0646 - Kontakte mit der Ewigkeit
Raytaner das Beiboot verlassen.
Sie standen draußen und warteten auf ihren Anführer.
Heltamosch starrte Gayt-Coor und Zeno an. Nach einer langen Pause sagte er: „Wir werden uns nicht wiedersehen."
„Vielleicht", meinte der Petraczer unbeeindruckt.
Heltamosch gab sich einen Ruck, dann sprang er aus der offenen Schleuse. Zeno und Gayt-Coor konnten beobachten, daß er zusammen mit seinen acht Begleitern auf den Felsenhang links vom Landeplatz zurannte.
„Sie werden erhebliche Schwierigkeiten bekommen", prophezeite Gayt-Coor nachdenklich. „Aber Heltamosch ist ein intelligenter und tapferer Mann. Vielleicht können sie sich für eine gewisse Zeit halten."
„Und wir?" fragte Zeno nicht ohne Ironie. „Was sagst du zu unseren Schwierigkeiten?"
„Petraczer sprechen nicht über ihre eigenen Probleme", bemerkte Gayt-Coor „Aber ich wäre froh, wenn Onkel Adak noch bei uns wäre. Eine solche Verstärkung könnten wir brauchen."
Zeno lauschte nach einem Anflug von Selbstironie in Gayt-Coors Worten, aber da war nichts festzustellen.
„Du imponierst mir!" sagte er zu Gayt-Coor.
„Ich habe das bereits festgestellt", erwiderte das Echsenwesen.
Gayt-Coor lehnte sich im Sitz zurück, um eine einigermaßen bequeme Stellung zu finden.
Dann schaltete er die Antigravprojektoren ein. Das Beiboot hob vom Boden ab und schwebte langsam aus der Schlucht hinaus.
Zeno beobachtete die Ortungsgeräte. Es war kein gegnerisches Schiff in der Nähe.
Als sie in Gipfelhöhe flogen, deutete Gayt-Coor auf die rechte Transparentplatte.
„Sieh da hinaus!"
Zeno folgte der Aufforderung. Er konnte in die Geröllebene hineinsehen, aus der sie gekommen waren.
Was er sah, erschreckte ihn.
Eine Kolonne von etwa tausend Goliaths marschierte auf das Gebirge zu.
„Woher kommen diese Monstren?"
Gayt-Coor sagte: „Genau weiß ich es auch nicht, aber ich nehme an, daß es sich um Androiden der Pehrtus handelt, die in den Stationen auf Poikto leben. Früher einmal wurden sie wahrscheinlich zu Experimentierzwecken hierhergebracht."
„Sie suchen nach Heltamoschs Gruppe!"
„Richtig! Aber sie haben nur synthetische Gehirne und sind daher ein bißchen stumpfsinnig. Heltamosch hat eine Chance gegen sie."
Zeno konnte die Blicke nicht von der Transparentplatte wenden.
„Warum greifen wir sie nicht an?"
„Das würde die Robotschiffe Sofort wieder auf uns aufmerksam machen", lehnte Gayt-Coor ab. „Wir haben jetzt andere Aufgaben."
Zeno warf ihm einen argwöhnischen Blick zu.
„Man könnte glauben, du wolltest dem Raytacha nicht helfen!"
Der Petraczer hielt es nicht der Mühe wert, auf diesen Vorwurf einzugehen. Das Beiboot tauchte zwischen zwei Gebirgsmassive ein, und Zeno verlor die Armee grauer Körper, die er die ganze Zeit beobachtet hatte, aus den Augen. Im Geiste jedoch sah er sie vor sich: jede einzelne Kreatur drei Meter hoch Und von mächtigen Hornpanzern bedeckt. Er fragte sich, wie Heltamosch einer solchen Macht widerstehen sollte.
Neun Raytaner gegen tausend pehrtusische Androiden!
Gayt-Coor schien die Gedanken des Accalauries zu erraten.
„Ich nehme an, daß sich Heltamosch zwanzig oder dreißig Tage halten kann, vielleicht sogar ein bißchen länger. Die Robotschiffe haben sich nur umfliegende Objekte zu kümmern, sie werden die Gruppe des Raytschas nicht mehr angreifen. Er hat es also nur mit den Goliaths zu tun."
„Was tun wir inzwischen?"
Gayt-Coor hob den Kopf.
„Sagte ich das nicht bereits? Wir kehren ins Gromo-Moth-System zurück und warten darauf, daß Perry Rhodan mit einer Flotte aus Naupaum ankommt."
„Ins Gromo-Moth-System?" wiederholte Zeno fassungslos.
„Dort warten Tausende von Robotraumschiffen, die Jagd auf uns machen werden."
„Nicht, wenn wir uns als Abtrünnige von Heltamoschs Gruppe ausgeben", erwiderte Gayt-Coor. „Wir werden das Robotgehirn bluffen und bis zu Rhodans Ankunft hinhalten."
Sie hatten das Randgebiet der Berge erreicht. Die Ortungspunkte der gegnerischen Raumschiffe auf dem Bildschirm waren blasser geworden; die Verfolger hatten sich wieder in den Weltraum zurückgezogen.
Das Beiboot raste jetzt über ein von kümmerlichen Pflanzen bewachsenes Gebiet dahin. Zeno konnte einige Gebäude sehen, wie es sie auch auf Payntec gab, ein sicheres Zeichen, daß auf beiden Welten Pehrtus gelebt hatten.
Inzwischen waren die Pehrtus ausgestorben, es gab nur, noch ein paar monströse Gehirne in den Galaxien Naupaum und Catron und eine nicht genau bekannte Anzahl von Androiden,
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