Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0651 - Zeitfeuer

0651 - Zeitfeuer

Titel: 0651 - Zeitfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
und als immer breiter werdender Strom talwärts kroch.
    Die Kegelspitze brach ab, zerfloß regelrecht. Wieder und wieder jagte Feuer himmelwärts. Ein dumpfes Grollen und Rumpeln begleitete den Ausbruch. Wieder begann der Boden zu zittern. Stygia fuhr herum. Zwei weitere Vulkane in unmittelbarer Nähe begannen ebenfalls zu reagieren, und nicht weit von ihr entfernt entstand ein breiter Riß im Boden, der rasch größer wurde. Gewaltige Felsbrocken verschwanden darin. Feuer sprühte empor, und weitere Lava quoll aús dem Riß hoch, verbreiterte sich rasch zu einem glühenden See.
    Die Dämonin fürchtete die Lava nicht.
    Aber als sie sich wieder nach Zamorra umsah, konnte sie die beiden Menschen nicht mehr entdecken.
    ***
    Unwillkürlich zuckte der Dämonenjäger zusammen, als das dumpfe Grollen des Vulkans erklang und der Boden zu zittern begann.
    »Weg hier!« stieß Nicole hervor. »Wir müssen weg! Schnell, die Lava…«
    Beide sahen sie die roten Ströme die Berghänge herunterfließen, sahen die Feuerstrahlen, die weitere Glutmasse hoch hinauf schleuderten, die bald darauf in breiter Front niederregnen würde. Dann zwar schon abgekühlt, aber trotzdem noch heiß genug, um verheerende Wunden hervorzurufen, wo immer sie trafen.
    Aber wohin sollten sie fliehen?
    »In den Schacht!« forderte Zamorra.
    »Bist du wahnsinnig?« schrie Nicole auf. »Dann sitzen wir in der Falle! Und die Erderschütterungen werden alles zerstören, was da unten existiert…«
    »Glaube ich nicht!« widersprach Zamorra. »Die Anlage existiert sicher nicht erst seit ein paar Tagen. Wer in vulkanischem Gebiet so etwas baut, der sichert es auch ab! Außerdem wollten wir uns doch sowieso da unten umsehen!«
    »Da strömte aber noch nicht die Lava auf uns zu…«
    Er winkte ab. Ganz so sicher, wie er sich gab, war er zwar selbst nicht, aber er sah keinen anderen Weg, das Ende zumindest noch ein wenig hinauszuzögern. Denn wohin sollten sie fliehen? Inzwischen spien gleich drei Vulkane Lava. Die roten Ströme kamen von allen Seiten heran, und das mit einer beachtlichen Geschwindigkeit. Es sah zwar langsam und träge aus, aber Zamorra wußte, daß dieser Eindruck täuschte. Die Lava kam schnell, und noch schneller kam der heiße Tod aus der Luft heran.
    Sie würden es auf keinen Fall schaffen, diesen Talkessel rechtzeitig zu verlassen. Noch ehe sie die Durchgänge zwischen den Felsformationen erreichten und an Höhe gewinnen konnten, würde die Lava sie erreicht haben.
    Es blieb nur der Weg nach unten.
    Aber versperrten sie sich damit nicht selbst den Weg zurück? Die Lava würde die Öffnung erreichen und eindringen! Nicole hatte recht, wenn sie nach unten gingen, saßen sie in der Falle! Selbst wenn es Sicherheitstüren gab, selbst wenn die Anlage beben- und erschütterungssicher gebaut war: Die Lava würde alles über dem Zugang abdecken, ein langsam zu Schlacke erkaltender Feuersee…
    »Von einem Feuer ins andere«, murmelte Zamorra. »Komm. Selbst wenn wir nur ein paar Minuten gewinnen - vielleicht sind unsere Chancen da unten doch höher, als wir jetzt noch ahnen. Außerdem bin ich neugierig. Ich will auf jeden Fall noch erfahren, womit wir es hier zu tun haben!«
    Er zog Nicole hinter sich her.
    Sie stürmten die Treppe hinab, in das blaue Leuchten hinein.
    Ahnungslos, was sie in der Tiefe erwartete…
    ***
    »Wir müssen Eva fragen«, schlug Rob Tendyke vor. »Sie ist doch die Zeit-Expertin.«
    »Aber sie wird uns nicht verraten können, was mit Taran geschehen ist«, wandte Monica Peters ein. »Um Taran hätten wir uns viel früher kümmern müssen.«
    »Eva ist nicht hier«, sagte Uschi. »Wir können ihre Gedanken nicht feststellen. Sie befindet sich auf keinen Fall im Château.«
    »So etwas Ähnliches hat doch auch der Drache schon angedeutet. Der hat sie doch schon gesucht«, erinnerte Raffael Bois. »Sie ist nun schon ziemlich lange fort. Ich möchte einen Spaziergang von Mademoiselle Eva somit ausschließen.«
    »Nach allem, was hier passiert und wer so alles nacheinander verschwindet - schließe ich mich dieser Ansicht an«, sagte Ted Ewigk. »Langsam kommt’s mir vor wie bei den zehn kleinen Negerlein. Hier verschwinden Zamorra und Nicole, drüben in El Paso dieser Stefan Kreis, jetzt sind Taran und Eva fort - wo ist eigentlich Fooly?«
    »Unten bei den Regenbogenblumen geblieben.«
    »Ah, richtig«, erinnerte sich Ted. »Hoffentlich ist er nicht auf die Idee gekommen, sie zu benutzen. Dann ist er vielleicht auf der Suche

Weitere Kostenlose Bücher