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0649 - Schach der Finsternis

Titel: 0649 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entwickelt. Ich bin der Ansicht, daß dieser Defekt bewußt erzeugt worden ist."
    „Also handelt es sich um einen Anschlag?" forschte Atlan weiter.
    Zoffar zögerte ein paar Sekunden. Es fiel ihm schwer, den Verdacht so präzise zu formulieren, wie es der Arkonide von ihm verlangte. Aber schließlich rang er sich doch dazu durch.
    „Ja, es handelt sich nach meiner 'Ansicht um einen Anschlag", bekräftigte er.
     
    *
     
    Der Raum, in dem Perry Rhodans Bewußtsein die Wiedervereinigung mit dem Körper erstrebte, lag auf der zehnten unterirdischen Etage der Spezialklinik für Metapsychik und Psychophysik. In Anbetracht der Schwierigkeit des Unterfangens, das durch keinerlei äußere Einflüsse gestört werden durfte, hatte man die wenigen Patienten der Klinik anderswohin ausquartiert.
    Die Gänge und Hallen der unterirdischen Anlage waren leer bis auf die Wachtposten, die dafür sorgten, daß die absolute Ruhe in der Klinik gewahrt blieb.
    Die kybernetische Station, deren elektronisch-positronisches Gerät die komplizierten metapsychischen Prozesse während Rhodans Wiederbelebung steuerte, war im oberirdischen Teil der Klinik untergebracht. Dort mußten nach Zoffars Ansicht die Schaltungen vorgenommen worden sein, die das Leben des Großadministrators in Gefahr gebracht hatten.
    Durch den stillen Antigravschacht trieben die beiden Oxtorner in die Höhe. Der Auftrag, den der Arkonide ihnen gegeben hatte, war alles andere als klar umrissen: feststellen, wer die Schaltung bewerkstelligt hat, und alle weiteren Gefahren ausschalten.
    Tulocky warf einen Blick in die Höhe, wo der obere Ausgang des Schachtes sich als lichterfülltes Viereck abzeichnete.
    Kam es ihm nur so vor, oder hatte das Licht wirklich eine merkwürdig grünliche Färbung?
    „Was ist das für ein Geruch?" hörte er Ortokur mißtrauisch fragen.
    Im selben Augenblick nahm auch er ihn wahr - einen unangenehmen Geruch, der in der Nase kitzelte und die Augen reizte. Er griff nach einer der Haltestangen und stieß sich daran ab. um größere Geschwindigkeit zu gewinnen. Je näher er dem Schachtausstieg kam, desto deutlicher erkannte er, daß dort oben wirklich etwas Ungewöhnliches im Gange war. Grünliche Wolken wallten durch die Öffnung ins Innere des Schachtes herein.
    Der Gestank war zunächst deutlicher, penetranter geworden, schien jetzt jedoch wieder abzunehmen. Neryman Tulocky wußte, daß das eine Täuschung war. Der Körper, aufgrund seiner Konstitution zum Überleben selbst in den gefährlichsten Umwelten befähigt, hatte sich auf, das giftige, grüne Gas eingestellt.
    Es konnte ihm nichts mehr anhaben.
    „Das ist Chlor!" schrie Powlor Ortokur mit plötzlich erwachender Wut.
    In diesem Augenblick schwang Neryman, Tulocky sich durch den Ausstieg. Die Öffnung führte in die Empfangshalle der Klinik, einen mächtigen, quadratischen Raum mit Sitzecken für die Besucher, Informationsschaltern, Treppenabgängen und Antigravschächten. Von alledem war im Augenblick wenig zu sehen. Die ganze Halle war erfüllt von dichtem, grünem Nebel.
    Von irgendwoher kam ein zischendes, brausendes Geräusch: Das waren die Pumpen, die immer neue Mengen des Giftgases in die Halle drückten.
    Jeder Mensch, der in diesem Augenblick die Halle betreten hätte, wäre innerhalb weniger Sekunden tot zusammengebrochen, die Lungen verätzt und zerfressen von den grünen Chlorschwaden. Tulocky und Ortokur jedoch bewegten sich in der Giftatmosphäre, als seien sie auf einem Chlorplaneten aufgewachsen.
    An der Wand der Halle entlang bewegten sie sich auf den Punkt zu, von dem das Geräusch der Pumpen erklang. Neryman Tulocky sah, wie das schwere Gas sich über einen Treppenabgang hinab in die Tiefe wälzte. Das Ziel des unbekannten Gegners war klar: In wenigen Minuten würden die Gasschwaden die unterste Etage der Klinik erreichen, und dann war es um Perry Rhodan und seine Freunde endgültig geschehen.
    Durch den grünen Nebel wurde für den Bruchteil einer Sekunde eine Gestalt sichtbar. Ein Roboter, fuhr es Tulocky durch den Kopf. Das Geräusch der Pumpen war jetzt ganz nah.
    Sonnenlicht, grün gefiltert, drang durch die giftigen Schwaden, das war das große Eingangsportal. Der schattenhafte Umriß einer Maschine tauchte aus dem Nebel auf.
    „Die Pumpe!" schrie Ortokur.
    Im nächsten Augenblick schnitt ein greller Energiestrahl durch den grünen Nebel. Ortokurs Blastersalve durchdrang die Edelstahlabdeckung der Pumpe, als bestünde sie aus Butter.
    Es gab einen schmetternden

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