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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Heute abend wird sie ihre Nummer, glaube
ich, in Veracruz oder Acapulco bringen.«
    Der Name Acapulco elektrisierte Morna förmlich.
    Hing das damit zusammen, daß sie eine bestimmte
Assoziation mit dieser Stadt verband?
    Morna blieb noch eine knappe Stunde. Dann zahlte sie und
ging.
    Diesmal ließ sie sich kein Taxi kommen.
    Sie lief gemütlich den Weg zum Teotihuacan zurück und
lernte dabei die Straßen kennen, die sich in unmittelbarer Nähe des Hotels
befanden, in dem sie untergebracht war, Die PSA-Agentin ließ dabei vor ihrem
inneren Auge noch mal diesen anstrengenden Tag und die Ereignisse und
Erkenntnisse der letzten Stunden Revue passieren.
    Quarmo Lipiades und seine Story von Rha-Ta-N'my, der
Überfall, Ondella Marichi und der mißglückte Versuch, sie kennenzulernen. Der
Name Raymondo Camaro, der in Lipiades' Bericht eine so große Rolle spielte. Der
Flüchtling Hawkins, den Lipiades rechtzeitig zu finden gehofft hatte und
zurückbringen sollte.
    Alles drehte sich um Lipiades! Seine Person war der
Mittelpunkt. Doch dieser war eine ganz kleine Figur in einem großen,
furchtbaren Spiel, dessen Regeln sie eben angefangen hatte zu lernen.
    Morna Ulbrandson suchte nach ihrer Rückkehr ins
Teotihuacan sofort ihr Zimmer auf.
    Sie schloß die Tür hinter sich und griff darin im
Dunkeln, wie es ihre Art war, nach dem Lichtschalter.
    Da hatte sie plötzlich das Gefühl, daß jemand im Raum
war!
     
    ●
     
    Der Alptraum wollte kein Ende nehmen.
    Bill Hathly lief wie von Sinnen, war geschwächt und sah seine Umgebung wie durch Milchglas, das
man vor seine Augen hielt.
    Warum wurde er nicht wach?
    Er torkelte und griff mit den Händen ins Leere. Er wußte, daß jemand hinter ihm war, immer wieder
sah er den Schatten und das
gefährliche Aufblitzen des langen Degens, mit dem sie ihn töten wollten.
     
    ●
     
    Eine einzige Sekunde reichte ihr, um das zu tun, was sie
vorhatte.
    Ein Griff zum Lichtschalter. Das Licht flammte auf. Die
Deckenleuchte strahlte im ersten Moment so grell, daß die Schwedin geblendet
die Augen schloß.
    Als sie sie wieder öffnete, sah sie den Fremden quer über
dem Bett liegen.
    Er trug eine olivgrüne amerikanische Armeehose,
abgetragen und zerschlissen, und ein dunkelblaues, morsches Nylonhemd, das nur
noch von einem Knopf zusammengehalten wurde.
    Beim Kampf mit Morna Ulbrandson waren die anderen vier
noch vorhanden gewesenen Knöpfe davongeflogen.
    »Besser, als wenn's die Zähne wären, mein Junge«,
murmelte die Schwedin. »Knöpfe kann man wieder annähen.«
    Von der Hautfarbe her war er ein Indio. Er rührte sich
nicht.
    Er lag mit dem Gesicht zur Seite.
    Morna zählte leise: »… sieben — acht — neun — aus! Jetzt
müßtest du eigentlich die Kulleraugen wieder aufmachen, mein Junge. So fest
war's doch nicht gewesen.«
    Aus der Tasche des Indios war eine flache dunkelblaue
Dose gefallen, die Ähnlichkeit mit einer Pillendose hatte. Vorsichtig nahm
Morna die Dose an sich und öffnete sie mit spitzen Fingern. Fünf kleine,
stecknadelgroße Pfeile lagen darin. Schnell schloß sie den Behälter wieder.
    Morna drehte ihn auf die Seite. »Bei deiner schlechten
Kondition solltest du dich nicht auf solche ernsten Spiele einlassen, mein
Junge. Bißchen schwach auf der Brust, wie? Da …«
    Sie hielt mitten im Sprechen inne.
    Der Indio atmete nicht mehr.
    Morna Ulbrandson gab es einen Stich in die Brust.
    So fest hatte sie doch nicht zugeschlagen!
    Sie drehte den Oberkörper des Indios völlig herum, hob
die Lippen des Toten an und sah die kleine weiße Kapsel, die er genau zwischen
den Schneidezähnen hielt und die er aufgebissen hatte.
    Der Indio hatte Selbstmord begangen!
    Morna rief den Portier an, und der unterrichtete dezent
die Hotelleitung.
    Von dort aus wurde der Lauf der Dinge geschickt in die
Wege geleitet.
    Die Polizei traf genau zwölf Minuten nach Morna
Ulbrandsons Nachricht an den Portier am Tatort ein.
    Kein Hotelgast merkte etwas davon. Das war Absicht. Ein
Haus, aus dem man Tote trug und wo man mit einem Blasrohr im dunklen Zimmer
empfangen wurde, war nicht gerade empfehlenswert und flößte einem kein
Vertrauen ein.
    Der Hotelbesitzer Theodore Lanquilla entschuldigte sich
bei Morna für das Mißgeschick.
    Die Polizei stellte Fragen. Aber die konnte niemand beantworten.
Auch was die Identität des Toten betraf, kam man nicht weiter. Niemand kannte
den Indio, und niemand hatte ihn hier gesehen. Dies bestätigte auch das
Personal, das man einzeln vornahm.
    Fest stand,

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