0651 - Die Rebellen von Hetossa
„Wir haben es nicht anders erwartet. Deshalb haben wir uns auch schon überlegt, wie wir sie doch noch abschütteln können."
Der Rebellenführer wandte sich wieder der Sprechanlage zu.
„HQ an Kompal-Tor! Wenn Verfolger nicht umkehren, dann hart durchgreifen! Stellt ein Ultimatum nach Befehl 5. Kommen die Laren nicht zur Vernunft, dann tötet Rhodan und seine Leute einen nach dem anderen."
Als Roctin-Par geendet hatte, blickte er amüsiert in Rhodans und Atlans betroffene Gesichter.
„Wenn das nicht wirkt, dann kann Hotrenor-Taak nicht viel an euch liegen", meinte der Rebell.
„Und wenn ihm tatsächlich nicht soviel an unserem Leben liegt, daß er die Rebellen ziehen läßt?" wollte Rhodan wissen.
„Für diesen Fall hat Kompal-Tor seine Befehle", meinte Roctin-Par ausweichend.
„Du verlangst doch nicht von ihm, daß er sich mitsamt seinem Schiff in die Luft sprengt?" sagte Rhodan.
„Das gerade nicht", meinte Roctin-Par. „Aber Kompal-Tor wird sein Schiff nicht kampflos übergeben. Bevor die Laren ihn abschießen, wird er einige ihrer Schiffe vernichtet haben. Wenn man will, ist auch das Selbstmord. Aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht, um Hotrenor-Taak zu verheimlichen, daß ihr gar nicht auf dem Schiff seid."
Rhodan konnte nichts mehr entgegnen, weil wieder ein Funkspruch durchkam.
„Kompal-Tor an HQ! Haben Ultimatum nach Plan 5 gestellt! Die Verfolger haben angenommen und drehen ab. Sie nehmen Fahrt in Richtung Hartzon-System auf ... und tauchen in den sechsdimensionalen Raum ein..."
„Ich wußte, daß Hotrenor-Taak euer Leben nie gefährden würde", sagte Roctin-Par zu Rhodan. Dann wandte er sich wieder der Sprechanlage zu.
„HQ an Kompal-Tor! Bleibt so lange auf Position, bis es am Rückzug der Verfolger keinen Zweifel mehr gibt."
Wenig später meldete Kompal-Tor: „Die Laren sind aus unserem Ortungsbereich. Sollen wir die Fahrt fortsetzen?"
Roctin-Par bejahte dies und wünschte seinen Leuten viel Glück.
„Damit wäre die erste Phase des Plans abgeschlossen", sagte der Rebellenführer dann. „Nun brauchen wir nur noch einige Tage zu warten, bis sich die Laren beruhigt haben. Dann verlassen wir Peyntepor, und ich bringe euch zurück in die Milchstraße."
„Ich kann diesen Tag kaum erwarten", sagte Rhodan.
„Nur Geduld", erwiderte Roctin-Par. „Auf Peyntepor passiert ständig etwas. Euch wird es bestimmt nicht langweilig."
Roctin-Pars Worte bewahrheiteten sich einige Minuten später.
Als er über die Rundrufanlage in die „Kontakthalle" gebeten wurde, fragte er Rhodan und Atlan, ob sie ihn begleiten wollten.
Die beiden sagten spontan zu.
*
Die sogenannte Kontakthalle konnte nur mit Schutzanzügen betreten werden, denn in ihr herrschten planetare Bedingungen, die Atmosphäre bestand aus einem Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Gemisch.
Roctin-Par brauchte keine Vorbereitungen zu treffen, als er durch die Luftschleuse trat, schmiegte sich sofort eine Energiehülle um seinen Körper. Rhodan stellte mit einem Blick auf seinen Atmosphären-Analysator fest, daß Wasserstoff vorherrschte. Also waren die Peynteporer Wasserstoffatmer.
Auch die Maahks hätten auf dieser Welt ideale Lebensbedingungen vorgefunden.
In der Kontakthalle bekam Rhodan auch zum erstenmal einen Peynteporer genau zu sehen.
Nun konnte er feststellen, daß diese Zyklopen tatsächlich fast nackt waren. Um ihre Körper waren nur in verschiedener Höhe Gürtel geschnallt, in deren Taschen sie ihre Ausrüstung verstauten. Das olivgrüne, lederartige Gebilde war ihre Haut, die Rhodan irgendwie an die von Flußpferden erinnerte.
Die breiten Köpfe waren flachgedrückt, das Gesicht, wenn man in diesem Fall überhaupt von einem solchen sprechen konnte, bestand praktisch nur aus dem „Auge".
Rhodan erfuhr aber bald, daß es sich dabei aber um ein Kombinationsorgan handelte, mit dem die Zyklopen sehen, hören und sprechen konnten.
„Ich begrüße dich, Aulmorm", sagte Roctin-Par zu dem am nächsten stehenden Zyklopen. Hinter diesem standen noch vier weitere in der nebelartigen Atmosphäre.
„Ich habe dich vorhin schon gesehen", fuhr der Rebell fort, „und dachte mir, daß du mich erwartest. Was führt dich zu mir, Aulmorm?"
„Ich bin in Sorge", sagte der Zyklop. Seine Stimme war ein tiefer Baß und fast so dröhnend wie die eines Haluters. „Erinnerst du dich noch an Walhan-Pol, den Spion bei den Laren, der überstürzt flüchten mußte, als sie ihn entlarvten?"
„Ich erinnere mich an ihn",
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