehen. Kann ja sein, dass man einen alten Bekannten trifft.«
    »Was ist mit Kiki?«
    »Wenn sie nicht mehr weiß, wenden wir sie nicht belästigen. Das wird auch in ihrem Sinne sein. Weshalb fragen Sie? Was treibt Sie, immer von ihr anzufangen?«
    Der Kollege schaute uns schief an. »Soll ich ehrlich sein?«
    »Darum bitten wir.«
    »Es ist einfach das Gefühl oder die Summe der Erfahrungen einer langen Dienstzeit. Ich weiß nicht, wie lange der Schatten schon in der U-Bahn gelauert hat, aber Kiki hat mit Audrin gesprochen. Vielleicht nimmt dieser Hoffmann an, dass er ihr irgendetwas gesagt hat, was für die andere Seite gefährlich werden könnte. Und Zeugen kann auch ein Killer aus dem Jenseits nicht gebrauchen. Ich hatte Kiki geraten, sich bei mir zu melden. Das tat sie nicht. Jetzt befürchte ich, dass ihr der Killer auf den Fersen ist oder es schon geschafft hat, an sie heranzukommen und aus ihr das Gleiche machte wie aus Audrin.«
    »Wo wohnt sie denn?«
    »Wenn ich das wüsste. Jedenfalls hat sie keinen festen Wohnsitz angegeben. Sie und

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