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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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'ne Sense über der Schulter. ›Nee‹, sag ich, ›wir sterben nich an der Haustür‹, und knall' sie ihm vor der Nase zu. Ja, da isser dann wieder wechgegangen, der Sensenmann.«
    »Darauf einen Malteser«, erklärte Gérard und griff das nächste Glas von Mostaches Tablett. »Sag mal, Herr Wirt, wieso hast du keine größeren Gläser? Diese hier sind immer so schnell leer.«
    »Weißt du überhaupt, woher der Name für dieses Gesöff kommt?« fragte Goadec.
    »Ja, sicher doch«, erwiderte Gérard und nahm das nächste Gläschen in Angriff. »Von Malta. Das ist doch diese Insel, wo die Touristen scharenweise herumstolpern, die Einheimischen belästigen und so weiter… und wo zu Olims Zeiten die Kreuzritter ihren Templer-Orden gegründet haben, der irgendwann im Mittelalter bei irgendeinem Papst in Ungnade fiel, weil die Malteser mehr Geld und Gold hatten als Seine Heiligkeit… Daraufhin gab's dann einen kirchlichen Vernichtungsfeldzug gegen die Templer, bloß den erhofften Goldschatz hat Seine Heiligkeit wohl doch nicht in seine gierigen Krallen gekriegt, weil irgendwer die Tempelritter rechtzeitig warnte und die den noch in Sicherheit bringen konnten; angeblich hat man ihn bis heute nicht gefunden… aber eine Menge dieser Ritter wurden gefangengenommen, verhört, gefoltert und im Namen des Herrn auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Angeblich hätten sie Schwarze Magie ausgeübt. In Wirklichkeit ging es dem damaligen Oberhirten der Kirche nur um den Reichtum des Templerordens.«
    »Und um den politischen Einfluß, den die Templer damals bereits besaßen«, ergänzte Goadec.
    Pascal Lafitte, der bisher nur zugehört hatte, sah Zamorras nachdenkliches Gesicht.
    »Was sagst du dazu?« fragte er.
    Zamorra zuckte zusammen. »Wie?«
    »Du scheinst ja sehr tief in deinen Erinnerungen versunken zu sein«, schmunzelte Lafitte. »Hast' du überhaupt mitbekommen, wovon hier die Rede war und ist? Was fällt dir zu Malta ein?«
    »Monster«, erwiderte Zamorra spontan.
    ***
    Damals:
    Das Dreiköpfige lauschte.
    Der Kontakt kam zustande. Sein Plan schien zu funktionieren. Triumphierend öffnete es die Übersinne und empfing die Gedanken des Menschenwesens.
    Menschenwesens…?
    Körperlich bestimmt. Aber ob auch der Geist menschlich war, bezweifelte das Dreiköpfige stark. Er besaß etwas enorm Magisches, eine gewaltige, ungebändigte Para-Kraft. Plötzlich war das Dreiköpfige gar nicht mehr sicher, ob es richtig gewesen war, dieses Wesen hierher zu locken.
    Das Menschenwesen wurde von starker Machtsucht getrieben. Es war bereits mächtig, aber es wollte mehr. Damit offenbarte es sich als das perfekte Werkzeug des Dreiköpfigen, nur schien sein Ehrgeiz den des Dreiköpfigen noch weit zu übertreffen. Es würde aufpassen müssen, daß das Menschenwesen mit den langen roten Haaren es nicht überrumpelte und sich unterwarf.
    Vielleicht war das Menschenwesen doch etwas zu stark…?
    Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Zu lange hatten das Dreiköpfige und die anderen gewartet. Jetzt endlich kam die Zeit des Erwachens. Was geschehen sollte, würde geschehen.
    Das rothaarige Menschenwesen hatte den Tempelbereich betreten. Es begann mit dem Ritual der Anrufung der alten Götter.
    Aber nur das Dreiköpfige wußte, daß die alten Götter nie mehr antworten würden.
    ***
    »Monster?« kam das Echo der anderen am Montagne-Stammtisch. »Malta und Monster?«
    »Monster«, bestätigte Nicole Duval an Zamorras Stelle. »Aber auch steinzeitliche Tempelanlagen und neuzeitliche Kirchen. Lieber Himmel, so viele Kirchen wie auf Malta habe ich noch an keinem Fleck der Erde auf einem Haufen gesehen. Das Völkchen ist so religiös wie nirgendwo sonst auf der Welt. Der Priesterüberschuß der Insel ist so groß, daß sie sie exportieren wie eine Ware…«
    »Ähem!« hüstelte André Goadec. »Wenn Pater Ralph hier wäre, würde er dich für diesen Scherz sicher rügen.«
    »Kein Scherz, André«, wehrte Nicole ab. »Auf Malta werden tatsächlich mehr Priester ausgebildet, als die Kirchengemeinden gebrauchen können. Deshalb können die Höllen-Dämonen auf der Insel auch nicht richtig Fuß fassen. Gegen diese geballte Macht römisch-katholischer Religiosität kommen sie einfach nicht an.«
    »Und trotzdem faselst du von Monstern, Professor?« brummte Gérard Fronton und sah Zamorra stirnrunzelnd an. »Sag lieber Mostache, er soll den Malteser in größere Gläser tun. Diese Bonsai-Krüge enthalten ja nur winzige Atome davon…« Er fischte das

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