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0648 - Die Stunde des Ghouls

0648 - Die Stunde des Ghouls

Titel: 0648 - Die Stunde des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verfolgung auf.
    Er konnte nur hoffen, daß er Zamorra einen genügend großen Vorsprung beschafft hatte. Denn für die Zeitschau brauchte der Meister des Übersinnlichen wirklich Ruhe…
    ***
    Nicole öffnete die Augen. Aber noch ehe sie etwas sehen konnte, roch sie es.
    Ghouls.
    Nicht nur einer, sondern eine ganze Horde. Sie mußte sich in deren Versteck befinden.
    Das zweite, was sie feststellte, war: man hatte sie entwaffnet und entkleidet. Sie war absolut wehrlos.
    Die Gestalt, die sie im Wald angesprungen hatte. Das mußte ein Ghoul gewesen sein. Sie schalt sich eine Närrin. Mit einer solchen Attacke hätte sie eigentlich rechnen müssen.
    Ein vielleicht tödlicher Fehler.
    Sie sah ein gutes Dutzend Ghouls um sich herum. Sie zeigten die unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Einige sahen annähernd menschlich aus, andere waren unbeschreibliche Ungeheuerlichkeiten. Das alles täuschte; Ghouls konnten durch ihre Magie jede beliebige Form annehmen. In Wirklichkeit waren es stinkende Schleimklumpen, die durch einen tückischen Zufall der Natur oder das Wirken der Höllenmächte Intelligenz, Boshaftigkeit und Hunger auf mehr oder weniger fauliges Menschenfleisch erhalten hatten.
    Ihr wurde schon wieder übel.
    Die Erinnerungsbilder stiegen in ihr auf; das, was sie bei der Zeitschau gesehen hatte. Und ihr war klar, daß die Ghouls sie auf ihre Speisekarte gesetzt hatten. Sie bevorzugten zwar Leichen in fortgeschrittenem Zustand der Verwesung, aber sie verschmähten auch Frischfleisch nicht. Und daß Nicole nackt war, bedeutete nicht etwa, daß die Ghouls ihre Schönheit bewundern wollten, sondern allenfalls, daß sie nicht gern Stoff und Leder zwischen die Zähne bekamen…
    Sie versuchte sich aufzurichten. Es gelang ihr. Niemand hinderte sie daran. Die Monstren starrten sie hungrig an, bereit, jeden Augenblick über sie herzufallen.
    Sie bedachten nur eines nicht: Ganz so wehrlos, wie es den Anschein hatte, war Nicole nicht.
    Sie konnte immer noch Zamorras Amulett zu sich rufen.
    Die Magie von Merlins Stern würde sie schützen können. Und sie konnte das Amulett vielleicht sogar einsetzen, um die Bestien ihrerseits anzugreifen und zu vernichten.
    Das bedachten die vor ihr stehenden geifernden Alptraumkreaturen wohl nicht.
    Nicole hob die Hand - und rief das Amulett.
    Im nächsten Moment erschien es wie aus dem Nichts in ihrer Hand. Es war dem telepathischen Ruf gefolgt. Selbst Hindernisse spielten keine Rolle; innerhalb von wenigen Sekunden durchdrang die magische Scheibe alles und überwand größte Entfernungen.
    Nicole lachte spöttisch auf.
    Das Amulett war heiß in ihrer Hand. Es spürte die geballte schwarzmagische Macht der Ghouls in unmittelbarer Nähe, und es verströmte sogleich ein grünliches, waberndes Kraftfeld, das Nicole einhüllte und sie vor den Ghouls und ihrer Magie schützte.
    Das dauerte höchstens zwei, drei Sekunden.
    Dann war das Amulett wieder fort…
    Und sofort fielen die Ghouls über Nicole her…!
    ***
    Zamorra hatte Glück. Er konnte die Spur des Ghouls tatsächlich aufnehmen. Da dessen Flucht nicht einmal eine halbe Stunde zurücklag, kostete es ihn nur wenig Kraft, Destinato zu folgen.
    Er hoffte, daß niemand ihn sah.
    Die Spur führte vom Dorf weg, dem nahen Wald entgegen. Zamorra drang ein, folgte der Spur weiter. Wieviel Zeit verging, konnte er nicht sagen, aber er war sicher, daß er den Vorsprung des Ghouls nicht aufholen konnte. Denn der legte ein beachtliches Tempo vor…
    Und dann plötzlich sah Zamorra den Überfall des Ghouls auf Nicole.
    Er unterbrach die Zeitschau, indem er das zuletzt wahrgenommene Bild mit einem Gedankenbefehl einfror. So konnte er später sofort wieder an diesen Zeitpunkt ›zurückspringen‹, ohne sich erst umständlich wieder in die Vergangenheit zurücktasten zu müssen.
    Er sah Nicoles Kleidungsstücke und den Blaster. Kurz überlegte er, ob er die Sachen mitnehmen sollte, entschied sich dann aber nur für die Strahlwaffe. Die anderen Teile hätten ihn nur behindert.
    Gerade, als er die Spur wieder aufnehmen wollte, verschwand das Amulett!
    Es löste sich einfach aus seiner Hand und war fort.
    Das bedeutete, daß Nicole sich in Gefahr befand und es zu sich gerufen hatte; eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Aber im gleichen Moment tauchte auch ein Ghoul vor Zamorra auf.
    Ein unförmiges Etwas, mit Fetzen menschlicher Kleidung umgeben. Das war Carlo Destinato!
    Er stutzte, als er Zamorra sah, und griff ihn sofort an.
    Zamorra reagierte im

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