0651 - Die Rebellen von Hetossa
antwortete Roctin-Par. „Was ist mit ihm? Hat sich sein Gesundheitszustand verschlechtert?"
„Nein, gesundheitlich geht es ihm gut."
„Aber?"
„Er ist bei uns nicht mehr sicher. Die Laren scheinen zu vermuten, daß er sich in meiner Kolonie versteckt hält, und haben sie umstellt. Sie ließen alle Gebäude räumen, und die Bewohner wurden in einem Energiegefängnis zusammengetrieben.
Jetzt haben sie eine Energiekuppel über die Kolonie gelegt und wandeln unsere Luft in das für sie atembare Sauerstoffgemisch um. Wenn sie erst damit fertig sind und die Kolonie durchsuchen, werden sie Walhan-Pol finden. Wir können sie nicht daran hindern, Roctin-Par."
„Ich werde euch helfen", versprach der Rebell. „Es geht gar nicht so sehr um Walhan-Pols Leben. Aber wenn die Laren ihn finden, werden sie sich an den Bewohnern der Kolonie rächen."
„Das befürchten wir", sagte Aulmorm.
„Geht nur wieder und seid unbesorgt", erklärte Roctin-Par. „Ich werde mir schon etwas einfallen lassen, um die Sache ins reine zu bringen."
„Danke, Roctin-Par."
Die fünf Zyklopen verschwanden in der dichten Atmosphäre.
Roctin-Par kehrte mit Rhodan und Atlan in den Stützpunkt zurück.
„Ich muß euch jetzt leider verlassen", sagte der Rebell. „Aber wenn alles gutgeht, dann bin ich bald wieder zurück."
„Möchtest du nicht, daß wir dich begleiten", bot Rhodan an. „Ich würde mich gerne für deine Unterstützung revanchieren."
„Es ist zu gefährlich", erwiderte Roctin-Par. „Warum solltet ihr euer Leben unnötig aufs Spiel setzen?"
„Weil die Gefahr unser Lebenselixier ist", meinte Atlan lachend.
„Wir begleiten dich, Roc."
„Und ich komme auch mit", ertönte plötzlich neben Atlan eine wohlbekannte Stimme. Es war Gucky, der so unerwartet bei ihnen materialisierte. „Und sagt bloß nicht, daß ihr auf die Hilfe eines Teleporters, Telepathen und Telekineten verzichten könnt."
Roctin-Par war sichtlich darüber erfreut, daß ihm seine neugewonnenen Verbündeten so selbstlos ihre Hilfe anboten.
„Wenn das so ist", sagte er, „dann brauche ich nicht erst meine Leute zusammentrommeln.
Eine großangelegte Aktion wäre in diesem Fall ohnehin weniger wirkungsvoll. Vielleicht gelingt es uns sogar, Walhan-Pol unbemerkt aus der Kolonie herauszuschaffen, bevor ihn die Laren finden."
Auf dem Weg zu den Gleiterhangars erzählte ihnen Roctin-Par die Hintergründe.
Walhan-Pol war ein Lare in Hotrenor-Taaks Diensten gewesen und hier auf Peyntepor stationiert. Als Roctin-Par ihm eines Tages das Leben rettete, wurden sie Freunde. Walhan-Pol schloß sich der Untergrundorganisation an, blieb aber weiterhin in Hotrenor-Taaks Truppe und spionierte für die Rebellen.
Doch das ging nur einige Zeit gut. Eines Tages mußte Walhan-Pol flüchten, erlitt auf der Flucht aber eine Ammoniakvergiftung.
Die Peynteporer nahmen ihn in einer ihrer Siedlungen auf und richteten ihm eine Unterkunft ein, weil es nicht möglich war, ihn zum Stützpunkt der Rebellen zu bringen. Zuerst wimmelte es überall von Streifenkommandos, dann wieder verhinderten heftige Stürme, daß Roctin-Par ihn mit einem Gleiter abholte.
Nun war Walhan-Pol wieder genesen - doch da waren ihm die Laren dicht auf den Fersen.
„Wenn die Soldaten Walhan-Pol bei den Peynteporern finden, dann werden sie zumindest jeden zehnten von ihnen zu Tode quälen", sagte Roctin-Par und fügte düster hinzu: „Das haben sie schon öfters so gehalten."
Sie bestiegen einen Gleiter und schossen in die sturmgepeitschte und irrlichterne Atmosphäre hinaus.
13.
Die Laren hätten es auch billiger haben können, aber sie wollten ganz einfach ihre Macht demonstrieren.
Es war umständlicher, die gesamte Wohnkolonie der Peynteporer abzuriegeln und die Wasserstoffatmosphäre gegen ein Sauerstoffgemisch auszuwechseln, es kostete Zeit und war zudem noch aufwendig.
Aber dieses Manöver war beeindruckender, als wenn die Laren ohne technischen Aufwand und nur im Schütze ihrer Energiehüllen die Wohnanlagen durchsucht hätten.
Roctin-Par hatte den Gleiter in einem starken hypermagnetischen Feld gelandet, damit man sie nicht orten konnte. Zwar fielen dadurch auch ihre eigenen Geräte auf Hyperbasis aus, doch waren sie den Geschehnissen nahe genug, um sich mit Hilfe der optischen Ferngläser einen Überblick zu verschaffen.
Die Wohnkolonie der Peynteporer war nicht besonders groß.
Es gab nur an die hundert Gebäude, die dichtgedrängt in einer Senke standen, auf der einen Seite
Weitere Kostenlose Bücher