0648 - Der Kampf mit dem Yuloc
würde besser vorbereitet sein als er.
Langsam schritt er weiter, hinauf zum Bunkerplateau.
Als er es beinahe erreicht hatte, kam die wuchtig gebaute Gestalt des Roboters ins Freie, stellte sich breitbeinig hin und erwartete ihn.
In Torytraes Erinnerung begann es zu arbeiten, als er den Roboter erblickte. Etwas Furchtbares war plötzlich in den vagen Gedächtnisfetzen, die nur allmählich an die Oberflüche des Bewußtseins emporstiegen.
Trotzdem ging er ruhig weiter, bis er den Roboter erreichte, der allem Anschein nach keine Waffe trug, wenigstens keine sichtbare.
Dann blieb er stehen, zwei Meter entfernt.
Wenn er doch nur wüßte, welche Funktion dieser Roboter einst erfüllte! Er sah nicht wie ein gewöhnlicher Kampfroboter aus, aber erst recht nicht wie ein Wächter oder Wartungsrobot. Seine Form war überdimensional, auffällig - und furchterregend.
Die Bezeichnung vorn auf der Brust war verwittert und unlesbar geworden.
Torytrae beschloß, sich Gewißheit zu verschaffen.
„Wie lautet dein Auftrag?" fragte er möglichst sachlich.
LB-17 registrierte, daß das eine absolut logische Frage in dieser Situation war. Schließlich hatte er sich ohne Befehl von seinem Schiff entfernt.
„Kein Auftrag", gab er daher zurück. „Ich erwarte neue Anordnungen."
Ohne es selbst sofort definieren zu können"verspürte Torytrae Erleichterung. Wenn der Roboter neue Befehle erwartete, war er im Moment ohne bestimmten Auftrag und wußte auch nichts von dem, was in den vergangenen Tagen auf Payntec geschehen war.
Er konnte ohne Schwierigkeiten neu programmiert werden, wenn er sich programmieren ließ.
Es war merkwürdig: Von der metallenen Gestalt ging eine Autorität aus, die unerklärbar blieb. Ein Roboter konnte einfach keine Autorität ausstrahlen! Das war unmöglich!
„Ich werde die neuen Anordnungen geben!" sagte der Tuuhrt vorsichtig. „Ich benötige deine Bezeichnung."
Ohne auch nur den Bruchteil einer Sekunde zu zögern, erwiderte LB-17: „Meine Bezeichnung lautet LB-17. Ich erwarte Anweisungen."
In diesem Augenblick zuckte die Erkenntnis in Torytrae empor.
Die Erinnerung durchbrach das Dunkel des Vergessens und sagte ihm, was die Bezeichnung LB bedeutete.
Ein Vernichtungsroboter ..!
„Ich bin LB-17 und erwarte die Anweisungen der Herren."
Torytrae versuchte Zeit zu gewinnen. So schnell konnte er eine welttragende Entscheidung auch nicht treffen. Er wußte, daß die Roboter vom Typ LB in der Lage waren, einen ganzen Planeten zu vernichten, wenn sie in ihren kleinen Schiffen angriffen.
Ein Schiff war hier jedoch nicht zu sehen. Nun, vielleicht lag es weiter unten in der Steppe verborgen.
Immerhin ..
Payntec durfte nicht vernichtet werden. Nur noch hier war eine Transplantation von Rhodans Gehirn in die Lebensglocke möglich. Aber die Drohung allein würde vielleicht. genügen, Heltamosch zur Vernunft zu bringen.
„Wo ist das Schiff?"
„Genau siebzig Kilometer nordwestlich von hier im Hangar. Einsatzbereit."
Auch ohne das Schiff, wußte Torytrae, konnte der LB-Robot verheerende Schäden anrichten. Er war durchaus in der Lage, die Stadt Plart anzugreifen und dem Erdboden gleichzumachen.
Er konnte sogar das unterirdische Zentralgehirn vernichten, aber der einprogrammierte Selbsterhaltungstrieb verhinderte, daß er einen Planeten zerstörte, auf dem er ohne sein Schiff stand.
„Gibt es ein Fahrzeug hier?"
„Nein, Herr."
„Wie können wir die Strecke zurücklegen? Ich bin müde, und wir dürfen keine Zeit verlieren."
„Ich werde Sie tragen, Herr: LB-17 war froh über die Beendigung der tatenlosen Zeit.
Lange genug hatte er hier auf einen Auftrag gewartet, und nun war jemand gekommen, der einen für ihn hatte.
Torytrae nickte zustimmend.
„Das wird die einzige Möglichkeit sein." Er kramte weiter in der Erinnerung, und immer mehr erstaunliche Einzelheiten kamen zum Vorschein. Die Roboter vom Typ LB waren der Schrecken für Naupaum geworden, als der Große Krieg noch zwischen den Galaxien tobte. Dabei sollte, es insgesamt nur zwanzig von ihnen geben.
Es wurde sogar behauptet, sie könnten die Gedankenimpulse organischer Intelligenzen empfangen und unterscheiden.
Sie konnten demnach nicht nur rein positronisch, sondern auch emotionell programmiert werden.
Durch einfache Gedankenbefehle.
Das war seine Chance!
Er ging an LB-17 vorbei in den Bunker, um ihn zu untersuchen.
Er fand nichts. Der kahle Raum war leer. Er trat wieder ins Freie.
Wenn er zusammen mit LB-17 und dem Schiff
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