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0647 - Intrigen auf Payntec

Titel: 0647 - Intrigen auf Payntec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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positive Entwicklungsstufe der Materie darstellten.
    War es dann nicht natürlich, daß ein Bauwerk, das der Erhaltung von Leben diente,mit Lebenssymbolen geschmückt war?
    Zeno musterte die Bauwerke aufmerksam auf solche Symbole.
    Eine wilde Hoffnung durchpulste ihn, obwohl er genau wußte, daß das, was auf andere Kulturen zutraf, keineswegs auch auf die Kultur der Pehrtus zutreffen mußte. Doch die Emotionen überschwemmten alle rationalen Gedanken.
    Er hatte bereits gut ein Drittel der Bauwerke gemustert und war wieder dicht vor dem Ausbruch einer Panik, als ihm auffiel, daß an dem Gebäude, das er sich zuletzt angesehen hatte, zwei eigenartige Erhöhungen waren.
    Sein Blick wanderte zurück und blieb auf den Erhöhungen haften.
    Sie glichen auf den ersten Blick zwei Schmuckreliefs, die aus den stilisierten Nachbildungen von Blütenknospen bestanden.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte der Accalaurie jedoch, daß das eine optische Täuschung war, die hauptsächlich durch die Verwitterung hervorgerufen wurde.
    Und dadurch, daß er noch nie zuvor stilisierte Nachbildungen von Facettenaugen gesehen hatte.
    Denn das, was wie Blütenknospen aussah, das waren in Wirklichkeit plastische, stilisierte Nachbildungen von Insektenaugen mit unzähligen Facetten, die vom Zahn der Zeit abgeschliffen worden waren.
    Die Pehrtus aber waren Insektenabkömmlinge gewesen. Sie hatten Facettenaugen gehabt.
    Und war es nicht eines der anschaulichsten Lebenssymbole, das Auge? Es ermöglichte der belebten Materie erst die Wahrnehmung jener. Vielfalt, die die Umwelt bereithielt; es gab erst den Anstoß dazu, die empfangenen Bilder geistig zu verarbeiten, das wunderbare Fenster, durch das der Geist einen kosmischen Augenblick lang Übersicht gewann, bevor die Materie die ihn hielt, wieder zerfiel.
    Eine Weile ließ Zeno den Ansturm sentimentaler Gefühle über sich ergehen, die von seiner Vorstellungskraft erregt worden waren. Dann riß er sich gewaltsam zusammen und steuerte den Gleiter bis zum, mittleren der drei hohe Portale die als leere Höhlen in der Frontwand des Bauwerkes gähnten.
    Dicht vor dem Portal bremste er ab und sprang über die Bordwand hinaus. Beinahe wäre er durch das Portal gestürmt, ohne daran zu denken, daß es im Innern des Gebäudes dunkel sein mußte. Er besann sich noch rechtzeitig und nahm den Handscheinwerfer an sich, den er vor der Abfahrt auf einen Rücksitz gelegt hatte.
    Fiebernd vor Erregung drang er in das Bauwerk ein. Es war innen besser erhalten als außen, dennoch stolperte der Accalaurie immer wieder über herabgestürzte Deckenstücke und blieb mit den Füßen in klaffenden Rissen und Spalten hängen.
    Offenbar hatte es in der Vergangenheit leichte Beben gegeben..
    Zeno fand die Antigravschächte ziemlich schnell. Sie waren natürlich außer Betrieb, aber mit Hilfe seines Flugaggregats hätte er sie mühelos benutzen können. Doch er zog es vor, nach einem Gang in die Tiefe zu suchen. Alle ihm bekannten Intelligenzen verbargen ihre Geheimnisse in der Tiefe, und die Pehrtus bildeten darin seiner Meinung nach keine Ausnahme, wie die rund dreitausend Meter tief liegende Steueranlage des PGT-Gerätes bewies.
    Trotz rastlosen Suchens entdeckte er jedoch keinen Gang, der in die Tiefe führte. Deshalb nahm er schließlich doch einen der Liftschächte, die schließlich auch noch einige Etagen weit nach unten reichten.
    Mit Hilfe seines Flugaggregats schwebte er bis zum Ende hinab. Dort nahm er seine Suche wieder auf. Sie fuhrte in einen Raum, der anders war als alle anderen Räume, die er bisher auf Payntec gesehen hatte. Hier gab es nichts von der nüchternen Technik, mit der die Pehrtus ihre Räumlichkeiten auszustatten pflegten.
    Die Wände waren große Reliefs aus einem grünen, glasartigen Material, das unter dem Einfluß des Scheinwerferlichts zu einem geheimnisvollen Leben zu erwachen schien. Die Szenen auf den Reliefs zeigten zu Zenos Verwunderung kleine humanoide Wesen, die in Raumanzüge gekleidet waren und inmitten einer öden Umgebung, wahrscheinlich auf einem toten Himmelskörper, undefinierbare Verrichtungen vollführten.
    Was den Accalaurie verwunderte, war, daß nirgends ein Pehrtus zu sehen war. Die dargestellten Wesen stellten zweifellos keine Pehrtus dar, denn sie waren keine Insektenabkömmlinge.
    Wenn es stimmte, daß sie in Lebensgröße dargestellt wurden, so waren sie auch viel zu klein für Pehrtus. Ihre Körpergröße betrug höchstens 1,50 Meter, und damit waren sie sogar etwas

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