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0648 - Die Stunde des Ghouls

0648 - Die Stunde des Ghouls

Titel: 0648 - Die Stunde des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieso sie hier allein unterwegs war, aber es gab keinen Zweifel: dies war Nicole Duval!
    Blitzschnell ging er in Deckung und wartete ab. Sie war ahnungslos, als sie sich seiner Deckung näherte. Zu seiner Erleichterung schien sie das vertrackte Amulett nicht bei sich zu tragen, das sie vor seiner schwarzmagischen Aura gewarnt hätte.
    Deshalb konnte er sie überraschen.
    Gerade hatte sie einen Blick durch das spärliche Blätterdach zum Himmel geworfen. Sie war abgelenkt. Diesen Moment nutzte Destinato, griff sie an und schlug sie nieder.
    Rasch tastete er sie ab. Außer der etwas eigenartig geformten Pistole, oder was auch immer das sein mochte, trug sie keine Waffe bei sich. Trotzdem ging Destinato kein Risiko ein. Er nahm sich die Zeit, die Bewußtlose bis auf die Haut auszuziehen. Erst danach konnte er sicher sein, daß sie nicht doch noch irgendwo eine magische Waffe bei sich trug.
    Ihre Sachen ließ er einfach liegen. Die brauchte sie ohnehin nie mehr. Er lud sich die Frau über die Schulter, die er dafür eigens etwas breiter ausformte, und trug sie dem Versteck entgegen.
    Er brachte Beute!
    Sie würden ihm, im übertragenen Sinne, dafür die Füße küssen.
    Und ein Festmahl genießen. Wem war es schon vergönnt, einen der gefährlichsten Feinde der Hölle verzehren zu können?
    ***
    Zamorra zog Cascal neben sich in Deckung. »Du bist ein paar Minuten länger hier als ich, also kennst du dich besser aus. Wo ist der Notausgang?«
    »Haha«, machte Ombre verdrossen. »Sonst noch ein paar Witzchen auf Lager, über die kein Mensch lachen kann?«
    »Hunderttausende. Einer davon ist der letztjährige Sommer. Verdammt, wir müssen hier weg.«
    Der ›Schatten‹ hob die Pistole, um das Feuer zu erwidern. Zamorra drückte seine Hand wieder nach unten.
    »Bist du irre?« fuhr er den Rächer an. »Seit wann schießt du auf Menschen?«
    »Seit Menschen auf mich schießen. Du hast recht, verdammt. Ich hab's satt hier. Laß uns gehen.«
    Er duckte sich zur Seite weg. Zamorra folgte ihm. Da war tatsächlich eine Fluchtmöglichkeit.
    Drei Häuser weiter richteten sie sich wieder auf.
    »Frag nicht«, sagte Ombre. »Ich kannte keinen Fluchtweg. Ich habe nur diesen Spalt gesehen und bin hindurch. Hätte auch ’ne Sackgasse sein können.«
    »Oder der Weg in einen Bluthund-Zwinger«, murmelte Zamorra. »Sie werden schnell merken, daß wir nicht mehr da sind. Dann haben wir sie wieder auf dem Hals. Das Dorf ist zu klein. Wir können nirgendwohin. Wenn sie schlau sind, postieren sie ein paar Männer auf der Straße und ein paar andere ringsum an den Dorfrändern. Egal wohin wir gehen, sie müssen uns bemerken. Die anderen kämmen Grundstücke und Häuser durch. Sie haben uns, bevor die Sonne untergeht.«
    »Dann darf die Sonne eben noch nicht untergehen. Warte, ich drehe meine Uhr ein paar Stunden zurück.«
    »Haha. Sonst noch ein paar Witzchen auf Lager, über die kein Mensch lachen kann?« kommentierte diesmal Zamorra.
    Cascal grinste ihn düster an.
    »Der Ghoul ist abgehauen«, sagte er. »Wir müssen ihn erwischen. Wenn wir ihn den Leuten vorführen, glauben sie vielleicht, daß nicht wir die Bösen sind.«
    »Schaffst du es, sie abzulenken, ohne dich noch mal erwischen zu lassen?« fragte Zamorra. »Ich muß dorthin, wo du den Ghoul zuletzt gesehen hast. Vor allem muß ich mich einigermaßen frei im Dorf bewegen können.«
    »Du willst die Zeitschau anwenden«, erriet Cascal. »Ach du Scheiße. Irgendwer wird dich zwangsläufig sehen, egal was wir tun. Ich kann sie nicht alle ablenken. Es sind zu viele.«
    »Dir wird schon etwas einfallen«, munterte Zamorra ihn auf. »Wo war der Ghoul zuletzt?«
    »Da, wo du mich gefunden und befreit hast. Er hat die Leute gegen uns aufgehetzt und behauptet, wir wären die Mörder und er nur unser nächstes Opfer.«
    »Ach, daher…«, murmelte Zamorra. »Gut, Ombre, ich versuche ihn zu erwischen. Ich habe mit dem Amulett noch die beste Chance von uns allen. Laß dich nicht erwischen. Und - noch etwas.«
    »Was denn?«
    »›Scheiße‹ sagt man nicht. Das klingt so vulgär. Rein wissenschaftlich betrachtet wäre ›Stoffwechsel-Endprodukt‹ die bessere Wortwahl.«
    »Dann sieh bloß zu, daß ich dir nicht in deine Stoffwechsel-Endprodukt-Ausscheidungsöffnung trete«, knurrte Cascal. »Und jetzt mach hin! Je schneller du den Ghoul hast, um so besser für mich… ich werde sie nicht lange leimen können.«
    Während er sprach, hatte er das Magazin seiner Waffe um das in den Schuppen

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