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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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einer Delle.
    »Nur keine Aufregung«, grinste Gaston und winkte nach
vorn. »Solange es nicht bumst, ist noch nichts passiert!«
    »Fahr vorsichtiger«, mahnte Filipa Androcolar.
Seltsamerweise regte sie das Ganze so gut wie nicht auf. Irgendwie machte sie
einen abwesenden, gleichgültigen Eindruck. »Von Manuela wissen sie noch
nichts.«
    »Möchte bloß wissen, was aus ihr geworden ist«, murmelte
Gaston. Für einen Moment wirkte er ernst. Dann aber verzogen sich seine
wulstigen Lippen wieder zu einem breiten Lachen.
    »Vielleicht hatte sie einen Freund, und du wußtest nichts
davon. Vielleicht kriegst du eines Tages 'ne Mitteilung. daß du Tante geworden
bist.«
    »Unsinn!« Filipa hatte halb die Augen geschlossen. Sie
mußte daran denken, daß sie heute im Zimmer der Fremden gewesen war, um dort
den Indio einzulassen, den Camaro zu ihr geschickt hatte. Sie hatte einfach
gehandelt wie ein Roboter, weil er ein Wort gesagt hatte, an das sie sich
jedoch jetzt nicht mehr erinnern konnte. Bei der Nennung dieses Wortes hatte
sie gewußt, daß sie dem Indio behilflich sein mußte.
    Das war eigenartig. Hätte sie diesen seltsamen Zustand
einem Psychiater geschildert, er hätte ihn nicht deuten können, noch weniger
begriffen.
    Ihre Handlungsweise war nicht mal mit einem partiellen
Gedächtnisschwund erklärbar.
    Filipa merkte, daß sie darüber nachdachte, aber diese
Gedanken bedeuteten ihr nichts.
    Manuela sah ihr sehr ähnlich. Sie war nur ein Jahr
jünger, und viele hatten sie schon für Zwillingsschwestern gehalten.
    Sie mußte daran denken, daß Manuela vielleicht an
Gedächtnisschwund oder etwas Ähnlichem litt und vielleicht irgendwo umherirrte
und nicht wußte, wohin sie gehörte.
    »Ich glaube, sie war krank«, kam es unvermittelt über
ihre Lippen.
    »Was meinst du? Ach so, Manuela. Ja, das kann sein. Aber
wie kommst du jetzt darauf?« wunderte Gaston sich.
    »Vielleicht hat sie den Verstand verloren«, sagte Filipa
leise, zuckte die Achseln, starrte abwesend vor sich hin und machte wieder
einen Schmollmund. »Jetzt fällt mir wieder was ein.«
    »Was?« fragte Gaston Merulijo als sie nicht weiterredete.
    Der Mexikaner fuhr durch weniger befahrene Seitenstraßen.
    Da brauchte er nicht so sehr auf den Verkehr zu achten
und ging auch dem Risiko aus dem Weg, einer Polizeistreife in die Hände zu
fallen.
    »Sie hatte einen dunklen Fleck am Schulterblatt.« Filipa
Androcolar sagte es wie in Trance. »Er sah eklig aus«, sie schüttelte sich.
»Ich habe sie darauf aufmerksam gemacht.
    Aber sie hat ihn nicht gesehen. Komisch, was? Wieso kann
ich etwas sehen, was sie nicht sieht?«
    Gaston Merulijo nahm eine Linkskurve, überfuhr die Ecke
des Gehweges und streifte beinahe einen Laternenmast.
    »Eine von euch muß betrunken gewesen sein, Baby«, lachte
er. »Du siehst etwas, was ich nicht sehe?«
    Dann waren sie am Ziel. Gaston Merulijo brachte den Wagen
mit häßlichem Quietschen zum Stehen.
    Er sprang ins Freie, kam auf die andere Seite und öffnete
die Tür. Er hob Filipa förmlich aus dem Sitz. Die Mexikanerin war zart und
leicht wie eine Feder.
    »Müde?« fragte Gaston, als er ihr schläfriges,
unbewegliches Gesicht sah.
    »Ein bißchen. Vielleicht«, fügte sie schnell abschwächend
hinzu.
    »Das wird schon werden, Baby. Bei Cebolla wird auch der
müdeste Macker munter.«
     
    ●
     
    Ein Jeep fuhr durch die menschenleere Straße.
    Es war der Wagen, der die ganze Zeit über schon hinter
dem Chrysler hergefahren war, ohne daß Gaston Merujilo und Filipa Androcolar
dies aufgefallen wäre.
    Der Jeep fuhr an ihnen vorüber. Zwei Männer saßen darin.
Es waren die beiden Indios, die letzte Nacht Ramona Charreda abgeholt hatten,
nachdem das blau-schwarze Mal auf ihrem Körper erschienen war.
     
    ●
     
    Cebolla hatte ein altes, zweistöckiges Mietshaus an der
Peripherie der Stadt gemietet. Im Parterre befand sich ein Gemüseladen. Der
erste Stock war von kinderreichen Familien bewohnt, die dem großzügigen Cebolla
keine Miete zu zahlen brauchten. Dafür mußten sie sich um die anfallende Arbeit
im Haus kümmern und auch Reparatur- und Restaurationsarbeiten durchführen.
    Das obere Stockwerk war Cebollas Reich. Hier hatte er
sich zahlreiche Räume ganz nach seinem Geschmack eingerichtet.
    Es war ein einziges großes Atelier, sämtliche Türen waren
ausgebaut. Wenn man erst mal im Haus war, befand man sich auch gleich in
Cebollas Intimsphäre.
    Hier oben in der zweiten Etage direkt unter dem
Ziegeldach gab es

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