0653 - Der Terraner und der Rebell
Walze aus Feuer auszubreiten.
Sie bestand aus kurzen Intervallen tödlicher Strahlen, die langsam immer höher krochen. Sie trieben die Verteidiger Schritt um Schritt zurück.
Plötzlich war da eine untypische Bewegung im Blickfeld der Linsensysteme. Auch Rorvic sah es: Ein schwerer Körper fiel zunächst senkrecht von einer Rampe, krachte wie eine Puppe auf einen Träger, rutschte dort einige Meter schräg abwärts und kippte auf die Oberfläche eines Beleuchtungselements. Das Gerät begann zu schwanken, warf den Provconer ab, der wild rudernd und mit aufgerissenem Mund etwa dreißig Meter abwärts fiel. Seinen Schrei konnte niemand hören; der Lärm von hundert und mehr Schüssen dröhnte zu laut.
Der Paladin reagierte schnell.
Er warf sich nach vorn, rannte auf den Mann zu und bückte sich. Die Verteidiger stellten fast augenblicklich das Feuer ein.
Wieder dachte die Mutantin mit brennender Intensität an den Mausbiber. Wenn er sie herausholen konnte, dann war dies weniger ihretwegen der Fall, sondern deswegen, weil es sonst noch mehr Tote und Verletzte unter der Menge der Verteidiger geben würde. Langsam richtete das Thunderbolt-Team den Riesenroboter auf.
Die Stimme donnerte durch den Lichtschacht und brach sich in vielen Echos.
„Er ist tot!"
Dann, übergangslos, begann Paladin wieder zu feuern. Eine Flut verschiedener Strahlen brach aus den bisher verborgenen Waffenöffnungen. Gleichzeitig setzte sich die Maschine in Marsch und bewegte sich unaufhaltsam Schritt um Schritt auf die ersten Stufen zu. Wieder krachten die mit positronischer Exaktheit gezielten Lähmschüsse auf. Rauch und Flammen erfüllten das Treppenhaus.
Rorvic dachte bedauernd: Rhodans und Roctin-Pars Überlegungen waren richtig. Dies ist wirklich eine überzeugende Flucht mit allen denkbaren Auswirkungen. Sehr realistisch! Sehr wirkungsvoll! Und außerordentlich schwierig. Niemand weiß, daß unsere Flucht gespielt ist!
Die Frau neben ihm und er selbst blieben stehen, genau vor dem sich öffnenden Raum.
Gucky!
Wo war der Mausbiber?
Paladin nahm eine Stufe nach der anderen. Durch Flammen und Rauch, durch wütendes Gegenfeuer, zwischen Trümmern ging er ruhig nach oben.
Plötzlich fühlte sich die Mutantin berührt. Sie wirbelte herum, aber dann erkannte sie den Mausbiber.
Plötzlich, noch ehe sie richtig einen klaren Gedanken hatte fassen können, fand sie sich in einer veränderten Umgebung wieder.
Dunkel. Stille. Sie war allein.
Irmina Kotschistowa tastete nervös und verwirrt nach den Schaltern ihres Kampfanzugs. Als der Lichtstrahl aufzuckte, setzte auch ihre vernünftige Überlegung wieder ein.
Gucky hatte mit ihr zusammen einen Teleportersprung durchgeführt und sie aus dem brennenden Verteiler geholt.
Vermutlich würde in einigen Sekunden auch der andere Mitstreiter hier erscheinen. Langsam bewegte sie sich; der Lichtstrahl huschte über dunkle Felsen, aber das zeigte ihr noch nicht, was eigentlich los war und wo sie sich befand. Bearbeitetes Gestein, einige bis zur Unkenntlichkeit verrottete Grubengeräte, vermutlich aus den ersten Tagen dieser Schürfstelle.
Vor ihr, mitten in ihrem Blickfeld, stolperte plötzlich eine Gestalt, ruderte hilflos mit den Armen und taumelte gegen die Wand.
„Verdammt! Immer diese Mutanten!" brummte Rorvic.
Langsam richtete er sich auf. Irmina betrachtete ihn mit kühlem Interesse. Sie war davon überzeugt, daß Gucky sie in Sicherheit gebracht hatte, also an einen Ort, wo sie nicht pausenlosen Angriffen der nicht informierten Verteidiger dieser unterirdischen Anlagen ausgesetzt waren. „Alles in Ordnung?" fragte sie. „Ich glaube, wir sind in der nächsten Zeit in Sicherheit!" sagte Rorvic. „Aber wie geht es Paladin? Wir haben nicht die geringste Verbindung mit den anderen Gruppen."
Rorvic richtete sich auf und blieb vor ihr stehen.
„Gucky wird es schon richtig machen. Es gibt einige Probleme, bis wir die Oberfläche erreichen können!"
Sie befanden sich in einem relativ kleinen Raum. Als zwei und mehr Scheinwerfer eingeschaltet wurden und zu kreisen begannen, entdeckten Irmina und Rorvic die dunklen Wände, die noch immer die deutlichen Spuren der Bearbeitung zeigten. Alte Werkzeuge lagen, fast unkenntlich, auf Haufen von losgebrochenem Gestein. Überall waren die staubverkrusteten Netze von Insekten zu sehen. „Was jetzt?" fragte die Frau. „Wir warten. Gucky wird uns holen, und Paladin weiß einen Ausweg.
Aber sämtliche Ein- und Ausgänge dieser Anlage sind durch
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