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065 - Überfallkommando

065 - Überfallkommando

Titel: 065 - Überfallkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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nur zu einer greulichen Grimasse. »Ist dir an Ann nichts aufgefallen in der letzten Zeit? Sie spricht kaum mit mir, und sieht mich überhaupt nicht mehr an. Hat sie etwas gegen mich?«
    »Sie hat noch nie viel mit dir gesprochen«, brummte Mark. »Ich verstehe nicht, daß ein Mädchen oder eine Frau, die nur ein bißchen Selbstachtung besitzt, mit dir überhaupt reden mag. Aber jetzt will ich wissen, was mit dir los ist!«
    »Ich mache mir schwere Sorgen um sie, Mark«, sagte Tiser leise.
    »Sie war so ruhig. Denke doch, als wir gestern zusammensaßen, hat sie nicht ein Wort gesagt.«
    »Das zeigt nur, daß sie vernünftig ist. Was hätte sie denn auch mit dir reden sollen?« fragte Mark ungeduldig. Er wollte seine eigene Unruhe verbergen, denn auch ihm war der Wandel an Anns Wesen aufgefallen.
    »Ich habe einen dieser Leute von Lady's Stairs gesprochen«, sagte Tiser eindringlich. »Der hat mir etwas erzählt, was mich sehr beunruhigt, Mark. Wenn ich es früher gewußt hätte, wäre ich vor Furcht gestorben.«
    »Was denn? Wenn du dich fürchtest, ist noch lange nicht gesagt, daß man die Sache ernst nehmen muß.«
    »Sie haben die ganze Zeit nach Li gesucht«, fuhr Tiser in heiserem Flüsterton fort. »Wir dachten damals, sie hätten die Nachforschungen aufgegeben, aber das stimmt nicht. Jeden Tag haben sie sich in der Gegend von Lady's Stairs zu schaffen gemacht. Der Kerl hat mir gesagt, daß sie vor vierzehn Tagen einen Taucher hinuntergelassen haben. Der sollte unter dem Haus alles absuchen. Niemand hat etwas davon erfahren, sie haben es nachts gemacht. Aber der Mann hat mit eigenen Augen gesehen, wie sie den Taucher hinabgelassen haben.«
    Mark schwieg. Diese Nachricht hatte ihn doch überrascht.
    »Sie haben aber wohl nichts gefunden. Mein Mann kam nahe genug an die Beamten heran, daß er ihre Unterhaltung hören konnte. Sie haben die Nachforschungen jetzt endgültig aufgegeben.«
    Mark strich sich mit der Hand über sein Kinn.
    »Das hätten sie gleich tun können. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist Li mit der Flut in den Fluß gekommen und ins Meer gespült worden.«
    Aber Tiser war nicht davon überzeugt.
    »Das wollen wir hoffen. Es wäre doch zu schrecklich, wenn er mit dem Leben davongekommen wäre und nun aus Rache uns bei der Polizei anzeigte. Erinnerst du dich daran, was er damals sagte?«
    Tiser schüttelte sich vor Furcht und sah sich ängstlich im Zimmer um. »Kurz bevor du ihn niederknalltest, Mark? Er sagte, er würde wiederkommen, du könntest ihn nicht töten. Ich habe ihn das auch schon früher sagen hören. Und dann denke doch einmal an die Geister, die er immer sah, an die kleinen Kinder . und Ronnie .«
    McGill schaute ihn unwirsch an.
    »Was, zum Teufel, ist denn in dich gefahren, Tiser? Bist du nicht mehr ganz richtig im Kopf oder hast du Koks genommen?«
    »Nein, nein!« Tiser schüttelte energisch den Kopf, aber seine Stimme klang nur noch wie ein Winseln. »Ich möchte nur wissen, ob du glaubst, daß Geister auf die Erde zurückkommen können?«
    »Du bist betrunken«, sagte Mark schroff.
    »Nein, das bin ich nicht!« Tiser faßte ihn ängstlich am Arm.
    »Höre doch, vergangene Nacht, als ich im Bett lag ... ich hatte nur ein oder zwei Glas getrunken ...«
    Mark ging zum Schrank, schenkte ein Glas Whisky ein und drückte es Tiser in die Hand.
    »Trink einmal, damit du dich beruhigst, du feige Memme! Dann erzählst du mir, was du zu sagen hast. Wenn ich soviel Morphium und Koks schnupfte wie du, dann würde ich auch Gespenster sehen!«
    Tiser goß das scharfe Getränk hinunter. Dann wurde er etwas ruhiger und erzählte seine Geschichte. Am Abend vorher war er früher als gewöhnlich zu Bett gegangen. Er gab wohl zu, daß er etwas getrunken habe, aber er protestierte heftig dagegen, daß es zuviel gewesen sei. Mehrere Male wachte er auf, und beim dritten Mal kam ihm plötzlich zum Bewußtsein, daß er nicht allein im Zimmer war. Das Mondlicht fiel hell durch das Fenster.
    »Er war da, Mark!« Tisers Stimme klang kläglich und weinerlich, seine Zähne klapperten, und er konnte kaum sprechen. »Er saß in einem Stuhl, hatte die Hände auf die Knie gelegt und sah mich an!«
    »Wer denn, wer?«
    »Li Yoseph! Er hatte den schmutzigen, alten Kaftan an und trug seine Pelzkappe. Ich sehe noch jetzt sein gelbes Gesicht! Ach Gott, es war zu schrecklich!«
    Er bedeckte das Gesicht mit den Händen, als ob er dadurch die entsetzliche Erinnerung verscheuchen könnte.
    »Du lagst doch im Bett, nicht

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