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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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nichts. Er klingelte noch einmal, ohne mehr Erfolg zu haben.
    An der Tür war eine Karte befestigt:
    ›Während der Abwesenheit Sir Arthur Findons sind alle Briefe und Pakete beim Portier abzugeben‹
    Mark war beunruhigt. Langsam ging er die Treppe wieder hinunter und trat in sein Wohnzimmer. Das Violinspiel war verstummt. Er setzte sich ans Feuer und wartete, ob er die schlürfenden Schritte noch einmal hören würde. Nach einer Stunde entschloß er sich, zu Bett zu gehen.
    Er konnte sich nicht darauf besinnen, daß er die Verbindungstür zu seinem Schlafzimmer geschlossen hatte; er dachte auch gar nicht daran, bis er die Klinke niederdrückte und fand, daß die Tür geschlossen war. Schwer atmend trat er einen Schritt zurück. Im nächsten Augenblick hatte er die Pistole aus der Hüfttasche gezogen und das Licht ausgedreht. Vorsichtig zog er die Vorhänge beiseite, öffnete leise die Balkontür und trat hinaus. Die Tür, die von seinem Schlafzimmer auf die Veranda führte, stand offen. Aber er konnte niemanden sehen.
    Schnell trat er mit erhobener Waffe in sein Schlafzimmer ein. Es mußte jemand hier gewesen sein, denn an dem Kissen war ein abgerissenes Stück Papier festgesteckt, das von unregelmäßigen Schriftzügen bedeckt war. Er las:
    »Lieber Mark, bald werde ich kommen und dich besuchen. Li Yoseph.«
    Mark wandte sich um und schloß die Tür nach draußen. Als er am Spiegel vorbeiging, konnte er erkennen, daß sein Gesicht bleich war.
    Diese Nacht legte er sich nicht zu Bett, sondern setzte sich an das Kaminfeuer, das er neu entzündete. Bei Morgengrauen trat er auf den Balkon hinaus und sah, wie einfach es war, von dem kleinen oberen Balkon in seine Wohnung herunterzusteigen. Sicher war jemand in der oberen Wohnung gewesen; der Portier konnte das Rätsel vielleicht lösen. Als die Dienstboten kamen, ließ er den Mann zu sich holen.
    »Nein, zur Zeit ist niemand oben«, erwiderte der Portier erstaunt. »Sir Arthur vermietet seine Wohnung niemals. Er ist sehr eigen in dieser Beziehung und wünscht nicht, daß Fremde seine Wohnung betreten.«
    Mark zwang sich zu einem Lächeln.
    »Aber vielleicht hat er nichts dagegen, wenn ich mir die Wohnung einmal ansehe. Wissen Sie, wer die Schlüssel hat?«
    Der Portier zögerte.
    »Ich selbst habe den Schlüssel, aber ich würde wahrscheinlich meine Stellung verlieren, wenn Sir Arthur erfährt, daß ich Sie in die Wohnung gelassen habe.«
    Als Mark ihm aber ein großes Trinkgeld gegeben hatte, entfernte er sich doch, um den Schlüssel zu holen. Mark stieg hinter ihm die Treppe hinauf, und sie traten beide oben ein. Es war eine Flucht luxuriöser Räume; die meisten Polstermöbel waren mit leinenen Schutzhüllen überzogen. Sowohl im Korridor wie in den Zimmern waren die Teppiche aufgerollt. Der Raum, der über seinem eigenen Wohnzimmer lag, interessierte Mark am meisten. Aber es waren keine Anzeichen dafür zu entdecken, daß jemand hier gewesen war. Die weißen Vorhänge an den Fenstern waren zugezogen; die Möbel mit den hellen Bezügen hoben sich gespenstisch von den dunklen Tapeten ab. Als Mark die Fenster untersuchte, fand er, daß sie alle von innen befestigt waren.
    »Sie müssen sich getäuscht haben. Gestern abend ist niemand in dieser Wohnung gewesen. Außerdem gibt es nur zwei Schlüssel: Einen verwahre ich, und den anderen hat Sir Arthur mitgenommen. Wenn er seinen Schlüssel jemand gegeben hätte, würde ich es sicher wissen.«
    Mark untersuchte den Raum eingehender. Er war größer als sein Wohnzimmer und reichte auch über das Schlafzimmer von Ann Ferryman hinüber. Dann öffnete Mark die Tür und trat auf den kleinen Balkon hinaus. Einem geschickten, gewandten Mann mußte es nicht schwerfallen, von hier aus die untere Veranda zu erreichen. Aber Li Yoseph war nicht behende - wer mochte ihn begleitet haben? Er prüfte das Steingeländer, fand aber keine Spuren einer Leiter oder eines Hakens.
    Schließlich trat er in das Zimmer zurück und folgte dem Portier wieder in den Gang. Plötzlich sah er etwas auf dem Boden liegen, bückte sich und hob den kleinen, würfelförmigen Gegenstand auf. Er kam ihm bekannt vor, aber er wußte im Augenblick nicht, was es war.
    »Das ist Kolophonium. Es gehört vermutlich Miss Finden - sie spielt Violine.«
    »Ist sie auch in Schottland?«
    »Ja, heute morgen erst habe ich eine Postkarte von ihr bekommen. Sie schrieb mir, daß ich ihr das Paket nachschicken solle, das gestern von Devonshire kam.«
    Als er in sein

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