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0652 - Der Bogie-Mann

0652 - Der Bogie-Mann

Titel: 0652 - Der Bogie-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann?«
    Sie nickte. »Es - es ist Ernest, ein Forstgehilfe. Er hat im Revier gearbeitet und vor allen Dingen immer die Bäume markiert, die abgeholzt oder abtransportiert werden sollten. Besonders nach den großen Orkanen im Winter.«
    Wir gingen ein Stück zur Seite.
    »Und du gehst davon aus, dass es der Bogie-Mann gewesen ist.«
    »Ganz bestimmt sogar«, erwiderte sie und blieb stehen. »Das ist der Bogie-Mann gewesen. Es gibt für uns alle hier keine andere Lösung. Zu viele Menschen sind verschwunden, keiner ist zurückgekehrt. Der Bogie-Mann ist hier…«
    »Den du gesehen hast.«
    »Und ob.«
    »Noch einmal, Tippy. Wie sah er aus?«
    Sie holte tief Atem. »Er - war nicht einmal groß, aber schwarz mit glühenden Augen!« Jetzt flüsterte sie. »Ein grauenvolles Monstrum und kaum zu hören.«
    »Wie meinst du das?«
    »Er kann sich lautlos bewegen, John. Mir scheint, als wäre er über den Boden geflogen.« Sie deutete den Hang hoch. »Er ist wie ein Teil des Windes gewesen, mit dem er sich verbündet hat. Davon bin ich fest überzeugt. Ein Gespenst, ein Geist.«
    »Hast du eigentlich schon darüber nachgedacht, wo sich der Bogie-Mann versteckt halten könnte?«
    »Überall.«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Es gibt doch genügend Wälder und Höhlen hier in der Gegend. Man sagt manchmal, dass die Berge leer sind. Hier wohnen nur wenige Menschen. Wenn er kommt, hat er die Chance, nicht so leicht entdeckt zu werden. Bei mir war es Zufall. Ich habe ihn nicht sehen wollen, das kannst du mir glauben.«
    Ich nickte ins Leere hinein. »Trotz allem wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die örtliche Mordkommission herzuholen. Vielleicht finden die Kollegen von der Spurensicherung Hinweise, die über Fußabdrücke hinausgehen.«
    »Das musst du wissen.«
    »Sicher.«
    Es passte mir überhaupt nicht, in dieser Einsamkeit herumzulaufen, denn Probleme gab es genug.
    Da schmerzte besonders die große Niederlage, die meine Freunde und ich erlitten hatten, weil es uns nicht gelungen war, Nadine Berger aus den Klauen der Morgana Layton zu retten. Nadine war vor meinen Augen entführt worden, um in ein weiteres furchtbares Schicksal gezerrt zu werden.
    Mallmann, der Supervampir, auch Dracula II genannt, hatte sich Nadine Berger geholt. Aus seinen Klauen gab es kein Entrinnen und Nadine war selbst von ihm zu einem Blutsauger gemacht worden.
    Sie war dann zu den Conollys gegangen, um sich dieser Familie als Monster zu zeigen. Für Bill, Sheila und Johnny war es besonders schlimm gewesen, sie hatten ebenfalls für immer von dem Menschen Nadine Berger Abschied nehmen müssen. Eine Rückverwandlung gab es nicht mehr, da würde ihr auch der Gang nach Avalon nicht helfen, so wie sie es schon einmal getan hatte, als aus der Wölfin ein Mensch geworden war.
    Mit Nadine hatten sich meine Gedanken immer wieder beschäftigt. Ich hatte mir natürlich wahnsinnig viele Vorwürfe gemacht und bekam jetzt bereits Angst davor, ihr zu begegnen. Wenn sie mir als Blutsaugerin gegenüberstand, waren wir Todfeinde. Da konnte und durfte niemand auf den anderen Rücksicht nehmen. Dann hätte ich sie vernichten müssen. Hoffentlich zog sich das noch lange hin.
    »He, John, wo bist du mit deinen Gedanken?« Tippys Stimme riss mich wieder in die Realität zurück.
    »Sorry, ich habe gerade über etwas nachgedacht.«
    »Nicht über den Bogie-Mann, wie?«
    »So ist es.« Ich schaffte ein kantiges Lächeln. »Es gibt auch noch andere Dinge, die mir durch den Kopf gehen.«
    »Verstehe ich.« Sie strich durch ihr Haar. »Wie sieht es jetzt aus, John? Sollen wir wieder fahren?«
    »Auf jeden Fall müssen wir zum Wagen. Von dort kann ich anrufen.«
    »Okay.«
    Ich schaute mich noch einmal um. Sehr einsam war es hier unten. Das alte Steinhaus mit der Mühle zählte ich nicht. Das Wasser rauschte aus der Höhe, die Hänge lagen da wie dunkle Matten. Nur an bestimmten Stellen schimmerten sie heller. Dort hatte das Mondlicht einen feinen Schimmer hinterlassen, der die Flächen wie mit Silberstaub puderte.
    Ich rechnete für den Rückmarsch eine halbe Stunde. Bergab ging es immer besser als bergauf.
    Das Mädchen war schon vorgegangen. Ihre schlanke Gestalt zeichnete sich deutlich ab. Im Prinzip wurde ich aus Tippy und ihren Schwestern nicht schlau. Sie lebten sehr einsam, schienen allerdings trotz ihrer Abgeschiedenheit einiges zu wissen und hatten sich besonders intensiv mit dem BogieMann beschäftigt.
    Weshalb?
    Leider ging ich einem Job nach, bei dem das

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