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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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insgesamt 3 Hohe Priester und 4
Priesteranwärter, die zu den engsten Vertrauten von Raymondo Camaro zu zählen
schienen.
    Lipiades hatte auch erzählt, daß Menschen als Opfer
dargebracht würden, um Rha-Ta-N'my zu gefallen, um sie günstig zu stimmen und
ihr zu beweisen, daß man bereit war, die alten Schriften zu befolgen.
    Es gab diese alten Schriften, aber sie waren nicht mehr
vollständig erhalten, und Morna gewann auch den Eindruck, als wären
verschiedene Seiten aus dem »Geheimen Buch der Wiederkehr« in verschiedenen
Händen.
    Morna stellte geschickte Fragen, aber Quarmo Lipiades
wich entweder ebenso geschickt aus oder antwortete überhaupt nicht.
    Die ganze geistige Verfassung des Indios kam der Schwedin
mit einem Mal merkwürdig vor.
    Gab es in Lipiades' Gehirn eine hypnotische Barriere, die
verhinderte, daß er über eine gewisse Grenze hinausging?
    Gerade die makabren Riten, die Lipiades zwar erwähnt,
aber nicht im einzelnen beschrieben hatte, interessierten sie am meisten.
    »Kennen Sie einen Mann namens Hawkins?« fragte sie
unvermittelt.
    Lipiades reagierte und zuckte zusammen.
    »Deshalb bin ich geflohen«, antwortete er, »deshalb muß
ich aus Mexico City verschwinden!«
    Hier wieder eine klare Auskunft.
    X-GIRL-C spielte auf die Verletzung von Phil Hawkins an,
auf die abgebrochene Banderilla. Lipiades antwortete nicht darauf.
    »Wo kann ich Camaro finden?«
    »In Toluca. Am Ortsausgang, abseits der Cala Mayor. Dort
lebt er.«
    Sie ließ sich den Weg genau erklären.
    Dann nahm sie eine Fotografie aus ihren Papieren und
reichte sie Quarmo Lipiades. Das Foto zeigte Larry Brent auf einer Bank am
Rande eines Tennisplatzes. X-RAY-3 trug Tenniskleidung.
    »Haben Sie diesen Mann jemals gesehen? Bei einer
Versammlung Ihrer Gruppe? Fiel er einem Ritus zum Opfer?«
    stellte Morna ihre Fragen. Sie lauerte und wirkte
angespannt, ließ jedoch keine Sekunde in ihrer Aufmerksamkeit nach. Sie wußte
nicht, wie Lipiades plötzlich reagierte.
    Der Indio betrachtete das Bild eingehend. »Nein, ich kenne
den Mann nicht.«
    »Und der Name Brent ist auch nicht gefallen?«
    »Nein.«
    Das Gespräch drehte sich im Kreis. Lipiades meinte, daß
es besser sei, wenn er jetzt ging. Er versprach, sich wieder hier im Hotel zu
melden.
    »Sobald ich etwas Neues weiß, was Ihnen weiterhilft«,
bemerkte er.
    Morna Ulbrandsons Kopf war voller Gedanken und
Überlegungen, Es war eine Grenze erreicht, über die sie trotz aller Versuche
nicht hinauskam.
    Lipiades hatte aufrichtig zu ihr gesprochen. Dieser
Eindruck war bei der Schwedin vorherrschend.
    Morna gab dem Indio das versprochene Geld. Es war eine
merkwürdige Situation, als sie den Mann durch den Lieferanteneingang aus dem
Hotel brachte, dessen Bekanntschaft sie durch einen Diebstahlversuch gemacht
hatte.
    Die Agentin hielt es für richtig, Lipiades laufen zu
lassen. Sie nahm ihm sogar das Versprechen ab, daß er sich wieder meldete,
sobald er sich in Acapulco in Sicherheit befand.
    Der Zwischenfall vor dem Hotel brachte Morna nicht davon
ab, nun doch noch ihre Stippvisite im Club de Sombrero zu machen.
    Sie zog ein anderes Kleid an, und schon zehn Minuten
später schloß sich die Tür zum Club hinter ihr.
    Die Atmosphäre war typisch spanisch. Auf einer kleinen
Bühne trat gerade eine Flamenco-Tanzgruppe auf.
    Morna wählte einen Ecktisch. Sie war gespannt darauf, was
für eine Darbietung Ondella Marichi bringen würde.
    Der Club war gut besetzt. Ein Durchschnittspublikum.
    Sie wartete vergebens auf den Auftritt von Ondella
Marichi.
    Von dem ausgezeichnet englisch sprechenden Kellner erfuhr
sie, daß Ondella Marichi heute abend nicht auftrat.
    »Sie hat ganz plötzlich abgesagt, Señorita.«
    »Ah, ist sie krank geworden?«
    »Nein!« Der Kellner füllte aus der Karaffe neuen Rotwein
in ihr Glas. »Das kommt hin und wieder bei Señorita Marichi vor.
    Sie war auch gestern schon nicht da.«
    Sie schien merkwürdige Starallüren zu haben, die
Schauspielerin, der Larry auf den Pelz gerückt war.
    »Hat sie soviel Geld, daß sie es sich erlauben kann,
einen Auftritt einfach abzusagen und zu riskieren, ihr Publikum zu
enttäuschen?« wunderte Morna sich.
    »Ondella Marichi ist nicht wie eine andere Schauspielerin
oder Sängerin. Wer in den Club de Sombrero kommt, läßt sich überraschen. Tritt
Ondella Marichi auf – oder tritt sie nicht auf? Sie kann drei oder vier Tage
hintereinander auftreten, und dann ist sie wieder eine ganze Woche weg. Sie
befindet sich sehr oft auf Reisen.

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