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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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daß sowohl die Tür von Mornas Zimmer als auch
die von Larry abgeschlossen waren. Über den Balkon war der Einstieg schlecht
möglich, da sich darunter genau die breite Fensterfront zum Restaurant befand.
    Selbst wenn es dem Indio möglich gewesen sein sollte, auf
diesem Weg über den Balkon ins Zimmer zu gelangen, hätte es Spuren geben
müssen. Diese Spuren aber existierten nicht.
    Es gab nur eine Möglichkeit, die Morna Ulbrandson
ebenfalls sofort erkannt hatte: Der Indio war mit dem Originalschlüssel in ihr
Zimmer eingelassen und hinter ihm wieder abgeschlossen worden!
    Es gab jemand im Hotel, der genau wußt, worum es ging!
    Morna erwähnte nichts Detailliertes von ihrer Begegnung
mit Quarmo Lipiades. Ganz verschweigen konnte sie es nicht, da sowohl der
Taxifahrer als auch der Hotelboy die Story inzwischen erzählt hatten.
    Aber X-GIRL-C konnte den recherchierenden Capitano davon
überzeugen, daß der Mordanschlag mit einem Curarepfeil auf sie wohl kaum mit
dem versuchten Schmuckdiebstahl in Zusammenhang gebracht werden könne.
    Lipiades war ein Verzweifelter, ein Suchender, der zwar
von Dingen wußte, aber sich manchmal nicht ganz sicher war, ob er das, worüber
er sprach oder sprechen wollte, auch wirklich erlebt hatte.
    Die ganze Verwirrung dieses fehlgeleiteten Menschen hatte
Morna zu spüren bekommen.
    Sie fühlte, daß von Quarmo Lipades noch ein
entscheidender Hinweis kommen würde. Lipiades war Geheimnisträger und kein
Mörder. Deshalb hatte Morna ihn laufen lassen.
    Der mißglückte Anschlag auf ihr Leben zeigte, daß man sie
fürchtete.
    Wer hier im Hotel hatte in den letzten beiden Stunden
Gelegenheit gehabt, den speziell auf sie angesetzten Indio in ihr Zimmer
einzuschließen und hatte dann — ohne eine Entdeckung befürchten zu müssen — in
aller Ruhe den Schlüssel an Ort und Stelle wieder deponieren können?
    Der Indio wußte es. Doch der war tot, und niemand brachte
ihn mehr zum Reden.
    Morna wußte, daß sie höchste Wachsamkeit walten lassen
mußte, wollte sie dieses Abenteuer heil überstehen.
    Hier im Hotel gab es also jemand, der ihr nach dem Leben
trachtete!
    Er mußte zum Personal gehören. Der andere war im Vorteil.
    Er kannte sie! Aber sie kannte nicht ihn, der sie töten
wollte!
    Ein Name setzte sich in ihrem Bewußtsein wie eine Klette
fest.
    Ondella Marichi!
    Sie verwarf den Gedanken ebenso schnell wieder, wie er
ihr gekommen war.
    Ondella Marichi befand sich nach Aussagen eines Kellners
auf keinen Fall in Mexico City, sondern in Veracruz oder Acapulco.
    Und diese Städte waren weit, vom Schuß.
     
    ●
     
    Filipa Androcolar war eines der drei Serviermädchen in
der Bar des Teotihuacan, die ihren Dienst bis Mitternacht versahen.

Kurz danach rechnete Filipa ab, warf ihre weiße Schürze
zur schmutzigen Wäsche und kleidete sich um.
    In Filipa Androcolar hätte Morna sofort das Mädchen
wiedererkannt, mit dem sie sich zu Beginn des Abends so ausführlich über Larry
Brent und die Künstlerin Ondella Marichi unterhalten hatte.
    Filipa stand vor dem Spiegel im Bad, ordnete ihre Haare
und begutachtete ihr dezentes Make-up.
    Sie ärgerte sich über einen Pickel an ihrem Kinn. Aber
der faustgroße, schwammige, blau-schwarze Fleck direkt über ihrer linken Brust,
den schien sie nicht zu sehen.
    Die Augen der jungen Mexikanerin blickten verträumt. Sie war
zufrieden mit ihrem Aussehen.
    Sie packte ihre Sachen zusammen und verließ durch den
Lieferanteneingang das Teotihuacan.
    An der Ausfahrt stand ein älterer amerikanischer
Straßenkreuzer, ein Chrysler mit mattem Lack und abgefahrenen Reifen.
    Hinter dem Steuer saß ein junger Mann.
    Er beugte sich über den Beifahrersitz und drückte die Tür
auf.
    »Hallo, Filipa!« strahlte er. Seine weißen Zähne blitzten
in der Dunkelheit.
    »Hallo, Gaston!« freute Filipa sich. »Mit dir habe ich
gar nicht mehr gerechnet.«
    »Du wolltetest doch nicht gleich nach Hause gehen? Es ist
erst Mitternacht!«
    Gaston Merulijo machte einen überaus heiteren und
beschwingten Eindruck.
    Sein dichtes, schwarzes Haar wuchs zu beiden Seiten
seines Kopfes wie eine Mähne über seine Ohren. Gaston Merulijo hatte eine
breite, fleischige Nase und aufgeworfene, wulstige Lippen, die seinem Gesicht
ein negroides Merkmal gaben.
    Filipa Androcolar setzte sich auf den Beifahrersitz. Ihr
Rock rutschte weit in die Höhe.
    Gaston Merulijo heftete seinen Blick auf die
samtschimmernden, nylon-bestrumpften Schenkel.
    »Ein Strump müßte man sein«, meinte er. Seine

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