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0648 - Der Kampf mit dem Yuloc

Titel: 0648 - Der Kampf mit dem Yuloc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reichen.
    Er hätte natürlich auch in dem kleinen Schiff bleiben können, das ihm zugeteilt worden war und mit dem er viele weite Reisen unternommen hatte, aber auch das würde Energieverlust bedeuten. Es stand sicher in dem kleinen unterirdischen Hangar bei den Bergen, in der Nähe des großen Hafens in der Wüste.
    Er verschloß den Einstieg mit dem positronischen Geheimkode und wanderte nach Süden. Dann wieder ein wenig nach Osten, bis er die Steppe erreichte. Damit geriet er endgültig aus dem Empfangsbereich des Zentralgehirns.
    Auf seinem Weg wanderte er an den Spuren der verfallenden Zivilisation vorbei, die ihn einst geschaffen hatte. Für ihn war nun auch die allerletzte Instanz, das Zentralgehirn, tot. Er war allein auf einer Welt, die nun ihm gehörte. So wenigstens sah es LB-17.
    Und eines Tages erreichte er den längst verlassenen Stützpunkt und den kleinen Betonbunker auf dem Hügel über Steppe und Moor. Er sah sich um, und es gefiel ihm hier, denn mit der Intelligenz waren ihm auch Emotionen eingegeben worden.
    Er brauchte Emotionen, um zerstören zu können - bewußt und gezielt zerstören zu können.
    Er war umhergewandert und war dann in den Bunker gegangen. Hier war er sicher und konnte die Zukunft überdauern, wenn er sparsam mit der Energie umging. Er war wie ein organisches Lebewesen, das den Winterschlaf antrat.
    Er desaktivierte sich selbst, ließ aber die Alarmschaltung in Betrieb. Sie benötigte nur wenig Energie, würde ihm aber die Gegenwart eines denkenden Wesens anzeigen, wenn es sich ihm bis auf einige hundert Meter näherte.
    Als LB-17 an diesem Tag „erwachte", geschah es schnell und ohne Übergang.
    Gedankenimpulse!
    Er empfing sie lediglich, ohne ihren Sinn zu erfassen.
    Er verstand nur direkt an ihn gerichtete Befehle und Anordnungen, aber nicht die Gedanken seiner verschollenen Herren. Das war eine Sicherheitsmaßnahme der Pehrtus gewesen, die sich nun für Torytrae bezahlt machte.
    LIB-17- aktivierte ein Sektionselement nach dem anderen und bereitete sich auf den bevorstehenden Einsatz vor.
    Die Herren waren zurückgekehrt.
     
    *
     
    Als die Sonne aufging, erwachte Torytrae.
    Fröstelnd suchte er in den Taschen nach einigen hungerstillenden Präparaten, die. er lustlos verzehrte.
    Wassertabletten fand er nicht. Aber sein Durst wurde schlimmer, als die Sonne aufging und den Boden erwärmte.
    Doch nun war es hell, und er konnte sehen.
    Die Steppe schien unendlich zu sein. Nach allen Richtungen reichte sie bis zum fernen Horizont, teils braune Sandflächen" aber, auch grüne Buschwälder und Grasflächen, die mehr als nur ein gutes Versteck boten. Im Westen war etwas, das seine Aufmerksamkeit erregte.
    In etwa zehn Kilometern Entfernung erhob sich ein kleiner Hügel. Und da die Luft sauber und rein war, sah er auch den quadratischen Würfel auf dem Hügel, zweifellos ein künstlich errichtetes Bauwerk.
    Ein Stützpunkt?
    Wenn, dann war er mit Sicherheit verlassen und hatte keine Verbindung mehr zu dem defekten Kontaktsystem des Zentralgehirns. Dort war er sicher und erhielt vielleicht sogar Unterstützung durch neu zu programmierende Automatiken.
    Der Fußmarsch durch die Steppe schreckte Torytrae nicht.
    Wenn wirklich am Himmel ein Gleiter auftauchte, besaß er genügend Möglichkeiten, sich zu verbergen. Während er ging, blieb er stets in der Nähe schützender Büsche und Bäume. Sie würden ihn suchen, das war sicher, aber wahrscheinlich durchkämmten sie die Umgebung der Schaltzentrale und würden kaum vermuten, daß er sich an der Oberfläche aufhielt.
    Er handelte mit Absicht unlogisch, und gerade das erschien ihm die logischste Handlungsweise in seiner Situation zu sein.
    Nach zwei Stunden näherte er sich dem Bunker auf dem Hügel.
    Er besaß nur einen sichtbaren Eingang und war offensichtlich nicht mit Waffen bestückt. Es waren auch keine Roboter zu sehen, und die heimliche Hoffnung des Tuuhrt, Fahrzeuge oder einen Gleiter zu finden, bewahrheitete sich ebenfalls nicht.
    Einsam und verlassen stand der Bunker auf dem Hügel.
    Er hielt an, hundert Meter von seinem Ziel entfernt. Das Gelände stieg nun sanft an, hinauf -bis zu dem flachen Plateau, auf dem der Bunker stand. Noch einmal suchte er den wolkenlosen Himmel nach einem sich bewegenden Punkt ab, aber er konnte nichts entdecken.
    Dann sah er die Bewegung oben im Bunkereingang.
    Unwillkürlich griff er zur Waffe, aber dann wußte er, wie sinnlos das gewesen wäre. Wer immer auch dort oben auf ihn wartete, er

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