0653 - Der Terraner und der Rebell
Rottan-Ctass, durch dauerhaften Frieden und Ruhe überzeugen können. Aber jetzt begann eine deutliche Unruhe sich auch innerhalb der Mauern und der unterirdischen Bereitschaftsräume des Forts auszubreiten.
Was ging vor?
Was hatte die hektische Stimmung in der nahen Großstadt zu bedeuten?
Die Mannschaft war alarmiert worden. Seit Stunden saßen die Männer nervös herum und waren bereit, auf ein Signal hin anzugreifen.
Aber... welchen Gegner?
Rottan-Ctass stand wieder vor der großen Scheibe. Obwohl sich über das Fort der Sicherheitsschirm gespannt hatte, war der Lare unruhig und gereizt. Er wartete auf den Augenblick, in dem er losschlagen konnte.
„Es ist sinnlos", sagte er zu seinem Sekretär und Vertrauten, „einen Angriff auf die unterirdische Anlage zu starten. Wir kennen lediglich einige Eingänge und nicht einen Meter der wirklichen Anlagen. Was sagen die Messungen?"
Vor einiger Zeit hatten die hochempfindlichen Instrumente angesprochen. Sie verzeichneten leichte unterirdische Beben und außerordentlich schwache Energieemissionen dicht unter der Oberfläche des fraglichen Gebiets. Die Anführer der einzelnen kleinen Gruppen hatten bereits ihre Ziele zugewiesen bekommen, aber es wäre ein selbstmörderisches Unterfangen gewesen, schon jetzt loszuschlagen.
„Keine neuen Daten. Im Augenblick scheint es ruhig zu sein. Im Norden der Stadt gibt es jedenfalls ein ausgedehntes unterirdisches System. Ich möchte nur wissen, woher sie die Energie haben!"
Rottan-Ctass nickte seinem Vertrauten zu.
„Das würde nicht nur mich interessieren. Ist Hotrenor-Taak verständigt?"
„Ja", erwiderte der Sekretär. „Aber er hat sich noch nicht gemeldet. Die letzte Nachricht besagte, daß er der Wichtigkeit wegen hierher kommen würde."
„Gut so!" murmelte Rottan-Ctass, der Tulcran. „Bei Sdarc! Wir werden sie fangen, und dafür wird uns Hotrenor belohnen.
Endlich kommen wir von diesem Provinzplaneten weg."
„Vermutlich haben Sie recht!" erwiderte der Sekretär diplomatisch.
Sie warteten weiter. Binnen Sekunden konnte der Machtapparat dieses Forts in Bewegung gesetzt werden. Jetzt, als die Nacht begann, würden sie es ein wenig schwerer haben, aber sie würden die Gefangenen der Widerständler retten und dem Konzil zuführen. Bei Sdarc!
*
In seinem Ohrempfänger wisperte eine ferne Stimme. Rhodan hörte auf, sich zu bewegen, winkte Icho Tolot zu und hob dann den Arm.
„Ich höre!" sagte er deutlich. „Paladin?"
„...ja. Gucky hat uns mitten aus dem Kampfgetümmel herausgeholt... hat einen Toten gegeben... unvermeidbar..."
Es waren nur undeutliche Bruchstücke. Sie mußten auf eine starke Sendeenergie verzichten, um sich nicht zu früh zu verraten. Und die dicken Schichten erzführenden Gesteins verschluckten die Sendeenergie fast völlig. Paladin sprach weiter.
„...leider auch einige Verwundete... Irmina und Rorvic befinden sich bei mir... sind in einer kleinen Höhle, vermutlich dicht unter der Oberfläche... kann aber eine starke Energiesperre anmessen... Anordnungen?"
Perry stellte seinen Sender auf stärkste Energie und sagte langsam, jedes Wort deutlich betonend: „Bleibt, wo ihr seid. Wir befinden uns dicht vor der zweiten Energiestation und werden sie abschalten. Wenn der Schirm zusammenbricht, geht an die Oberfläche. Gibt es Informationen über das Schicksal der anderen beiden Gruppen?"
Er lauschte konzentriert und verstand: „...haben nichts von ihnen gehört. Ich habe klar verstanden.
Vermutlich wird Gucky sich mit den anderen beschäftigen. In unserer Nähe... keine Verteidiger. Wir warten... Ende."
„Verstanden. Ende!" sagte Rhodan und drehte den Schalter.
Dann berichtete er dem Haluter, der neben ihm und fünf Meter vor der herunterdonnernden Wassermasse schwebte, was er erfahren hatte.
„Machen wir, daß wir weiterkommen!" sagte der Haluter. „Und nach Möglichkeit, ohne naß zu werden."
„Verstanden."
Langsam schwebten sie senkrecht entlang des stürzenden Wassers nach oben. Sie hatten schreien müssen, um sich zu verständigen. Das Rauschen vor ihnen und unter ihnen klang wie der Donner eines Gewitters. Meter um Meter ging es aufwärts, aber an dieser Stelle hatte sich die Schlucht verengt. Sie bildete eine senkrechte Mauer, die nicht breiter als ein Dutzend Meter war. Hin und wieder sah man durch das Wasser hindurch massiven, rundgeschliffenen Fels. Nach etwa fünfzig Metern stieß Icho Tolot gegen einen Stalaktiten, der abbrach, den Haluter halb in das
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